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Das dunkle Paradies

Das dunkle Paradies

Titel: Das dunkle Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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komische Sachen über Leute denkt.«
    »Vielleicht ganz gut für einen Cop.«
    »Keine komischen Sachen denken?«
    »So in der Art.«
    Simpson runzelte wieder die Stirn und trank etwas Kaffee. Sie saßen schweigend da und beobachteten die Kids aus der Grundschule, die lärmend über den Parkplatz rannten, um schließlich vor dem Supermarkt herumzulungern.
    »Mann«, sagte Simpson schließlich, »du kannst echt gut schießen.«

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23
    Als Jennifer anrief, war Jesse beim dritten Glas angelangt. Er saß auf seinem kleinen Balkon mit Blick auf den Hafen, kippelte auf dem Stuhl und hatte einen Fuß auf das Balkongeländer gelegt.
    »Ich muss mit dir reden«, sagte sie, als er sich meldete.
    »Okay«, sagte Jesse.
    Er tat noch etwas Eis in sein Glas und goss mehr Scotch darüber. Er nahm das Glas und das schnurlose Telefon mit auf den Balkon, setzte sich wieder, klemmte den Apparat zwischen Schulter und Kopf und trank einen Schluck Scotch.
    »Ich hab mit Elliott Schluss gemacht«, sagte Jennifer.
    »Hmhm.«
    »Bist du nicht froh darüber?«
    Jesse nahm einen weiteren Schluck. Auf der anderen Seite der Bucht schienen die Lichter auf dem Paradise Neck im Schwarz der dunklen Nacht zu schweben.
    »Ich versuche an einen Ort zu kommen, wo das, was du tust, mich weder glücklich noch unglücklich macht.«
    »Du trinkst, Jesse, stimmt’s? Ich kann es an deiner Stimme hören.«
    »Oder am Klimpern der Eiswürfel im Glas, wenn ich einen Schluck nehme.«
    »Möchtest du nicht wissen, warum ich mit Elliott Schluss gemacht habe?«
    »Haben er und Tommy Cruise sich entschlossen, den Film ohne dich zu drehen?«
    »Du hast keinen Grund, so gemein zu sein, Jesse.«
    »Vielleicht doch.«
    Jennifer schwieg eine Weile. Als sie weitersprach, klang eine Art verzweifelter Würde mit.
    »Ich kann nicht mit dir telefonieren, wenn du versuchst, mich zu erniedrigen, Jesse.«
    »Nein, das geht nicht. Ich versuche mich zusammenzureißen.«
    »Danke.«
    »Wie kommt’s also, dass du mit Elliott Schluss gemacht hast?«
    »Es ist auch nicht nötig, dass du dich über mich lustig machst.«
    »Jenn, nicht ich habe angerufen. Du willst mit mir reden. Ich hör dir zu.«
    Es gab eine Pause. Er hörte das Klimpern von Glas, und ihm wurde klar, dass auch sie trank. Wahrscheinlich Weißwein. Ein Säuferpaar, dachte Jesse, dreitausend Meilen voneinander entfernt … immer noch besser, als allein zu trinken.
    »Erinnerst du dich noch an diese grässliche Freundin, die Elliott zum Abendessen im Spago mitbrachte?«, fragte Jennifer.
    »Taffy.«
    »Ja, genau die. Mein Gott, Jesse, du merkst dir einfach alles. Sie war so was wie eine Verzierung für ihn, du weißt schon, wie seine Rolex.«
    »Eine Möglichkeit erfolgreich auszusehen.«
    »Stimmt. Ich glaube, jeder möchte irgendwie erfolgreich aussehen, aber …«
    »Es gibt bessere Möglichkeiten«, sagte Jesse.
    »Zum Beispiel erfolgreich sein?«
    »Zum Beispiel.«
    Sie war nicht dumm. Sie war oberflächlich genug, dass man sie für dumm halten konnte, aber sie war es nicht. Sie kapierte eine Menge, wenn sie sich mal erlaubte, darüber nachzudenken.
    »Also, er hat angefangen, mich wie Taffy zu behandeln. Verstehst du?«
    »Ich bin schockiert.«
    »Mach dich nicht über mich lustig, Jesse. Das wäre jetzt zu einfach.«
    »Ja, du hast recht. Tut mir leid.«
    »Ich hab ihn darauf angesprochen. Ich hab ihm gesagt, dass ich, du weißt schon, nicht wie ein neuer Hut bin, den man trägt und dann irgendwo hinhängt. Und er ist richtig wütend geworden und hat gesagt, er hätte genug von den ganzen Starlets, denen er immer zu helfen versucht und so weiter … und ich hab angefangen zu weinen und gesagt, er kann mich mal, und dann bin aufgestanden und gegangen.«
    »Gut gemacht.«
    »Ich ärgere mich, dass ich geheult habe.«
    »Das kann jedem passieren. Wichtig ist, dass du ihm klargemacht hast, dass er dich nicht beliebig benutzen kann.«
    »Danke«, sagte Jennifer.
    Sie schwiegen eine Weile quer über den ganzen Kontinent, während sie tranken.
    Dann sagte Jennifer: »Aber was soll ich jetzt tun?«
    »Was sollst du in Bezug auf was tun?«
    »Ich hab keinen Job«, sagte sie. Ihre Stimme zitterte und er wusste, dass sie jeden Moment anfangen konnte zu weinen. »Meine Karriere kann ich vergessen. Ich bin allein und ich hab das einzig Schöne, das ich jemals besaß, verloren.«
    »Meinst du mich?«
    »Ja.«
    »Wir sind ja

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