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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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gemein.«
    »Wir wollen landgeborene Kinder.«
    »Ach wirklich?«, fragte er. »Und was will Marvane? Immerhin ist er Seemann.«
    Marilee und Analee sahen sich an und verzogen simultan das Gesicht.
    »Na und? Jetzt ist er werdender Vater.«
    »Und unser Ehemann.«
    »Jaaa«, sagte Edeard. Natran hatte die drei vor anderthalb Jahren getraut. Inmitten einer herrlichen tropischen Strandkulisse. Jedermann barfuß, während die helle Sonne auf sie herabschien und kleine Wellen auf den weißen Sand leckten, und die Zwillinge völlig entzückt, als sie ihrem stattlichen Verlobten anvermählt wurden. Es gab auf Querencia kein ausdrückliches Gesetz dagegen, mit mehr als einer Person gleichzeitig verheiratet zu sein, aber da dies in den Schriften der Herrin auch an keiner Stelle explizit gutgeheißen wurde, war es eher Sache des Ersten Kapitäns als die der Flottillenmutter, die Zeremonie durchzuführen. Nachdem Marvanes Anspruch solchermaßen beurkundet war, verbrachte das muntere Trio seine Flitterwochen in einer kleinen Hütte, die die Zimmerleute für sie oberhalb des Meerufers gebaut hatten, während die Expedition ungewöhnlich viel Zeit dafür brauchte, die Flora und Fauna des Eilands zu katalogisieren.
    »Also wird er ja wohl mit uns seinen Wohnsitz nehmen«, verkündete Marilee, als gäbe es nichts Selbstverständlicheres auf der Welt.
    »In einem kleinen Eckchen der Culverit-Ländereien auf der Iguru.«
    »Wo wir zusammen unsere Babys aufziehen und Feldfrüchte anpflanzen können.«
    »Denn diese Schifffahrt reicht für ein Leben.«
    »Für alle.«
    »Und Taralee hat ein paar phantastische neue Pflanzen zum Anbau gefunden.«
    »Die die Leute lieben werden.«
    »Und uns ein Vermögen einbringen.«
    Edeard fehlten die Worte. Er konnte spüren, wie Kristabel sich bei all dem Luftschloss-Geplapper der Zwillinge verspannte. Andererseits, wieso sollten ihre Träume nicht in Erfüllung gehen? Es sind schon merkwürdigere Dinge passiert, und verglichen mit anderen Wunschträumen sind ihre eigentlich ganz entzückend. Außerdem ist es doch genau das, wonach wir alle streben, oder nicht? Ein sorgloseres, friedlicheres Leben. Es blieb ihm erspart, einen Kommentar abzugeben, denn in diesem Moment befahl Natrans Longtalk dem Steuermann, den Kurs geringfügig zu ändern.
    »Warum?«, fragte Edeard ruhig dastehend nach.
    »Wir müssen die Insel identifizieren«, erwiderte Natran. »Es gibt insgesamt acht am Rand des Ostarchipels. Wenn ich einen genauen Fixpunkt habe, ist die Navigation Richtung Heimat kein Problem.«
    »Ja, sicher.«
    »Bist du bereit für zu Hause?«, fragte Kristabel leise.
    »Ich glaube, ja«, sagte er, obwohl er genau wusste, dass es so war. Von jetzt an ist alles neu. Das Leben in Makkathran würde wieder wunderbar sein. Die Vorfreude weckte ein Hochgefühl in ihm, das er allzu lang schon vermisst hatte. Der Zufriedenheit nach zu schließen, die in ihren eigenen Gedanken glomm, nahm er an, dass sie es kannte.
    »Wir könnten die Welt natürlich auch noch in Nord-Südrichtung umschippern«, neckte sie ihn. »Es gibt immerhin zwei Pole zu erforschen.«
    Er lachte. »Wollen wir das nicht besser unseren Enkelkindern überlassen? Du und ich haben genug damit zu tun, unsere alten Rollen wieder einzunehmen. Und ich denke, ich könnte vielleicht in Erwägung ziehen, bei der nächsten Wahl als Bürgermeister zu kandidieren.«
    Sie starrte ihn an, als hätte sie ihn noch niemals gesehen. »Du gibst wohl nie Ruhe, was?«
    »Von wem ich das wohl gelernt hab', liebste Gattin?«
    Sie grinste und drückte Kiranan eng an sich, als der Junge sich reckte und verrenkte, um die Stadt zu sehen, von der er wusste, dass sie da draußen irgendwo sein musste. »Und du«, sagte sie zu dem kleinen Kerl. »Du wirst alle deine Cousins und Cousinen kennenlernen.«
    »Jaaa-oh«, gurrte Kiranan.
    »Die inzwischen wahrscheinlich die Hälfte der Stadtbevölkerung ausmachen«, murmelte Edeard. Die Frequenz, mit der Rolar und Wenalee Nachwuchs produzierten, war enorm, und er wusste von seinem letzten Zeitdurchlauf noch, dass Marakas und Heliana ebenfalls ganz wild darauf waren, damit loszulegen.
    »Paps!«, tadelten ihn die Zwillinge im Verein.
    »Ich frag' mich, ob Dylorn wohl geheiratet hat«, sagte Kristabel sanft; ein kurzer Stich des Bedauerns darüber, so lange von ihren Kindern getrennt gewesen zu sein, blitzte durch.
    »Ohne uns?« Analee klang schockiert.
    »Das würde er nicht wagen.«
    »Ihr beide hattet damit kein Problem«,

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