Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)
schlecht dran gewesen war er wusste genau was er jetzt machte er war kriiiistallklaaaar wusste was er machte er hatte nur drei Bier und zwei Whisky getrunken und es waren nicht die größten der Welt gewesen vielleicht etwas mehr Whisky aber keinesfalls mehr als die Viertel-Liter-Flasche die er in der Tasche gehabt hatte als er hingegangen war.
Niemand nennt mich mehr Bert Arschgesicht, jetzt nicht, nicht nach dem hier, nie mehr!
Es war ein gutes Treffen gewesen, er erinnerte sich kriiiistallklaaaar daran, jetzt gab es nicht mehr viel zu sagen, kein Feilschen mehr, passiert war passiert und dann war mehr passiert und noch mehr und jetzt war es Bert, der Smarte, der sagte, wo’s langgeht.
»Ich weiß nicht, was mit dem Jungen passiert ist«, hatte er gesagt.
Er hatte nicht geantwortet.
Ich weiß es ja. Als ob ich es nicht wüsste!
»Es war entsetzlich«, hatte er gesagt.
»Was machen wir also jetzt?«
Das war ich, der das gesagt hat.
»Du bestimmst doch«, hatte der andere gesagt.
Ha! Ha!
Das war ich!
»Ist es dann vorbei?«, hatte der andere gefragt.
Auch darauf hatte er nicht geantwortet. Der andere sollte ruhig schwitzen. Er hatte nichts Besseres verdient.
27
Aneta Djanali suchte Agneta Hägg zu Hause auf, Mattias’ Frau. Sandras Chef hatte einen verwirrten Eindruck gemacht, aber seine Frau wirkte ruhig.
»Wir haben sie zweimal getroffen«, sagte sie. »Ich weiß nicht, warum sich daraus nichts weiter entwickelt hat. Schrecklich, was da passiert ist.«
Sie saßen in einer Villa in Örgryte. Das Haus wirkte nicht protzig, aber es war teuer. So kann ich nur wohnen, wenn ich jemanden beerbe, dachte Djanali. Einen Scheich, von dem ich noch nie gehört habe, aus einem Dorf, von dem ich noch nie gehört habe, in einem Land, das ich nicht kenne.
»Ist es möglich, dass Ihr Mann Sandra allein getroffen hat?«
»Die Frage ist aber sehr direkt.«
»Das lässt sich manchmal nicht vermeiden.«
»Ich glaube es nicht. Genau weiß ich das natürlich auch nicht. Warum hätte er das tun sollen?«
»Wir müssen allen Möglichkeiten nachgehen.«
»Ist dies eine Möglichkeit?«
»Wir fragen nach allem.«
»Wenn Sie fragen, ob Mattias eine Affäre mit Sandra hatte, dann bezweifle ich das. Müsste sich dann auf rein platonischer Ebene abgespielt haben.«
»Wie meinen Sie das?«
»Mattias ist seit mehreren Jahren impotent, eine Blockade, aus der er nicht herauskommt. Oder aus der wir nicht herauskommen, muss ich wohl sagen. Ist das eine direkte Antwort?«
»Ja.«
»Möchten Sie nicht fragen, ob ich nebenher eine Affäre hatte?«
»Nein.«
»Woher kommt Ihr Vorname?«
»Ich glaube, meine Eltern haben ihn falsch buchstabiert. Es sollte wohl Agneta werden.«
»Aneta ist hübscher.«
»Danke.«
»Sandra war eine attraktive Frau.«
Djanali nickte. Agneta Hägg war auch eine hübsche Frau.
»Es ist ungerecht«, sagte Agneta Hägg. »Sie haben einen aufreibenden Job.«
»Manchmal«, antwortete Djanali.
»Ich würde das nie schaffen, fremde Leute zu besuchen und mit ihnen zu sprechen.«
»Manchmal empfangen wir sie auch bei uns.«
Agneta Hägg lächelte. Sie erhob sich.
»Ich nehme an, es ist alles gesagt. Ich habe einen Termin, wie ich Ihnen schon vorher angekündigt habe.« Sie schaute auf Aneta Djanali hinunter, die immer noch auf dem hellen Ledersofa saß. »Lassen Sie Mattias jetzt in Frieden?«
»Hat er sich verfolgt gefühlt?«
»Es ist so oder so nicht amüsant.«
Wir bewegen uns nicht in der Unterhaltungsbranche, dachte Djanali. Sie stand ebenfalls auf.
»Fällt Ihnen noch etwas zu Sandra Mars ein?«, fragte sie. »Verkehrte sie mit jemandem aus der Firma?«
»Ich arbeite nicht dort.«
»Nichts, was Ihr Mann erzählt hat?«
»Warum fragen Sie nicht ihn?«
»Ich dachte, Sie möchten, dass wir ihn in Frieden lassen.«
»Ich weiß nichts über sie. Ich wünschte, ich wüsste etwas.«
Siv Winter ruhte sich aus. Angela war mit Elsa und Lilly gekommen. Die Kinder hatten ihre Großmutter gestreichelt, und dann war Winter mit ihnen hinausgegangen. Jetzt standen sie am Ufer. Der Engel auf dem hohen Sockel streckte die Arme zum Meer aus, als würde er ihm vertrauen. Oder als würde er um Erbarmen flehen.
»Muss Großmutter sterben, Papa?«, fragte Elsa.
»Sie ist sehr krank, Liebling.«
»Warum muss sie sterben?«
»Wir wissen noch nicht, was wird, Liebes.«
»Wir müssen doch wohl nicht sterben?«
»Nein, nein.«
Gerda Hoffner war wieder bei Manpower und musste diesmal nicht im Lift
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