Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
Vom Netzwerk:
her.
    »Kommt der wegen des Säufers?«, fragte Krol.
    »Wir können ihn nicht mitnehmen«, antwortete Ringmar.
    »Verschwendet ihr Ressourcen an dieses verdammte Aas?«, sagte Krol und setzte sich in Richtung Meer in Bewegung.
    Gerda hatte die Einladung zum Essen nicht angenommen. Es war Zeit, nach Hause zu fahren. Es war nett gewesen.
    »Dann danke für heute«, sagte Jens Likander und streckte die Hand aus. Sie standen auf der Linnégatan. Straßenbahnen rauschten vorbei.
    »Das war ja richtig förmlich«, sagte sie.
    »Finden Sie mich langweilig?«
    »Nein.«
    Er schaute auf seine Hand.
    »Weiß nicht, warum die vorgeschossen ist«, sagte er. »Vielleicht ein nervöses Zucken.«
    »Sind Sie nervös?«
    »Ein bisschen wegen heute Abend.«
    »Es ist ja noch nicht einmal richtig Abend.«
    »Jetzt bin ich nicht mehr nervös«, sagte er.
    »Ich auch nicht.«
    »Es war kein guter Anfang«, sagte er, »ich meine, nervös zu sein.«
    »Anfang von was?«
    »Man kann ja nicht wissen«, sagte er.
    »Und jetzt muss ich gehen.«
    »Ich begleite Sie bis zum Järntorget.«
    »Okay.«
    »Ich kann Sie auch nach Hause bringen, wenn Sie wollen.«
    »Das möchte ich Ihnen lieber nicht zumuten, es ist zu weit. Ich nehme die Straßenbahn.«
    Sie hatten sich noch immer nicht von der Stelle gerührt. Ein Krankenwagen fuhr ohne Sirenengeheul vorbei, vermutlich auf dem Weg zum Sahlgrenschen. Dort war sie schon wegen mehrerer Sachen gleichzeitig behandelt worden, wegen eines schweren Traumas, nachdem sie lange Zeit eingesperrt gewesen war, auf den Tod gewartet, auf immer schwächer werdende Geräusche gelauscht hatte. Sie hatte geglaubt, dass sie wieder okay war, aber das stimmte anscheinend doch nicht ganz. Es würde nie mehr werden wie früher, sie würde nie mehr die werden, die sie einmal gewesen war.
    »Ich nehme die Straßenbahn«, wiederholte sie mit unnötig lauter Stimme.
    Winter und Ringmar fuhren nach Tångudden. Es war schnell Abend geworden. Arendals Kräne am anderen Flussufer zeichneten sich in dem schmutzigen Licht wie Silhouetten von Riesen ab, Greifzangen wie Hände, die Löcher in die Dunkelheit rissen.
    Winter stellte sich mitten in den Bootsschuppen.
    »Warum ist Sandra hierhergekommen?«, fragte er die Wände. Er wandte sich an Ringmar. »Was sagt Torsten?«
    »Sie ist hier gewesen. Keine Spuren von einer anderen Person.«
    »Er war vorsichtig.«
    »Könnte ein Zufall sein.«
    »Hier waren sie zusammen«, sagte Winter wie zu sich selber. »Hier gab es nichts Böses.«
    »Sie hatten keinen Grund, sich zu verstecken«, sagte Ringmar.
    »Jedenfalls nicht hier«, sagte Winter.
    »Was ist schiefgegangen?«
    »Zwischen ihnen? Hm.« Winter schaute sich wieder um, aber es gab nichts zu sehen, nur eine umschlossene Fläche, die nicht mehr die Funktion erfüllte, Freude zu bereiten, Freiheit. Sandras Vater hatte den Schuppen für immer aufgegeben. Er würde die Stadt verlassen und ins Ausland gehen. An der Sonnenküste war das Verlustrisiko gering. »Was ist zwischen ihnen schiefgegangen?«, wiederholte er.
    »Eifersucht?«
    »Wer?« Winter trat auf den Schotterplatz vor dem Schuppen. Der Schotter glänzte weiß in der uralten künstlichen Beleuchtung über dem Bootshafen. »Wer?«
    Ringmar sah zu der Bude, die Bootshaus und Thai-Restaurant gleichzeitig war. Er sah zwei Köpfe hinter den Fensterscheiben, sie schienen von einer Art Glorie umgeben zu sein, etwas, das in der fetthaltigen Luft dort drinnen schwebte.
    »Sie waren vielleicht bis zuletzt zusammen«, sagte Winter. »Wirklich zusammen.«
    »Ich kann dir nicht ganz folgen«, sagte Ringmar.
    »Sie haben sich bis zuletzt geliebt«, sagte Winter. »Zwischen ihnen ist nichts passiert.«
    »Mord aus Leidenschaft«, sagte Ringmar.
    »Nicht das, was wir glauben«, sagte Winter, »oder was wir glauben sollen.« Er zeigte auf den Thai Grand Palace. »Jetzt unterhalten wir uns mal mit unseren Zeugen.«
    Lans Hand schnellte zum Mund hoch, als sie das Restaurant betraten.
    »Keine Sorge, wir wollen nichts essen«, sagte Ringmar. »Ich sehe, Sie wollen gerade schließen.«
    Lan rief etwas auf Thailändisch.
    »Das ist er!«, sagte Peggy.
    »Was?«, fragte Ringmar.
    »Sie sagt, das ist er, der mit Sandra hier gewesen ist.« Peggy deutete mit dem Kopf auf Winter. »Er hat dasselbe Profil.«
    »Ich war’s aber nicht«, sagte Winter.
    »Das ist mein Kollege«, sagte Ringmar. »Er ist doch schon mal hier gewesen.«
    »Sie sind … ähnlich«, sagte Lan auf Schwedisch.
    »I’m not the

Weitere Kostenlose Bücher