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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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zu Sandra eingefallen?«
    »Nein, leider nicht.«
    »Okay.«
    »Was halten Sie davon, wenn wir uns kurz treffen?«
    »Wo sind Sie gerade?«
    Sie hörte, dass er in einem Auto saß.
    »Auf dem Weg in die Stadt. Musste einen Ausflug nach Varberg machen. Fahre gerade an Askim vorbei. Kann in fünfzehn Minuten dort sein.«
    »Das schaffen Sie nicht.«
    »Wollen wir wetten?«
    »Ich wette nie.«
    »Jetzt sehe ich Frölunda torg«, sagte er.
    »Sie müssen sich auch noch einen Parkplatz suchen«, sagte sie.
    »Das zählt nicht«, sagte er. »Ich fahre einfach bei der Statue vor.«
    »Das ist ungesetzlich. Ich bin Polizistin«, sagte sie. »Und jetzt sind schon eineinhalb Minuten vergangen.«
    »Ich passiere gerade Flatås.«
    »Mit welcher Geschwindigkeit?«
    »Mit der erforderlichen Geschwindigkeit.«
    »Wenn Sie zu schnell fahren, gilt die Wette nicht.«
    »Das waren viele Bedingungen.«
    »Man muss sich nur an das Gesetz halten.«
    »Halten Sie sich immer an das Gesetz, Gerda?«
    »Ist das eine Frage, die man einer Polizistin stellen kann?«
    »Absolut«, sagte er, »die Geschichte ist voll von falschen Polizisten, aber Sie zählen nicht dazu.«
    »Danke.«
    »Jetzt liegt Botaniska hinter mir. Nächstes Ziel Linnéplatsen.«
    »Vielleicht bin ich nicht mehr da, wenn Sie ankommen«, sagte sie.
    » You’d better be «, sagte er. »Sie hören mich, wenn ich komme.«

37
    Jovan Mars fuhr nach Amundövik, hielt aber beim Askimbad an. Er trug Greta zum Wasser hinunter und tauchte ihre Hände ein. Sie schrie vor Schreck und Freude. Sie waren allein am Strand. Am Himmel waren nicht einmal Vögel. Wir sind jetzt ganz allein, dachte er, und so wird es bleiben.
    Er trug das Kind zurück, schnallte es im Kindersitz an und fuhr in südlicher Richtung, bog in den Fjordvägen ein, es war nicht weit, es kam ihm sehr weit vor und als wäre es schon lange her. Wenn Greta groß war, würde er ein alter Mann sein. Bis dahin waren es noch furchtbar viele Jahre. Er durfte nicht schlafen während der Fahrt, er durfte nie mehr schlafen. Bald würde sie sprechen können und dann würde sie Geschichten hören wollen, Geschichten, erzähl, erzähl! Erik und Anna wollten immer Gespenstergeschichten hören, Unheimliches von bösen Hexen und bösen Zauberern, Monstern, Mördern, Kannibalen, er musste alle Phantasie aufwenden, die ihm zur Verfügung stand, doch die Wirklichkeit übertrifft allemal die Erfindung, erfinde, was du willst, aber ich kann alles noch viel schlimmer machen, als du es dir in deinen kühnsten Träumen vorstellst.
    Er parkte in der Nähe der Brücke. Nur ein anderes Auto stand auf dem Parkplatz. Es war wie ein schwarzes Zeichen in der Dämmerung. Das Wasser zwischen den Inseln bewegte sich nicht. Niemand rührte sich auf den Inseln. Nichts rührte sich auf dem Festland. Sie waren noch immer allein auf der Welt. Und hier endete sie.
    Er löste den Sicherheitsgurt und hob Greta aus dem Sitz. Sie schaute ihn neugierig an, als wäre er ein anderer geworden, aber es war nur er, in seinem Innern gab es keinen anderen.
    Der Spielplatz sah verlassen aus, er ist verlassen, dachte er, ist seitdem verlassen. Später im Frühling kehren die Kinder zurück, aber nicht jetzt. Ihre Eltern wollen nicht hierherkommen, wollen sich nicht erinnern, wollen nicht erinnert werden an eine schreckliche Erinnerung, das ist nicht lustig.
    Er setzte Greta auf eine Kinderschaukel und schaukelte sie vorsichtig, sie lachte auf, er schaukelte etwas mehr, noch mehr, sie lachte wieder.
    Sie waren nicht mehr allein.
    Er hatte ihn nicht gesehen.
    Er sagte nichts.
    »Du bist also wieder da«, sagte Robert Krol.
    »Nur für eine Weile.«
    »Warst du im Haus?«
    »Nein, wir sind gerade gekommen. Wir werden nicht hineingehen.«
    »Ich verstehe.«
    Greta guckte Krol an. Der sah ihren Vater an.
    »Sie ist gewachsen.«
    »Das geht jetzt schnell«, sagte Jovan.
    »So ist es.«
    »Ich glaube, ich gehe wieder«, sagte Krol.
    Mars nickte.
    »Das ist wohl das Vernünftigste«, sagte Krol.
    »Was sagt Irma?«
    »Ich habe es ihr nicht erzählt«, sagte Krol.
    »Bleibt also nur noch ein kleines Detail.«
    »Ein kleines Detail, ja.«
    »Habe ich mich schon bei dir bedankt, Robert?«
    »Das hast du bestimmt.«
    »Nein. Danke. Dank auch von Greta. Und danke an Irma.«
    »Ich werde es ihr ausrichten.«
    Mars schaute sich um. Er konnte niemand anderen entdecken, nur sie drei waren hier. Wie drei Überlebende, dachte er, so sieht es aus, drei, die nach dem Krieg wieder aufgestanden

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