Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Dunkle Muster

Das Dunkle Muster

Titel: Das Dunkle Muster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Explosion aus der Maschine geschleudert worden. Das konnte bedeuten, daß der Sturz für seine schreckliche Kopfwunde verantwortlich war.
    Jill hatte nicht die geringste Ahnung, aus welchen Gründen der Arzt Firebrass so genau untersuchte. Sie wollte ihn gerade danach fragen, als er aufstand und ihr die Hand entgegenstreckte.
    »Sehen Sie sich das an.«
    Jill ließ den Strahl ihrer Lampe auf seine Handfläche fallen. Das Objekt, das sie sah, war rund und von der Größe eines Streichholzkopfes.
    »Es lag auf der Oberfläche seines Gehirns. Ich habe keine Ahnung, was das bedeuten soll.«
    Nachdem er das Blut von dem Ding abgewischt hatte, sagte er: »Es ist schwarz.«
    Er wickelte das Kügelchen in ein Tuch und steckte es in seine Arzttasche.
    »Was sollen wir mit den Leichen machen?«
    Jill warf einen Blick auf die glühende Masse verbogenen Metalls.
    »Es hat keinen Sinn, jetzt noch Schaum zu verschwenden, um das Feuer zu löschen«, sagte sie mit matter Stimme und sah die Männer an, die ihnen gefolgt waren. »Peterson, Sie bringen Firebrass’ Leiche zum Schiff zurück! Aber schlagen Sie sie vorher in Tücher ein! Die anderen kommen mit mir!«
    Kurz darauf hielten sie vor der Erhebung an. Die Suchscheinwerfer der Parseval beleuchteten die Ausbuchtung und ließen sie im Nebel wie einen geisterhaften Iglu oder Bunker erscheinen. Mit Hilfe ihrer Lampe fand Jill heraus, daß dieser Bunker aus dem gleichen grauen Metall bestand wie der Rest des Turms. Sie sah weder Nahtstellen, noch Rillen. Das ganze Ding wirkte wie eine Metallblase, die man von unten her aufgepumpt hatte.
    Die Anderen umstanden einen bogenförmigen Eingang und warteten darauf, daß Jill eine Entscheidung traf. Die Scheinwerfer beleuchteten einen höhlenartigen Eingang. Etwa zehn Meter hinter ihm wölbten sich die Wände nach innen und formten einen Korridor, der knapp drei Meter breit und zweieinhalb Meter hoch war. Auch seine Wände bestanden aus der gleichen grauen Substanz. Am Ende des Korridors – er war etwa dreißig Meter lang – machte er einen abrupten Knick. Wenn es hier überhaupt einen direkten Eingang zum Turm gab, mußte er hinter dieser Kurve liegen.
    Genau über der Öffnung befanden sich zwei Symbole. Es waren Hochreliefs. Das obere zeigte einen Halbkreis in den sieben Primärfarben. Darunter befand sich ein Kreis, in dem sich ein umrandetes Kreuz befand: das ägyptische Ench.
    »Ein Regenbogen und darunter das Emblem des Lebens und der Wiedererweckung«, sagte Jill.
    »Verzeih mir«, sagte Piscator, »aber das Kreuz im Kreis stellt ebenso das astrologisch-astronomische Symbol der Erde dar. In diesem Fall müßte es allerdings ein einfaches Kreuz sein, kein umrandetes.«
    »Der Regenbogen ist das Symbol der Hoffnung. Und wenn du dich im Alten Testament auskennst, wirst du wissen, daß er Gottes Zeichen für den Bund mit seinem Volk darstellt. Außerdem weist er auf einen Topf voll Gold hin, der sich an seinem Ende befindet, auf die Smaragdstadt von Oz und derlei Dinge.«
    Piscator sah sie überrascht an.
    Jill schwieg für eine Minute.
    Sie verspürte Angst und Ehrfurcht und hoffte, daß diese Gefühle sie nicht übermannen würden.
    Schließlich sagte sie: »Ich gehe hinein. Du wartest hier, Piscator. Wenn ich das Ende des Gangs erreicht habe, gebe ich dir das Zeichen, mir zu folgen. Das heißt, wenn ich nicht auf Schwierigkeiten stoße.
    Wenn mir irgend etwas zustoßen sollte – ich habe zwar keine Ahnung, was es sein könnte –, gehst du mit den Leuten zum Schiff zurück und startest. Das ist ein Befehl.
    Dann übernimmst du das Kommando über das Luftschiff. Coppename ist zwar auch ein guter Mann, aber er verfügt nicht über deine Erfahrung, und außerdem bist du der verläßlichste Mann, den ich kenne.«
    Piscator lächelte. »Firebrass hat dir befohlen, auf keinen Fall zu landen, wenn ihm etwas zustoßen sollte. Und du hast es trotzdem getan. Wie kannst du von mir verlangen, einen Befehl zu befolgen, den du selbst mißachtet hast?«
    »Ich möchte nicht, daß du das Schiff einer Gefahr aussetzt – oder das Leben von fast hundert Menschen.«
    »Wir werden sehen. Ich werde mein Handeln nach der jeweiligen Lage richten. Anders würdest du auch nicht vorgehen. Und außerdem ist da noch Thorn.«
    »Eins nach dem anderen«, sagte Jill.
    Sie wandte sich um und ging auf den Eingang zu. Als sie ihm näher kam, schnappte sie nach Luft.
    Ein mattes Licht leuchtete im Innern des Gangs auf.
    Jill zögerte einige Sekunden, dann setzte

Weitere Kostenlose Bücher