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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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sind, obwohl Greta sitzt.
    »Vielleicht gehen wir doch zum Haus«, sagte er.
    »Möchtest du, dass ich mitkomme?«
    »Möchtest du es selber?«
    »Ich bin viele Male daran vorbeigegangen.«
    »Dann lass uns gehen.«
    Er fühlte seinen Pulsschlag in den Schläfen, als er das Haus sah, keine zehn Meter mehr, er war noch nicht bereit. Er hatte das Gefühl, als käme er zum ersten Mal zurück.
    »Hast du den Schlüssel dabei?«
    »Natürlich.«
    »Das Haus gehört dir ja.«
    »Robert, ich bin nicht hier gewesen!« Er war lauter geworden, und Greta zuckte zusammen. »Ich bin nie hier gewesen«, sagte er etwas leiser.
    »Du kannst dir nicht an etwas die Schuld geben, was du nicht getan hast, Jovan. Denk lieber an das, was du getan hast.«
    »Ich wäre ein Idiot, wenn ich es nicht täte.«
    »Jetzt bist nur noch du da.«
    »Das weiß ich. Daran brauchst du mich nicht zu erinnern.«
    »Vermisst du sie?«
    »Was für eine Frage!«
    »Ich vermisse sie jeden Tag«, sagte Krol.
    Vorm Style auf der anderen Seite der Hamngatan wurde gehupt, es klang wie die Erkennungsmelodie des Eisautos. Sie sah sein grinsendes Gesicht, wie ein heller Ball im sinkenden Tageslicht. Er hob einen Arm und zeigte auf seine Armbanduhr. Sie wusste es bereits, sie konnte auch schon die Uhr lesen. Er hatte es geschafft.
    Sie schlängelte sich zwischen Bussen, Straßenbahnen, Autos, Radfahrern und Fußgängern hindurch, in der vergangenen halben Stunde war der Kungsportsplatsen noch mehr zum Zentrum der Welt geworden.
    »Wohin?«, fragte er, als sie eingestiegen war.
    »Irgendwohin«, sagte sie.
    »Götaplatsen?«
    »Ha, ha.«
    »Ein Abstecher ans Wasser?«
    »Ja, gern. Wir bekommen anscheinend einen prachtvollen Sonnenuntergang.«
    »Ach, die gute alte Sonne. Sie zeigt sich zum ersten Mal in den Minuten, bevor sie untergeht.«
    Sie fuhren über die Oscarsumgehung. Auf der anderen Seite glitzerte Norra Älvstrand mit all seinen Lichtern, kommt her, kommt her. Der Bockkran grinste sein bestes Grinsen. Auf der anderen Seite herrschten Friede und Freude.
    »Wollen wir zum Roten Stein fahren?«, fragte er.
    »Ja, warum nicht.«
    »Da bin ich schon lange nicht mehr gewesen«, sagte er.
    »Jedes Wochenende«, sagte sie.
    »Ach?«
    »Wenn ich freihabe. Ich wohne nicht weit entfernt und esse dort gern eine Kleinigkeit, oder ich mache nur einen Spaziergang.«
    »Essen Sie immer allein?«, fragte er.
    »So etwas dürfen Sie nicht fragen«, sagte sie.
    »Entschuldigung. Das war blöd von mir.«
    »Ich frage Sie ja auch nicht, warum Sie allein in Ihrem Auto herumfahren.«
    »Nur wenn ich arbeite«, sagte er.
    »So wie heute«, sagte sie.
    »Genau.«
    »Aber im Augenblick arbeiten Sie nicht.«
    »Nein, jetzt nicht.«
    Sie waren bei den alten Fabriken angekommen, die alte Brauerei, das neue Hotel, die weite Öffnung zum Wasser, brutal und schön, die Klippen, der Rote Stein, die Graffiti, die Menschen, die am Ufer standen und den Schiffsverkehr auf dem Fluss beobachteten, die Seevögel in der Bucht neben dem Café, einige Kinder, die ihnen nachjagten.
    »Hinter der Neuen Werft haben sie einen Fahrradweg angelegt«, sagte er, »der führt nach Tångudden.«
    »Das wusste ich nicht.«
    »Wirklich klasse«, sagte er.
    »Aber mir ist so, als hätten Sie gesagt, dass Sie schon lange nicht mehr hier waren.«
    »Ha, ha, Sie haben ja wirklich alles unter Kontrolle. Nee, ich fahre immer mit dem Rad dahinten unter der Brücke durch, dann sehe ich den Roten Stein ja nicht.«
    »Aha.«
    »Fahren Sie Rad?«, fragte er.
    »Das klingt, als würden Sie fragen ›tanzen Sie?‹.«
    »Tanzen Sie?«
    »Nur zu David Bowie.«
    Gegen Abend kam der Anruf von Eva Jais.
    »Er heißt Robert Krol«, sagte sie, »der Mann, der uns das Haus vermieten wollte.«
    »Danke.«
    »Hilft Ihnen das weiter?«
    »Danke noch einmal«, sagte Winter.
    Fredrik Halders hatte Bert Robertsson den ganzen Tag gesucht, genau wie am Tag davor. Der Kerl meldete sich nicht. In seinem Handy war der Anrufbeantworter eingeschaltet gewesen, aber jetzt war es tot.
    Halders fuhr nach Brottkärr. Auf sein Klopfen öffnete niemand. Halders drückte auf den Klingelknopf, aber im Haus war kein Ton zu hören. Kaputt.
    Jetzt hatten sie die Situation, dass ein wichtiger Zeuge sich nicht meldete und seine Haustür nicht öffnete. Die Voruntersuchungen waren gerahmt von Gewalttaten, eingeleitet durch sehr grobe Gewalt.
    Jetzt waren alle verzweifelt.
    Es gibt eine Antwort. Es ist ein Puzzle, kein Mysterium. Es ist möglich, die Teile

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