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Das dunkle Schweigen: Denglers zweiter Fall (German Edition)

Das dunkle Schweigen: Denglers zweiter Fall (German Edition)

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Autoren: Wolfgang Schorlau
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seine Träume.

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    7. Sternberg erwartete ihn
    Sternberg erwartete ihn auf dem Bahnhof. Er trug einen langen schwarzen Mantel. Den Kragen hatte er hochgestellt. Sie begrüßten sich nur knapp, dann brachte Sternberg ihn zu seinem Wagen, einem schwarzen 5er BMW.
    »Wir fahren zuerst zu meiner Schwester.«
    Dengler nickte und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. Ihn störte die Einsilbigkeit Sternbergs nicht. Er betrachtete den Mann hinter dem Steuer des BMW. Sternberg starrte auf die Straße vor ihm. Unter seinen Augen bemerkte Dengler dunkle Ringe. Die Mundwinkel hingen noch tiefer als gestern. Was immer der Mann inzwischen erlebt haben mochte, seine Laune hatte es nicht verbessert.
    Der lange schwarze Mantel sah teuer aus und künstlerisch leger zugleich. Die schwarzen knöchelhohen Schnürstiefel waren neu und exklusiv. Was immer dem Mann an seinem Leben nicht behagte – fehlendes Geld konnte es nicht sein.
    Sie fuhren durch den Ort, der sich entlang der Bundesstraße 10 streckte, und als die Häuser aufhörten, wies ein Schild nach rechts zum Industriegebiet Säulenhalde. Sternberg setzte den Blinker.
    Wenig später bog er in den Hof einer Fabrik ein. Sternberg Befestigungstechnik las Dengler auf der Giebelseite eines modernen Bürohauses. Er bedauerte, von Sternberg keinen höheren Stundensatz verlangt zu haben.
    Vorsichtig rollte der BMW auf einen Parkplatz vor dem Eingang des Gebäudes. »Reserviert für die Geschäftsleitung«, stand in schwarzen Lettern auf einem weißen Metallschild.
    Sternberg zog den Schlüssel ab und sah Dengler an. »Wir sind da«, sagte er.
    Sie stiegen aus.
    »Guten Tag, Herr Sternberg!« Die Frau im Glaskasten des Empfangs grüßte freundlich.
    Sternberg nickte nur kurz und stieg die Treppe hinauf in den ersten Stock. Dengler folgte ihm. Sie gingen durch einen langen Flur. Schließlich trat Sternberg in eines der Büros, ohne anzuklopfen.
    »Ist mein Schwesterherz frei?«, fragte er eine Frau in einem ockerfarbenen Hosenanzug.
    Die Frau blickte auf und sah dann zu Georg Dengler.
    »Sie wartet schon auf dich«, sagte sie und wies mit dem Daumen zu einer aufwändig gepolsterten Tür, die halb offen stand.
    * * *
    Ilona Sternberg trug Trauer.
    Sie saß hinter einem geschwungenen, modern gehaltenen, ausladenden Schreibtisch. Als ihr Bruder und Georg Dengler das Büro betraten, stand sie auf und kam ihnen entgegen. Dengler registrierte das elegante schwarze Kostüm, dessen Rock eine Handbreit über dem Knie endete und ihre schlanken Beine betonte. Die schwarze Bluse ließ die Ränder eines Spitzen-BHs durchscheinen. Ihr Gesicht blickte ihn wach und mit Interesse an. Ihre Haare waren schulterlang und schwarz, doch in der Mitte, wie ein Scheitel, zog sich eine graue, fast weiße Strähne. Trotzdem: Von den beiden Geschwistern war sie offensichtlich die Jüngere. Dengler schätzte sie auf Mitte dreißig.
    Sie lächelte.
    Als ob sie sich tatsächlich freut, mich kennen zu lernen.
    Sie gab ihm die Hand mit einem angenehm entschlossenen Händedruck. Die Frau schien zu wissen, was sie wollte. Ihren Bruder ignorierte sie.
    Mit einer Handbewegung bat sie die Männer, sich an den Tisch am Fenster zu setzen.
    Die Sekretärin mit dem ockerfarbenen Hosenanzug erschien und stellte einen doppelten Espresso vor ihn hin.
    »Ist das in Ordnung?«, fragte ihn Ilona Sternberg.
    »Das ist... perfekt«, sagte Dengler verblüfft.
    Die Sekretärin goss ihr und ihrem Bruder eine Tasse Kaffee ein und stellte neben jede Tasse ein Glas Wasser. Dann verließ sie den Raum.
    Dengler wartete.
    »Der Auftrag, den wir Ihnen erteilt haben, ist für uns sehr wichtig«, sagte Ilona Sternberg.
    Sie trank einen Schluck Kaffee.
    Mit einem Seitenblick auf ihren Bruder sagte sie: »Mein Bruder hat ausnahmsweise etwas richtig gemacht, als er Sie beauftragte. Sie haben einen guten Ruf.«
    Er spürte, wie Robert Sternberg sich auf dem Stuhl neben ihm verkrampfte.
    »Danke«, sagte Dengler.
    Es lag plötzlich eine gespannte Atmosphäre im Raum.
    Ilona Sternberg beugte sich vor. »Das Schlosshotel liegt auf einem wunderbaren Platz. Oben auf dem Schlossberg. Direkt neben der Ruine.«
    Nachdenklich rührte sie in ihrer Tasse.
    »Man könnte was draus machen. Aber zunächst müssen wir sehen, ob dieser Vertrag rechtens ist und ob die Immobilie vielleicht uns gehört.«
    Und nach einer Pause: »Ich hoffe, sie gehört uns.«
    Dengler nahm einen Schluck Espresso. Er schmeckte phantastisch.
    Dengler sah sie an: »Zunächst

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