Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)
Don Zacarias hat mir ausrichten lassen, dass Sie vielleicht Blut benötigen. Er bat mich, ihm den Gefallen zu erweisen, Ihnen zu geben, was Sie brauchen. Ich habe es ihm versprochen. Er bat mich, alle Ihre Anweisungen zu befolgen.«
»Hat er Ihnen versichert, dass ich Ihnen nicht wehtun würde?« Dominic wusste, dass er dem mit Zacarias’ Schutzzaubern belegten Mann die Sache nicht würde erleichtern können. Cesaro würde merken, dass Dominic ihm Blut entnahm, und trotzdem war er tapfer Zacarias’ Bitte nachgekommen.
»Es war ein traumatischer Abend für uns alle«, sagte Dominic mit einem kleinen Seufzer. »Ich möchte es nicht noch schlimmer machen. Leider muss der Leichnam von Marguaritas Vater verbrannt werden. Die Untoten hinterlassen winzige Parasiten, die ihre Herren hierherrufen werden. Ich entferne alle Spuren des Kampfes, aber Sie dürfen niemandem erlauben, von dieser Nacht zu sprechen oder auch nur Marguaritas Verletzungen zu erwähnen. Zu unserer aller Sicherheit.«
Cesaro nickte. »Wir sind gut ausgebildet worden und wissen, wie wir uns verhalten müssen. Wir bereiten den Leichnam jetzt für die Verbrennung vor.«
»Ich weiß, dass Sie ihn aus Respekt lieber selbst verbrennen würden, doch auf meine Art geht es schneller und sauberer, und ich werde keine Parasiten entkommen lassen. Und es wird auch kein Leuchtfeuer für die Vampire geben.«
»Was für eine schlimme Nacht!« Cesaro seufzte. »Sagen Sie mir ehrlich, ob Marguarita überleben wird!«
»Das wird sie. Ich weiß nur nicht, ob sie wieder sprechen können wird. Wir haben unser Bestes gegeben, aber ihre Kehle war arg zerfetzt. Doch sie wird hier ein Zuhause haben, und alle Karpatianer werden ihr für ihr Opfer große Achtung entgegenbringen.«
Cesaro rieb sich die Schläfe, als hätte er Kopfschmerzen. »Unsere Leute sind schon immer wie Familienmitglieder der De la Cruz’ gewesen. Wir kämpfen für sie, beschützen sie und fühlen uns geehrt, in ihrem Dienst zu sterben. Marguarita bildet da keine Ausnahme. Wir werden uns um sie kümmern.« Er holte tief Luft und ließ sie langsam wieder entweichen. »Und nun wäre es mir eine Ehre, dem Wunsch des Jefe zu entsprechen.«
»Sind Sie sicher?«, fragte Dominic, dem der Mann immer sympathischer wurde.
»Ich glaube schon.«
Dominic verschwendete keine Zeit. Jede Faser seines Körpers schrie nach Nahrung. Er hatte so viel Energie verbraucht, um Marguarita zu heilen und alle Anzeichen des Kampfes zu beseitigen, dass er auffallend blass geworden war. Er ging auf Cesaro zu. »Meine Leute leben von Blut, so wie Sie sich von dem Fleisch von Tieren ernähren. Aber wir töten nicht. Nur die Vampire bringen ihre Opfer um.«
Cesaro schluckte hörbar. Dann nickte er. »Don Zacarias hat uns das alles erklärt. Es ist … nicht leicht, doch ich helfe Ihnen gern.«
»Wenn Sie es mir erlauben, werde ich dafür sorgen, dass Sie nichts spüren. Sie werden es ohne Furcht in Erinnerung behalten.«
Cesaro runzelte die Stirn, schüttelte aber den Kopf. »Ich möchte wissen, wie es sich anfühlt, denen zu dienen, die in all diesen vielen Jahren so gut zu unseren Familien gewesen sind.«
Wie alle Karpatianer zog Dominic es vor, das Blut aus der Halsschlagader zu entnehmen, doch er wollte nicht, dass der arme Mann einen Herzanfall bekam. Er konnte die Beklommenheit in Cesaros tapferer Bitte hören und spüren, wie der Herzschlag des Mannes sich beschleunigte. Aber er musste Cesaros Wünsche respektieren und durfte ihn nicht hypnotisieren.
Mit der Zunge strich er über das angebotene Handgelenk, um die Haut zu betäuben, und senkte, in der gleichen fortlaufenden Bewegung fast, die Zähne in Cesaros Vene. Der Mann gab einen einzigen Laut von sich, doch er zuckte nicht zusammen und zog auch nicht die Hand zurück. Dominic verstand jetzt, warum die Familie de la Cruz an diese Menschen glaubte. Sie waren über alle Maßen loyal und genauso mutig. Heißes Blut floss in seinen Körper, drang in Zellen, Muskeln und Gewebe ein und erneuerte augenblicklich seine Kraft und Energie.
»Es hat nicht so wehgetan, wie ich dachte«, murmelte Cesaro und schenkte Dominic ein kleines Lächeln, nachdem der Karpatianer die Wunde wieder verschlossen hatte. »Man steigert sich in die Vorstellung hinein, bis man Angst hat, aber es war wirklich nur ein kleiner Schmerz.«
»Es kann gefährlich sein«, erinnerte ihn Dominic. »Wenn wir zu lange gelebt und zu oft getötet haben, kennen wir kein Gefühl und kein Halten mehr.«
»Don
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