Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
Vom Netzwerk:
lange ich das noch aushalte«, sagte Mars. »Jetzt bricht es zusammen.« Er packte Ringmar am Ärmel. »Wie lange halte ich das noch aus?«
    Winter wachte an ihrem Bett. Er saß in einem bequemen Ledersessel, der genauso schlicht wirkte wie alles in diesem Zimmer, dem Wartezimmer des Todes. Es ist nicht einmal ein Wartezimmer. Es ist hier. Es ist dieses Bett. Es ist sie, die dort liegt. Das bin ich. Es ist jetzt. Er stand auf und ging zum Fenster. Vor einer Weile hatte er es geschlossen, als auf der Straße, die eher eine Gasse war, ein paar Autos vorbeigefahren waren. Jetzt war es still, obwohl der Morgen heraufzog. Aus der Ferne hörte er Verkehrsgeräusche, vereinzelte Möwenschreie. Er öffnete das Fenster und atmete die milde Luft ein. In wenigen Monaten würde sie so heiß und scharf sein, dass es weh tat, sie einzuatmen. Jetzt hörte er Sivs Atemzüge. Immer noch kein Sauerstoff. Sie atmete gleichmäßig, als würde sie nur ruhen und bald aufstehen und sich die Erste des Tages anzünden, um sich schon mal warmzulaufen: Tanqueray und Tonic am Vormittag, ja, warum nicht?
    »Erik.«
    Er drehte sich um. Sie sah ihn an.
    Er trat an ihr Bett.
    »Wie geht es dir?«
    »Ich habe etwas geträumt.«
    Er nickte, sie träumte, sie schlief. Sie lebt, dachte er.
    »Was hast du geträumt?«
    »Das habe ich vergessen.«
    »Ich kann mich auch nicht gut an Träume erinnern.«
    »Doch, jetzt fällt es mir ein. Ich habe geträumt, dass du in Gefahr bist.«
    »Nur ein Traum«, sagte er.
    »Du warst in einem Haus eingesperrt. Es war schrecklich.«
    »Kümmere dich nicht darum, es war ein Alptraum«, sagte er. »Ruh dich jetzt aus.«
    »In dem Haus wollte dir jemand etwas Böses.«
    »Ich werde es nicht betreten«, sagte er.
    »Das ist gut, Erik. Ist es Morgen?«
    »Ja, jetzt kommt der Morgen.«
    »Wie schön.«
    »Es ist sehr gut«, sagte er.
    »Vielleicht darf ich heute nach Hause«, sagte sie.
    Christian Runstig klingelte an der Tür, er wollte, dass sie ihm öffnete. Es war, als reichte seine Kraft gerade noch, um zu klingeln und zu warten. Der Junge mit dem Ball war wieder auf dem Fußballplatz beschäftigt, schoss auf das Tor, holte den Ball, Tag für Tag, Monat für Monat, vielleicht würde er Jahre durchhalten. Vielleicht hatte er eine Entwicklungsstörung und könnte in der schwedisch-slowakischen Landsmannschaft landen. Mir egal, dachte er. Ich kümmere mich einfach nicht mehr darum.
    »Liv«, sagte er, als sie öffnete.
    »Christian.«
    »Ich bin zu Hause«, sagte er.
    »Endlich.«
    »Ich hab’s nicht getan«, sagte er.
    »Das habe ich auch nie geglaubt.«
    »Ich habe nichts getan.«
    »Ich weiß.«
    »Ich habe mich gegen diesen Kommissar verteidigt, als er mich auf dem Eis überfallen hat, aber das war alles.«
    »Denk nicht mehr dran, Christian.«
    Schon eine ganze Weile hatte er die Laute vom Fußboden gehört. Er bückte sich und strich dem Welpen über die Schnauze, der kaum noch ein Welpe war, die Beine waren länger, die Schnauze war länger, er wusste, dass der Köter ihn nicht erkannte, aber das machte nichts, das war ihre Natur, darum beneidete er sie.
    »Ich hab dich vermisst, du kleines Viech«, sagte er.
    »Hoffentlich redest du nicht mit mir«, sagte sie.
    »Du siehst doch, mit wem ich rede«, sagte er. »Wie lange ist sie schon wieder zu Hause?«
    »Oh, sie ist wenige Tage später zurückgekommen.«
    »Dann habt ihr euch inzwischen richtig kennengelernt.«
    »Na klar.«
    »Das war der Sinn der ganzen Sache«, sagte er.
    »Willst du nicht eine Weile mit ihr rausgehen? Es ist ihre Zeit.«
    »Willst du das nicht selber machen?«
    »Ich möchte, dass du gehst. Du brauchst es im Augenblick am meisten.«
    Es regnete eine schöne Abwechslung zum Schnee es war lange her seit es zuletzt geschneit hatte bald würde der Sommer kommen, halleluja, man könnte auf einer Klippe sitzen eine Kiste mit Bier an einer Schnur im Wasser und brauchte die Sachen bloß raufzuziehen halleluja es gibt nichts Besseres als meergekühltes Bier auf der Schattenseite und dann ein paar süffige Whisky das musste man nur noch aussitzen den Sommer und die nächste Periode abwarten Gott danken wenn die nächste Periode begann so dass man sie genießen konnte solange sie anhielt genießen wie jetzt er war fast zu Hause er wusste wohin er seine Füße setzte vielleicht nicht ganz genau aber er trat den Himmel jedenfalls nicht mit Füßen trat den Himmel mit Füßen hatte keine Ahnung wo oben und unten war es war lange her seit er zuletzt so

Weitere Kostenlose Bücher