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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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Buch auf den Fußboden. Coltrane hatte nichts anderes getan, als Mensch zu sein. Er war bereit, alles zu tun, um der Beste zu werden in allem, was er tat.
    Jemand lachte, als er durch den Vorraum ging, der kein Ende nahm. Zuerst war es ein Kind und dann ein Mann und dann wieder ein Kind. Jemand lachte, lachte. Er begegnete einer Frau, die sich die Ohren zuhielt. Sie war im Begriff, das Haus zu verlassen, jetzt lief sie. Er lief in die andere Richtung, auf das Lachen zu, das immer lauter wurde, mehrere Kinder. Hinter ihm rief jemand, er drehte sich um, eine Gestalt hielt eine Hand hoch, ließ etwas um einen Finger kreiseln, er konnte nicht erkennen, was es war, »du hast das vergessen« hörte er durch den Vorraum, eine Stimme, die er nicht kannte, er erkannte den Gegenstand nicht, der kreiselte, kreiselte.

5
    Der harte Kern des Dezernats für Schwerstverbrechen traf sich im alten Konferenzraum. Alles war wie früher, nur das Nya Ullevi Stadion konnte Winter nach dem Umbau nicht mehr sehen. Von hier würde er es nie mehr sehen. Er vermisste es schon jetzt. Nie wieder konnte er seinen Blick auf einen Punkt heften und einen Gedanken an einem der Eckpfeiler des Stadions aufhängen und ihn dort hängen lassen, bis er auf den Asphalt fiel oder in den Himmel abhob. Was für ein dämliches Bild. Er schaute in den Himmel. Der war eisblau, ein ungewöhnlicher Winterhimmel über Göteborg, blau wie ein Versprechen. Er streckte eine Hand aus und berührte das Fenster, ohne zu wissen, warum er es tat. Die Erinnerung an den Traum von heute Nacht ließ ihn nicht los. Beim Erwachen hatte er Angst gehabt.
    Der vorläufige Obduktionsbefund hatte Spuren von Sperma in Sandras Scheide ergeben. Der Beischlaf konnte schon vor einigen Tagen stattgefunden haben, Spuren von Sperma sind lange nachzuweisen.
    »Hatte sie einen Liebhaber?«, hörte er Halders’ Stimme hinter sich.
    Winter fuhr herum.
    »Es wurden keine Spuren einer Vergewaltigung festgestellt«, sagte Ringmar. »Ich habe heute Morgen mit Torsten gesprochen. Das Sperma ist da, aber … alles andere scheint in Ordnung zu sein.«
    »In Ordnung?«, fragte Aneta Djanali.
    »Du weißt, wie ich das meine, Aneta.«
    »Mir gefällt nicht, dass Fredrik schon jetzt über Liebhaber spekuliert. Es sind noch viel zu viele Fragen offen.«
    »Hast du das Fragezeichen nicht gehört?«, sagte Halders.
    »Soll ich jetzt auch noch auf Satzzeichen achten? Schweben über deinem Schädel Sprechblasen?«
    Winter hob die Hand wie ein Befehlshaber, dieselbe Hand, die eben noch das Fenster angetippt hatte, wie Kinder es manchmal tun.
    »Wir wissen, dass man Sperma noch nach Tagen nachweisen kann«, sagte er. »Vom Zeitpunkt wissen wir nichts, im Augenblick jedenfalls nicht. Jovan Mars sagt, er war in den vergangenen zehn Tagen nicht zu Hause. Auch das wissen wir nicht mit Sicherheit, darauf haben wir nur sein Wort.«
    »Warum sollte er in diesem Punkt lügen?«, fragte Halders.
    Jemand lachte.
    »Jetzt nehmen wir mal an, dass sie mit einem anderen zusammen war«, sagte Winter, ohne auf Halders einzugehen. »War es der Mörder?«
    »Meinst du damit, sie hat freiwillig mit ihm geschlafen, und der Mann hat sie dann ermordet?«, sagte Djanali. »Direkt danach?«
    »Es ist nur eine Hypothese.«
    »Vielleicht war sie auch mit jemandem zusammen, der mit dem Mord nichts zu tun hat«, sagte Ringmar.
    »Den Morden«, sagte Djanali.
    »Ja, den Morden. Jemand, der nicht direkt etwas mit den Morden zu tun hat. Jemand, mit dem sie ein Verhältnis hatte.«
    »Wenn sie eins hatte«, sagte Djanali.
    »Das müssen wir zuerst herausfinden«, sagte Winter. »Hatte sie einen anderen? Wer war es? Wo ist er? Warum hat er sich, wenn es jemanden gibt, nicht gemeldet?«
    »Gute Frage«, sagte Halders. »Es gibt nur eine gute Antwort.«
    Winter nickte. Ihm war heiß, als bekäme er Fieber. Er musste an die frische Luft, hinaus in die Sonne, irgendwohin fahren.
    »Dass Mörder und Liebhaber dieselbe Person sind«, sagte Ringmar.
    Bei der Spurensicherung war alles in Bewegung. Hier ist der wahre Kern der Prozedur, nicht in der Gedankenschmiede des Dezernats für Schwerstverbrechen, dachte Winter und hob grüßend die Hand, als Öberg erschien.
    »Sergej glaubt nicht an die Zeitungstheorie«, sagte Öberg. »Ein vorsichtiges Misstrauen.«
    »Er hatte ja kaum Zeit, die Leichen zu untersuchen.«
    »Ihm ist aber doch einiges aufgefallen.«
    »Aktivitäten von Insekten?«
    »Einiges«, wiederholte Öberg.
    Sergej Bodvarsson war der

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