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Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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es reicht, widersprichst du nicht, sondern rennst. Dominics Stimme war unerbittlich.
    Falls du glaubst, es ist zu spät, werde ich deine Entscheidung respektieren, stimmte Solange zu.
    Die Atmosphäre war zum Zerreißen angespannt. Dominic kämpfte gegen die Instinkte an, versuchte, seinem Freund die Zeit zu geben, die er brauchte, um sich selbst vom Abgrund zurückzuziehen, aber ihn das Blut seiner Gefährtin schlucken zu sehen, war schlimmer als alles, was er jemals ausgestanden hatte. Sie war stoisch, seine Solange, doch sie hatte auch Angst, und um seine eigene Beherrschung war es bald geschehen.
    Eine halbe Lebenszeit schien zu vergehen, bis Zacarias es schaffte, die immer stärker werdende Bestie in sich zu besiegen. Er strich mit der Zunge über Solanges Handgelenk und verbeugte sich in einer Geste tief empfundenen Respektes vor ihr. Auch er musste gewusst haben, welche Angst sie ausgestanden hatte. Ihr mit Adrenalin versetztes Blut hatte ihm einen zusätzlichen Kick gegeben und war wie ein Feuerball durch seine Adern gerauscht, aber ihr Mut hatte jeglicher Vernunft getrotzt, und ihr Opfer war ein gewaltiges gewesen für einen Krieger, der so nahe daran war, der Finsternis zu erliegen. Er schien beschämt zu sein in Dominics Gesellschaft und noch sehr viel mehr in ihrer.
    Dominic atmete tief aus, erschüttert von der Emotion, die ihn erfasste, und im vollen Bewusstsein dessen, was sein Freund und seine Gefährtin durchgemacht hatten. »Ich bitte dich um Verzeihung, Zacarias, doch ich konnte dich nicht gehen lassen. Ich weiß, dass es schwierig ist, aber ich kann dich noch nicht aufgeben. Solange wusste das. Es ist meine Schwäche, nicht deine.«
    Er streckte die Hände aus, um Zacarias’ Unterarme zu ergreifen, wie es unter karpatianischen Kriegern üblich war, und starrte ihm in die Augen. Beide wussten, dass die Geste eine der Bruderschaft und des Respektes war – und um sicherzugehen, dass der Ältere ihren Feind ein weiteres Mal bezwungen hatte. Das Rot in Zacarias’ Augen war zusammen mit der Umnebelung gewichen. Auch seine Fänge bildeten sich langsam zurück. Es dauerte einen Moment, bis er reagierte und Dominics Unterarme seinerseits fest umfasste.
    »Du hast überhaupt nichts Schwaches an dir, Drachensucher. Du verbirgst deine wilde Natur unter diesem ruhigen Charme, aber wer dich kennt, weiß, dass du dir der Macht, die du besitzt, bewusst bist. Ich werde deinen Ruf erwarten und suche jetzt die heilende Erde auf, damit meine Leute vor mir sicher sind.«
    »Falls du Blut brauchst, ruf uns«, sagte Solange.
    Dominic protestierte nicht, aber er würde nie wieder zulassen, dass sie ein solches Risiko einging. Vampire zu bekämpfen war eine Sache, doch einem Karpatianer Blut zu spenden, der sich am Rande der Verwandlung zum Vampir befand, war eine völlig andere. Sein Herz klopfte immer noch so wild, dass es Dominic in den Ohren dröhnte. Er sah sie an, die Frau, die ein solches Wunder für ihn war.
    Solange wirkte so jung und voller Lebenskraft. Ihr dunkles Haar war dicht und mit Rot und Gold durchzogen, als hätte die Sonne sie geküsst. Die Rottöne waren bezeichnend für das Feuer und die Leidenschaft in ihr, und das schwarze Haar, das im Mondlicht glänzte, für ihren Mut, ihren schrecklichen, unerschöpflichen und grenzenlosen Mut. Er brauchte sie, musste sie an sich binden, sie festhalten und für sich beanspruchen.
    Dominic wollte sie in die Arme nehmen und nie wieder aufhören, sie zu küssen. Aber er wollte sie auch übers Knie legen und bestrafen, weil er solche Angst um sie hatte ausstehen müssen. Noch einmal würde er nicht eine solche Qual durchstehen können. Nach Jahrhunderten des Kampfes gegen die Untoten, nach unzähligen Schlachten, bei denen er dem Tod ins Auge geblickt hatte, war er durch nichts auf den Anblick seiner Gefährtin vorbereitet gewesen, die bedenkenlos ihr Leben angeboten hatte.
    Für ihn. In seinem Namen. Als Geschenk an ihn. Ein leiser Laut entrang sich seiner Kehle, und er drehte sich auf dem Absatz um und zeigte auf das Haus, weil er sie von dem anderen Karpatianer wegbringen musste. Zacarias wäre imstande, sie zu finden, sie zu rufen, sie vielleicht sogar zu einem ahnungslosen Opfer zu machen. Er würde immer eine Gefahr für sie darstellen, solange er noch nicht seine Gefährtin gefunden hatte. »Wir müssen sehen, ob wir der jungen Frau helfen können.«
    Zacarias nickte. »Danke. Versuch, sie zu retten, Dominic. Du würdest mir einen großen Gefallen

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