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Das dunkle Paradies

Das dunkle Paradies

Titel: Das dunkle Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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trauen und alles genau zu beobachten. Aber er benötigte Informationen, jede Art von Informationen,und hier waren welche. Und sie waren womöglich wichtig.
    »Ich glaube, dass Jo Jo Tammy Portugal umgebracht hat«, sagte er.
    »Du glaubst, dass er sie getötet hat?«
    »Ja, und er hat es mich wissen lassen.«
    »Er hat es dir erzählt?«
    »Nein, nicht so, dass ich ihn verhaften könnte, aber er hat es mir mitgeteilt.«
    »Warum zum Teufel sollte er das tun?«
    »Weil es um ihn und mich geht«, sagte Jesse. »Er hat die Sache mit dem Streifenwagen gemacht und die Katze getötet, weil ich ihn vor den Augen seiner Frau zusammengeschlagen habe.«
    »Und warum rächt er sich nicht direkt an dir?«
    »Weil er sich nicht traut. Ich bin Polizist. Ich habe Autorität. Ich habe eine Waffe. Wenn er mich angreift, kann ich ihn in den Knast bringen.«
    »Also versucht er, dich auf andere Weise zu erniedrigen.«
    »Ja. Genau so, wie ich ihn erniedrigt habe. Aber es würde nichts bringen, wenn ich nicht wüsste, dass er dahinter steckt. Also hat er es mir mitgeteilt.«
    »Was hat er gemacht?«
    »Er stand mir gegenüber auf dem Rathausplatz, lächelte und hat mit den Lippen das Wort Schlampe geformt.«
    »Aber das bedeutet nicht, dass er es getan hat. Er könnte dich damit aufziehen, selbst wenn er es nicht war.«
    »Er war es«, sagte Jesse. »Ich bin schon zu lange dabei,um mich zu irren. Und es war wichtig für ihn, es mir zu sagen.«
    »Und was hat das alles mit Mrs. Hathaway zu tun?«
    »Kurz bevor Jo Jo es mir mitteilte, hat er mit ihr am Ciderstand rumgeschäkert.«
    »Aber das heißt noch lange nicht, dass sie eine Affäre haben.«
    »Es wäre etwas, das man nicht erwarten würde«, sagte Jesse. »Wenn ich etwas sehe, das ich nicht erwartet hätte, dann will ich mehr darüber wissen. Dass ich eine Tür aufgemacht habe, hinter der ausgerechnet du standest, ist reiner Zufall.«
    Simpson saß da und dachte nach. Jesse wartete ab. Das ist ein bisschen viel für ihn, dachte er. Er hat nicht genug Erfahrung. Er ist noch nicht alt genug. Er will darüber reden, er sehnt sich geradezu danach, aber er glaubt, dass man so etwas nicht tun darf.
    »Ich hab Mrs. Hathaway im Jachtclub kennengelernt«, sagte Simpson. »Es war eine Art Hochzeitsempfang. Ich hab da einen kleinen Nebenjob gemacht. Sie hat sich mit mir unterhalten und als die Party zu Ende war, hat sie mich gebeten, sie nach Hause zu fahren, weil ihr Mann noch mit ein paar anderen Männern losziehen wollte. Also hab ich sie nach Hause gebracht und sie hat mich gebeten reinzukommen und …«
    »Okay«, sagte Jesse. »Ich will nicht alle Einzelheiten wissen. Jedenfalls hat sie dich aufgerissen.«
    »Ja.«
    »Und sie war sehr hingebungsvoll und erfahren.«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Nicht schlecht, Cissy.«
    Simpson errötete wieder.
    »Nicht, dass sie meine Erste war«, sagte er, »aber …«
    »Sie war die erste erwachsene Frau.«
    Simpson nickte. »Sie ist einfach fantastisch«, sagte er.
    »Ich möchte ja nicht grob klingen, Suit, aber es könnte sein, dass du nicht der Einzige bist, den sie so aufgerissen hat.«
    Simpson hob die Schultern.
    »Hat sie irgendwas über ihren Mann erzählt?«
    »Sie sagte, sie kämen gut miteinander aus, aber die Leidenschaft sei raus.«
    »Offenbar vor allem bei ihm.«
    »Ich glaube, sie mag ihn trotzdem gern.«
    »Glaubst du, er weiß Bescheid?«
    Simpson schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Sie ist nicht sehr vorsichtig. Ich glaube nicht, dass er es überhaupt wissen will.«
    Sie schwiegen eine Weile, dann sagte Simpson: »Mir ist immer noch nicht klar, was das mit Tammy Portugal zu tun haben soll.«
    »Mir auch nicht, Suit. Vielleicht wissen wir’s bald. Falls sie was mit Jo Jo zu tun hat und falls Jo Jo Tammy Portugal umgebracht hat … es ist immer besser, genaue Informationen zu haben.«
    »Immer?«, fragte Simpson.
    »Wenn man ein Cop ist, immer.«
    Simpson saß nachdenklich da. Jesse wusste, dass er nicht glaubte, dass es immer besser war, genaue Informationen zu haben. Aber mit jeder Minute wurde er erwachsener und Jesse wusste, dass er es eines Tages glauben würde, wenn er bei der Polizei blieb.

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    »Sie wissen ja, dass es diese Milizgruppen gibt«, sagte Ploughman.
    Buck nickte.
    »Gut, ich kenne nämlich ein paar Typen von diesen Milizen und einer von denen ist zu mir gekommen und meinte, er müsse was für einen

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