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Das dunkle Paradies

Das dunkle Paradies

Titel: Das dunkle Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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einiger Entfernung gefolgt«, meinte Buck. »Und als er dann auf freier Strecke war, haben sie die Bombe per Fernsteuerung gezündet, wie man das auch beim Öffnen des Garagentors macht.«
    »Technisch ist das kein Problem«, stellte Vollmer fest.
    »Ja. Was ist das dort?«
    »Ein Stück vom Pick-up und vielleicht auch ein bisschen was vom Fahrer.« Vollmer verzog das Gesicht. »Der Gerichtsmediziner hat das meiste abgekratzt und mitgenommen.«
    Buck nickte. »Ich seh’s mir mal an.«
    Zusammen mit Vollmer stieg er den Hügel hinauf, dorthin, wo das Rotwild gegrast hatte, und sah sich die verbogene Motorhaube und einen Teil des Armaturenbretts an. Er hockte sich hin und betrachtete das Plastikteil aus der Nähe. Ein Metallschild mit der Seriennummer des Pick-ups war daraufgenietet worden.
    »Wir haben Glück«, sagte er zu Vollmer und deutete mit dem Kopf auf das Schild.
    »Wird eine Weile dauern, bis wir es zurückverfolgt haben«, meinte Vollmer.
    »Wir haben Zeit.«

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19
    Lou Burke trat in Jesses Büro, in den Händen zwei Tassen Kaffee. Captain Cat, der Kater, lag schlafend auf einem der Aktenschränke. Er bewegte sich nicht, als Burke hereinkam. Burke stellte die Tasse für Jesse auf den Schreibtisch, nahm seine eigene mit zum Fenster und blickte hinaus.
    »Der Streifenwagen von Anthony«, sagte Burke. »Als er gestern nach Hause gefahren ist und ihn vor seinem Haus parkte, hat jemand die Windschutzscheibe vollgesprayt.«
    Jesse stand auf, die Kaffeetasse in der Hand, ging zum Fenster und stellte sich neben Burke. Auf dem Parkplatz unter ihnen stand ein Streifenwagen der Polizei von Paradise. In ungelenken Buchstaben hatte jemand das Wort SCHLAMPE auf die Windschutzscheibe gemalt.
    »Ich hab ihn abschleppen lassen«, sagte Burke. »Hätte keinen guten Eindruck gemacht, wenn Anthony mit dem beschmierten Wagen hergefahren wäre.«
    Jesse nahm einen Schluck von seinem Kaffee und starrte nach unten auf den Streifenwagen.
    »Schlampe«, las er laut. »Vielleicht ist es persönlich gemeint.«
    Burke hob die Schultern und sagte nichts.
    »Perkins soll sich mal dran versuchen«, sagte Jesse »Wahrscheinlich findet er nicht viel, aber es ist eine gute Übung für ihn.« Burke nickte.
    »Und schick Anthony bitte zu mir.«
    Burke nickte wieder und verließ das Büro. Jesse standnoch eine Weile am Fenster und trank seinen Kaffee. Er sah, wie Peter Perkins von der Spurensicherung mit seinem Arbeitskoffer nach draußen lief. Jesse beobachtete ihn, wie er den Wagen fotografierte und nach Fingerabdrücken suchte. Er kratzte eine Probe der Farbe von der Windschutzscheibe und füllte sie in einen kleinen Umschlag. Wahrscheinlich hatten gut hundert Leute im letzten Monat Zugang zu dem Streifenwagen gehabt, überlegte Jesse. Die Fingerabdrücke, falls es überhaupt irgendwelche brauchbaren gab, würden so gut wie keinen Wert haben. Aber immerhin hatte die Polizei einen Experten für solche Fälle; falls er sich nicht um den Wagen kümmerte, wofür wurde er sonst bezahlt?
    Anthony DeAngelo betrat das Büro und Jesse wandte sich vom Fenster ab.
    »Du wolltest mich sprechen, Jesse?«
    »Ja. Was kannst du mir über die Sache mit der Schmiererei sagen?«
    »Nicht viel. Ich habe den Wagen gestern Abend gegen elf vor meinem Haus geparkt. Du weißt ja, wo ich wohne, oben an der Archer Avenue. Wir nehmen die Streifenwagen immer mit nach Hause, wenn wir Dienst haben, es sei denn, wir geben sie an den Nächsten weiter.«
    »Ich weiß«, sagte Jesse. »Das ist schon in Ordnung.«
    »Wie auch immer, ich bin reingegangen, meine Frau hat mir ein Sandwich gemacht und ich hab mir ein Bier geholt, um das Ende des Spiels der Sox in Seattle zu sehen. Dann hab ich mich aufs Ohr gehauen. Am nächsten Morgen bin ich rausgegangen und da war’s passiert.«
    »Hast du mit jemandem aus der Nachbarschaft gesprochen?«
    »Nein, denn ehrlich gesagt, war ich ein bisschen verstört.«
    »Ja, das kann ich verstehen. Andererseits wäre es weniger verstörend, wenn wir den Schmierer dingfest machen könnten. Könnte es eine persönliche Sache sein? Ich meine, weil es eher ungewöhnlich ist, das Wort Schlampe auf einen Streifenwagen zu sprayen.«
    »Willst du damit sagen, dass meine Frau gemeint sein könnte oder so was?«
    »Nein. Ich überlege nur. Hat deine Frau irgendwelche Feinde?«
    »Nein. Und außerdem ist sie keine Schlampe.«
    »Ich muss doch

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