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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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Grenze.«
    »Nein.«
    »War es etwas anderes?«
    »Ja.«
    »Was war es?«
    »Eine Erinnerung.«
    »Wessen Erinnerung?«
    »Seine.«
    »Nicht ihre?«
    »Seine Erinnerung«, wiederholte Winter.
    »Er hat sich an etwas erinnert, das ihn davon abgehalten hat, das Baby umzubringen.«
    »Etwas, das mit dem Haus zu tun hat«, sagte Winter.
    Er sah den Tag vorm Fenster, durch das Fenster neben Ringmar. Bertil lehnte an der Wand, als könnte er nicht aus eigener Kraft stehen. Winter sah die Bäume, jene Bäume, die noch vom Park übrig geblieben waren, die lebenden toten Bäume. Sie würden wieder auferstehen.
    »Als er schließlich im Haus war, war plötzlich alles anders.«
    »Es geht um dieses verdammte Haus«, sagte Winter.
    »Verdammt wie in Verdammnis?«
    »Vielleicht.«
    »Von wem verdammt?«
    »An diesem Punkt kommt die Erinnerung ins Spiel.«
    »Die Erinnerung an ein Haus«, sagte Ringmar.
    »Und die Erinnerung an Kinder, Kinder, die es nicht gab.«
    »Die es nicht gab?«
    »Das ist er, es ist unser Teufel«, sagte Winter und verließ das Zimmer.
    Gerda Hoffner suchte in der Anzeigenabteilung der Göteborgs Posten unter der Rubrik »Tiere«. Es wurden überwiegend Katzen und Hunde zum Verkauf angeboten, viele Bilder, elternlose Welpen und Katzenjunge, die mit unschuldigen Augen in die Kamera schauten, jemanden anblickten, der ihnen vielleicht ein Zuhause bieten könnte. Auf einigen Fotos war das Licht nicht gut.
    In einer Donnerstagsausgabe, vom 13 . Januar, fand sie eine Anzeige: »Mischrassewelpe wg. Allergie zu verkaufen, Labrador/Border Collie. Tierärztl. unters., geimpft, ID -Chip.« Und dann eine Telefonnummer, es war der Festnetzanschluss der Familie Mars.
    Halders goss sich in der Pantry ein Glas Wasser ein. Dabei kehrte er Winter den Rücken zu, der in einem Konferenzraum saß, in dem er noch nie gewesen war. Den hatte es in seiner früheren Inkarnation im Dezernat nicht gegeben. Sie hatten zwei kleine Räume zu einem vereinigt, und er fragte sich, warum. Er würde nie fragen. Das ging ihn nichts an. Er hatte auch nicht gefragt, wie die vergangenen beiden Jahre ohne ihn gewesen waren. Wie sie ohne ihn zurechtgekommen waren. Er hatte keine schwedischen Zeitungen gelesen und nicht angerufen, nur einige freundliche Privatgespräche geführt. Niemand hatte nach ihm gefragt, nach seiner einzigartigen Kompetenz. Dem enormen Loch, das er hinterlassen hatte. Anscheinend hatte sich die Erde an der Westküste auch ohne ihn weitergedreht. Manchmal hatte er sich einsam gefühlt.
    Halders kehrte ihm immer noch den Rücken zu. Woran denkt er? Denkt er an mich?
    Halders drehte sich um.
    »Ich übernehme das Verhör von Mars«, sagte er.
    »Aha.«
    »Du hast doch nichts dagegen?«
    »Warum sollte ich?«
    »Ich weiß es nicht.« Halders stellte das Glas ab. »Er hat kein Alibi. Da liegt der Hase im Pfeffer.«
    »Die Chemie zwischen Mars und mir ist nicht die beste«, sagte Winter und stand auf.
    »Erik …« Halders verstummte.
    »Ja?«
    »Du sollst wissen, dass ich es sehr zu schätzen weiß, dass du wieder da bist.«
    »Danke, Fredrik.«
    »Vielleicht müssen wir uns wieder aneinander gewöhnen«, sagte Halders.
    »Das hast du schön ausgedrückt.«
    »Da kannst du mal sehen, was der Kommissartitel aus mir gemacht hat.«
    »Phantastisch! Mir ist es genauso ergangen.«
    »Wenn du irgendwelche Ideen hast, komm zu mir, Erik. Was es auch sein mag. Nichts ist zu klein für mich.«
    »Das habe ich die ganze Zeit gewusst.«
    »Was?«
    »Dass dir nichts zu klein ist.«
    Halders antwortete nicht. Winter hatte zu viel ausgesprochen, hatte ein Gefühl ausgedrückt, das vielleicht echt war, von dem er aber nicht wusste, wie es angekommen war.
    Ich bin ein Schwein, dachte er.
    »Frag Mars nach dem Baby«, sagte er.
    »Was zum Teufel glaubst du?«
    »Es ist einer der Schlüssel«, sagte Winter.
    »Okay, Alter.«
    Er hatte die Zeitungen in den vergangenen Tagen sehr genau gelesen, Göteborgs Posten , Göteborg Tidningen und Metro , und hatte kein einziges Wort darüber gefunden.
    Das war doch unmöglich.
    So eine Sache konnte die Polizei doch nicht geheim halten. Es musste Zeugen auf dem Platz gegeben haben, nicht nur die Bande. Als er sich entfernte, hatte er aus den Augenwinkeln Gesichter gesehen, ängstliche Gesichter. Blut war geflossen. Es musste immer noch Blut da sein. Das Eisen im Blut dringt in den Beton, ätzt sich ein, und es war viel Blut gewesen.
    »Ich gehe eine Runde«, sagte er.
    »Nimmst du Jana mit?«, hörte er sie

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