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Das Dunkle Netz Der Rache

Das Dunkle Netz Der Rache

Titel: Das Dunkle Netz Der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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bleibt noch eine halbe Stunde, bis Kevin wiederkommt. Wenn wir Glück haben. Und diesmal wird er nicht lächeln und fragen ›Hey, Randy, wie geht’s denn so?‹«
    »Ich wollte ihr doch nicht weh tun!« Randy sah aus, als würde er gleich anfangen zu weinen.
    »Baby, das wird sie nicht davon abhalten, dich für zehn Jahre nach Clinton zu schicken.«
    »Hör mal, es gibt keine Beweise. Mein Wort steht gegen ihres, wenn sie es den Bullen sagt.«
    »O Randy.« Sie konnte sich nicht helfen. Sie schlang die Arme um ihn. »Du hast mir innerhalb von fünfzehn Sekunden das Herz ausgeschüttet. Wie lange kannst du deiner Meinung nach bei der Polizei durchhalten?«
    Er barg sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. »Was soll ich machen?«
    Das war die Frage. Seit Rachels Anruf hatte sie keine Gelegenheit gehabt, in Ruhe nachzudenken. »Hast du dort irgendwas zurückgelassen? Beweise gegen dich?«
    Sie spürte, wie er den Kopf schüttelte. »Ich habe ihr Auto zur Reid-Gruyn-Fabrik gefahren.«
    »Zur Mühle? Warum, um alles in der Welt, hast du ihr Auto dort abgestellt?«
    Er lehnte sich zurück, damit sie ihn ansehen konnte. »Ich habe mir gedacht, es sollte eine andere Geschichte geben, oder? Eine andere Version von dem, was passiert ist. Deshalb habe ich ihn auf Mr. Reids Parkplatz abgestellt. Dann habe ich ein paar persönliche Sachen von ihr im Büro liegenlassen.« Er breitete die Hände aus. Verstehst du nicht? »Reid ist Mitglied in einer dieser Umweltgruppen. Und er mag junge Frauen – sieh dir doch an, für wen er seine erste Frau verlassen hat. Ich habe mir gedacht, wenn es zum Schlimmsten kommt, könnte ich sagen, dass sie ein Verhältnis haben und er sie verletzt hat und sie ihn nicht anzeigen wollte.«
    Sie drückte ihn. »Das war schlau. Aber was ist mit Fingerabdrücken, Blutspuren und dem ganzen Zeug?«
    »Ich hatte meine Handschuhe an.«
    Sie kaute auf ihrer Wange und starrte ins Leere. Er wartete. Schließlich sagte sie: »Ich glaube, du musst für eine Weile verschwinden.« Er öffnete den Mund, um zu protestieren, aber sie fuhr fort: »Nicht lange. Es war eine gute Idee, alles so zu arrangieren, als hätte Mr. Reid etwas damit zu tun. Wenn wir ein wenig Zeit haben, kann ich mir was ausdenken, um die Geschichte glaubwürdiger zu machen, damit die Bullen ihn ernsthaft in Betracht ziehen statt nur dich. Wenn es zum Prozess kommt« – er wimmerte, und sie packte seine Schultern –, »wenn es zum Prozess kommt, müssen wir nur genügend begründete Zweifel daran wecken, dass du es getan hast.«
    Sie war nicht sicher, ob er ihrer Argumentation folgen konnte, aber er begriff den Kern. »Wo soll ich hin? Und wie lange muss ich verschwinden?«
    »Fahr zu einer Jagdhütte von einem deiner Kumpel. Oder hier.« Sie eilte in die Küche, wo sie in einer Keksdose ihren bar gezahlten Stundenlohn aufbewahrte, bis sie ihn zur Bank bringen konnte. »Fahr nach Norden und bleib in einem dieser Stundenmotels.« Sie gab ihm das Geld. »Wo auch immer du hinfährst, du musst Seitenstraßen benutzen, weil sie wahrscheinlich nach deinem Geländewagen fahnden.«
    Beeindruckt hatte er die Scheine durchgeblättert, aber bei der Erwähnung der polizeilichen Fahndung nach ihm hob er den Kopf.
    »Bestimmt«, bekräftigte sie. »Was immer du tust, lass niemanden die Kennzeichen sehen.« Sie drehte ihn zur Treppe. »Schnapp dir eine der Reisetaschen und wirf genug Klamotten für mehrere Tage rein. Ich packe dir Lebensmittel zusammen. Es ist besser, wenn du Geschäfte meidest. Besonders Tankstellen. Die haben an jeder Ecke Überwachungskameras.«
    Er blieb stehen, die Hand auf dem Geländer. »Du denkst wirklich an alles.« Seine Stimme war voller Ehrfurcht.
    »Los doch, du hast nicht viel Zeit.«
    Lisa nahm eine der Einkaufstüten aus Plastik vom Haken an der Speisekammertür und begann den Kühlschrank zu leeren. Ein Laib Brot, ein Glas Mayonnaise, eine ungeöffnete Packung Fleischwurst, Hartkäse, Apfelsauce im Glas und Randys Lieblingspickles. Essen, das satt machte und sich hielt, wenn man es aus dem Fenster in die kalte Novemberluft hängte. Die ganze Zeit zählte sie im Hinterkopf die Minuten, die seit Rachels Anruf verstrichen waren. Sie warf eine Tüte Chips und ein Glas löslichen Kaffee hinein, für den Fall, dass er heißes Wasser hatte. Sie packte noch ein paar Löffel und ein Messer dazu, scharf genug, um Käse und Wurst zu schneiden, verknotete die Griffe und schleppte das Ganze an den Fuß der Treppe.
    »Beeil dich!«
    Er erschien

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