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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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überlegt?«
    »Es war sehr merkwürdig … nur ein paar Tage später, höchstens eine Woche. Ich kann mich nicht genau erinnern, aber so um die Zeit. Das Glück hat nicht lange gewährt.«
    »War es ein Paar, das das Haus vermieten wollte?«
    »Ja, ein Mann und seine Frau. Ich habe nur mit ihm gesprochen.«
    »War er älter oder jünger?«
    »Es ist überhaupt nicht zu einem Treffen gekommen. Seine Stimme klang älter.«
    »Haben Sie das Haus gesehen?«
    »Wir wollten es uns am Wochenende anschauen, aber da hatte er es sich schon anders überlegt.«
    »Wie hieß der Mann?«
    »Ich habe irgendwo einen Zettel, falls ich ihn nicht weggeworfen habe. Kann ich Sie zurückrufen?«

36
    Winter hatte Gerda Hoffner in den Konferenzraum gebeten. An der einen Wand hing eine Karte vom westlichen Göteborg. Auf der weißen Tafel standen mehrere Namen in unterschiedlicher Farbe. An der anderen Wand waren Tafeln aufgereiht, mit Zeitpunkten und Orten.
    Im Lauf von vierundzwanzig Stunden hielt sich jeder einmal in dem Raum auf, selten alle zugleich. Winter drehte dort jeden Tag einmal eine Runde, schrieb etwas.
    »Ich habe mit einer Frau gesprochen, Eva Jais«, sagte er. »Kommt dir der Name bekannt vor?«
    »Nein … nicht auf die Schnelle.«
    »Sie hat Zettel mit einem Mietgesuch in Amundövik aufgehängt, sie und ihr Mann und ein lieber kleiner Sohn.«
    »Ach, ja.«
    »Gut, dass dir das aufgefallen ist.«
    »Danke.«
    »Ich habe es heute gelesen. Soweit ich verstanden habe, bist du dem nicht weiter nachgegangen?«
    »Ich … es gab so viel anderes zu tun. Ich hatte es mir vorgenommen. Ich mach’s sofort.«
    »Ich habe selber angerufen«, sagte Winter. »Sie sucht gerade nach dem Namen von den Hausvermietern.«
    »Hat es geklappt?«
    »Nein, es ist nichts daraus geworden.«
    »Wollte sie sich wieder melden?«
    »So bald wie möglich.«
    »Ist das von Bedeutung?«
    Kaum hatte sie es ausgesprochen, bereute sie es natürlich. Eine verdammt blöde Frage. Er sieht müde aus, als hätte er keine Zeit, seinen Mitarbeitern die grundlegenden Regeln zu erklären, das Einfache, und er hat keine Kraft, auf idiotische Fragen zu antworten.
    »Wir werden sehen«, sagte er.
    »Ich …« Mehr brachte sie nicht heraus, da hatte er das Zimmer schon verlassen. Es war der freundlichste Tadel, den sie je bekommen hatte. Das war das Schlimmste.
    Bert Robertsson stand im Schatten neben dem Badeschuppen des anderen, oder wie man es nun nennen sollte. Vielleicht würde der Schuppen bald ihm gehören, einfach so.
    »Ich nehme keine Karte«, hatte er eben gesagt.
    »Wir müssen uns doch irgendwie einigen«, hatte der andere gesagt. Robertsson hatte die Verzweiflung in seinen Augen gesehen, oder war es der Schrecken, am Rand des Abgrunds, dazustehen ohne Ausweg, all das, was er nun empfinden musste. Dann muss er mich erschlagen. Aber das würde er nie schaffen. Eine Weile habe ich geglaubt, er habe Robin umgebracht, aber er kann es nicht gewesen sein, es war natürlich das Monster, das bei der Frau und den Kindern eingedrungen ist.
    »Okay, okay, gib mir also zweihunderttausend, dann ist alles erledigt«, sagte er. »Ein beschämender Spottpreis, um deine Karriere zu retten. Und vielleicht das Leben!«
    »Ich verstehe immer noch nicht, woher du wissen willst, dass ich am Fenster gestanden habe.«
    »Robin hat dich schon vorher gesehen. Wusstest du das nicht? Er wusste, wo du wohnst.«
    »Natürlich.«
    »Hast du das Geld dabei? Du wolltest Geld mitbringen!«
    »Es ist da drinnen.«
    »Ich warte hier.«
    Der andere ging in den Schuppen, die Sonne war weitergewandert, und drin war es jetzt dunkel. Wo er stand, war es schwarz, auf der anderen Seite des Sundes war es schwarz, Silhouetten von Bäumen und Büschen auf Lilla Amundö, er drehte sich in die Richtung um, ohne die Tür aus dem Auge zu lassen, er war bereit, er konn …
    Der Stoß traf ihn im Kreuz, als würde er angerempelt, ein Knuff, ein Schlag, ein Schock, der nicht weh tat, er hörte sogar den Atem hinter sich; er vermutete, dass es eine weitere Tür im Schuppen geben musste, einen Hinterausgang, wer hätte das gedacht, gut geölt und leise, und weichen Sand gibt es reichlich, nassen Sand, Schleichsand, der andere musste jetzt barfuß sein, er holt sich schmutzige Füße.
    Winter ging über Heden, dachte, wie schmutzig der Platz sogar im Dämmerlicht war, wie viel Hässliches es in Göteborg gab, was hübsch und funktionell sein könnte, wie heruntergekommen die Ufer der Kanäle waren, dass es

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