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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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Es fühlte sich sehr dünn und weich an, wie bei einem kleinen Kind.
    »Ich bekomme anscheinend nicht mehr genügend Luft«, sagte sie.
    »Es wird besser«, sagte er.
    »Manchmal ist der Punkt erreicht, an dem nichts mehr besser wird«, sagte sie.
    »Du bist ja eine Philosophin geworden, Mutter.«
    »Das werden wir alle, wenn es ans Sterben geht.«
    »Du wirst nicht sterben.«
    »Ich habe kein ewiges Leben.«
    »Aber noch wirst du nicht sterben.«
    »Nein, ich will noch nicht sterben. Es gibt noch so viel zu tun.«
    »Wie recht du hast.«
    »Du siehst besorgt aus, Erik. Da ist noch etwas anderes.«
    »Ach?«
    »Du hast deine Arbeit mitgebracht.«
    »Stimmt, es fällt mir schwer, loszulassen«, sagte er. »Aber ich versuche es.«
    »Du hättest nicht kommen sollen. Du hast doch so viel zu tun.«
    »Wenn ich nicht gekommen wäre, wäre ich kein Mensch«, sagte er.
    »Wann fliegst du zurück?«
    »Wenn es dir ein wenig besser geht.«
    »Dann musst du womöglich lange bleiben. Ich habe gehört, du warst bei Lotta.«
    Jetzt sah sie munterer aus, ihre Wangen hatten Farbe bekommen und ihre Augen glänzten.
    »Sie kommt morgen«, sagte Winter.
    »Je mehr von euch kommen, umso besorgter werde ich«, sagte sie. »Klingt ja schon fast wie ein Trauerzug.«
    »Ich hoffe, du machst Witze, Siv.«
    »Ja, aber warum lachst du nicht?«
    »Lass mir noch etwas Zeit.«
    Als er nach draußen kam, war der Himmel von allen Wolken blank gefegt. Er war genauso entsetzlich blau wie fast immer. Winter verspürte ein sonderbares Verlangen nach einem Zigarillo, vielleicht aus Solidarität zu Siv. Vor einem Jahr hatte er es geschafft, mit dem Nikotin aufzuhören, die Sonne, das Meer und die Kinder, der Mangel an Arbeit hatten ihm geholfen. In Schweden gab es schon lange keine Corps mehr, der Aufstieg der Marke hatte mit ihm begonnen und war mit ihm zu Ende gegangen, er brauchte sie nicht mehr aus Brüssel zu importieren, er war frei.
    Der Rauch hatte Siv noch nicht umgebracht. Es gab Sonnenscheingeschichten. Dies war nur eine kleine Unterbrechung in der ewigen Erzählung vom Paradies, ein vorübergehendes Problem unter dem Himmelsgewölbe.
    Der südliche Teil des Parkplatzes war aufgegraben. Er musste auf einer Planke über das Loch balancieren. Man hatte Warnschilder auf Spanisch und Englisch aufgestellt, er befand sich an einem internationalen Ort. Sorry for the trovles stand rot auf weiß auf den Schildern.
    Er schaute von der Terrasse in der Calle Ancha auf die alte Stadt hinunter. Die beiden Palmen vor der Kirche auf der Plaza de Santo Cristo verbreiteten Geborgenheit, auf Sivs Grundstück in Nueva Andalucía gab es drei Palmen. Früher hatte sie davon gesprochen, dass die Tür immer für ihn und seine Kinder offen stehen würde. Damals hatte er sie gebeten, dahin zu gehen, wo der Pfeffer wächst.
    Das Handy schabte in seiner Brusttasche wie ein Pacemaker. Er las das Display ab, bevor er sich meldete. Er hatte schon befürchtet, es sei ein Ortsgespräch.
    »Hallo, Bertil.«
    »Wie geht es Siv?«
    »Besser, wie es scheint.«
    »Schön.«
    »Wir werden sehen. Wie geht es dir?«
    »Auch gut. Hatte ein Gespräch mit Jovan Mars.«
    »Und?«
    »Der Mann steht immer noch unter Schock. Worauf der zurückzuführen ist, konnte auch noch nicht geklärt werden.«
    »Hat er es getan?«
    »Ich habe vergessen, ihn zu fragen.«
    »Könnte er es gewesen sein?«
    »Ja.«
    »Neues über ein Alibi herausgefunden?«
    »Es gibt keins, Erik. Wenn kein weiterer Zeuge auftaucht. Mars kann es gewesen sein.«
    »Was sagt er über das Haus? Was hat er vor? Hat er sich dazu geäußert?«
    »Er weiß es noch nicht.«
    »Was würdest du tun, Bertil?«
    »Das ist eine hypothetische Frage.«
    »Gibt es überhaupt andere Fragen?«
    Als sie nach dem letzten Krankenhausbesuch an diesem Tag zurückfuhren, kroch die Dunkelheit von den Bergen. Angela saß am Steuer. Er wollte nicht fahren. Es war entspannend, neben jemandem zu sitzen und zuzusehen, wie die Bucht dort draußen die gleiche tiefe Farbe annahm, die an ihrem Grund immer vorherrschen musste. Tagsüber wirkte die Bucht wie Zinn, eine Folie, blindes Silber oder warum nicht Eis, am Tag gab es überhaupt kein Blau im Meer, wenn man nicht hoch oben in den Bergen stand.
    »Es ist schlimmer, als ich dachte«, sagte er in die Dämmerung hinaus. Sie begegneten Autos, die ohne Licht fuhren, s panish style .
    »Ich hatte den Eindruck, es geht ihr besser«, sagte Angela. »Sie hat ein bisschen mehr gegessen.«
    »Ich spreche

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