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Das Dunkle Muster

Das Dunkle Muster

Titel: Das Dunkle Muster Kostenlos Bücher Online Lesen
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der gutausehende, wohlhabende, von der Spielleidenschaft besessene und versoffene Schürzenjäger William Frigate war eines Tages dazu gezwungen gewesen, eine Geschäftsreise nach Kansas City Missouri zu unternehmen. Und da er der Ansicht gewesen war, nichts anderes als eine Geschäftsreise könne seinem zwanzigjährigen Sohn zeigen, wie man seine Interessen verwaltete, hatte er ihn kurzerhand mit in den Mittelwesten genommen. Statt mit dem Packard zu fahren, hatten sie den Zug genommen.
    Peters Mutter hatte damals in Kansas City bei ihren deutschen Verwandten gelebt und eine Handelsschule besucht. Die beiden hatten nie etwas voneinander gehört und hatten nicht mehr gemeinsam, als daß sie der menschlichen Rasse angehörten und in einem Gebiet des Mittelwestens lebten, das größer war als mancher europäische Stadt.
    Und so hatte seine Mutter in spe einen Drugstore aufgesucht, um ein Sandwich zu sich zu nehmen und einen Milchshake zu trinken. Sein Vater in spe hatte sich inzwischen ausgiebig bei einem geschäftlichen Gespräch zwischen seinem Vater und dem Hersteller von landwirtschaftlichen Maschinen gelangweilt. Als die Mittagstunde heranrückte, waren die beiden älteren Männer auf einen Saloon zugesteuert, und James, der keine Lust hatte, zu so früher Stunde schon mit Alkohol anzufangen, war in den Drugstore gegangen. Hier hatten ihn die herrlichen Gerüche von Eiskrem, Vanillepudding und Schokolade begrüßt. Er hatte dem leisen Summen zweier gigantischer, an der Decke befestigter Ventilatoren gelauscht, einen Blick über die lange Ladentheke riskiert, die auf einem Zeitschriftenständer aufgereihten Magazine bewundert und drei hübsche Mädchen entdeckt, die an einem runden Tisch auf Drehstühlen saßen. Er sah sie an, wie es jeder Mann, egal, wie alt er ist, tun würde, dann setzte er sich hin, bestellte ein Schokoladensoda und ein Schinkensandwich und entschloß sich schließlich, einen zweiten Blick auf die Zeitschriftenständer zu werfen. Er blätterte einige der Magazine durch und steckte seine Nase auch in ein Taschenbuch, das sich mit Zeitreisen beschäftigte. Er hielt nicht viel von derartigen Geschichten. Er hatte zwar des öfteren versucht, sich zu einem Verständnis von H. G. Wells, Jules Verne, H. Rider Haggard und Frank Reade jr. durchzuringen, aber sein rational denkender Dickschädel lehnte solche Unwahrscheinlichkeiten ab.
    Auf dem Rückweg, gerade in dem Moment, als er den Tisch mit den drei kichernden Mädchen passierte, mußte er zur Seite springen, um einem fliegenden Colaglas zu entgehen. Eines der Mädchen hatte es, während es mit den Händen fuchtelnd eine Geschichte erzählte, umgestoßen.
    Wäre James nicht dermaßen flink gewesen, hätte ihm die Flüssigkeit die Hosenbeine versaut. So wurde nur einer seiner Schuhe benetzt.
    Das Mädchen entschuldigte sich, und James erwiderte, daß es nicht so schlimm sei. Er stellte sich vor und fragte, ob er sich zu ihnen setzen könne. Die Mädchen brannten darauf, sich mit dem gutaussehenden jungen Mann aus dem fernen Indiana unterhalten zu können. So führte eins zum anderen. Bevor die Mädchen in die nahe gelegene Schule zurückkehrten, hatte James eine Verabredung mit »Teddy« Griffiths vereinbart, der ruhigsten aus der Runde und sicher nicht der bestaussehenden, aber irgend etwas an dem schlanken Mädchen mit den teutonischen Zügen, dem indianerhaft glatten schwarzen Haar und den großen, dunkelbraunen Augen zog ihn an.
    >Wahlverwandtschaften< pflegte Peter es zu nennen, der sich nicht zu fein dafür war, etwas von Goethe auszuleihen.
    Brautwerbungen waren in jenen Tagen allerdings weniger einfach vonstatten gegangen als zu seiner Zeit. James hatte sich zum Haus der Kaisers in der Locust Street aufmachen und eine lange Straßenbahnfahrt hinter sich bringen müssen, dann wurde er ihrem Onkel und ihrer Tante vorgestellt. Anschließend saßen sie auf der vorderen Veranda und aßen mit den alten Leuten hausgemachtes Eiskrem mit Waffeln. Um acht Uhr war er mit Teddy einmal um den Block spaziert, und sie hatten über dieses und jenes gesprochen. Nach der Rückkehr hatte er sich bei ihren Verwandten für ihre Gastfreundschaft bedankt und auf Wiedersehen gesagt, ohne Teddy zu küssen. Aber von nun an schrieben sie sich Briefe, und zwei Monate später machte James eine zweite Reise, diesmal in einem der Wagen seines Vaters. Und diesmal knutschten sie sich sogar ab, hauptsächlich in der letzten Reihe des lokalen Kinopalastes.
    Auf der dritten

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