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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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erinnerte Edeard sie.
    »Das ist was anderes.«
    »Du warst dabei.«
    »Da war das völlig in Ordnung.«
    Edeard seufzte und blickte lächelnd auf den Horizont hinaus. »Nicht mehr lange, dann sind wir zu Hause. Und, Herrin, dann feiern wir das größte Wiedersehensfest aller Zeiten.«
    Kurz vor Mittag des achtunddreißigsten Tages, nachdem Manel die erste Ostinsel erblickt hatte, tauchte Makkathran am Horizont auf. Die Mannschaft der Licht der Herrin hatte gewusst, dass die Hauptstadt nah war, denn seit Tagen schon waren regelmäßig Frachtschiffe gesichtet worden, und in der Frühe an diesem Morgen waren sie an der auslaufenden Fischfangflotte von Portheves vorbeigekommen, einem Ort, keine zehn Meilen von der Stadt selbst entfernt. Nachdem sie sich von ihrem Schrecken erholt hatten, hatten die Fischer an Deck ihnen zugejubelt, während die riesigen Flottillenschiffe vorübergeglitten waren.
    Vormittags hatten sie bereits eine lose Eskorte von einem Dutzend Handelsschiffen gehabt, die auf die Küste zusteuerten. Freudige Longtalks hatten ihren Weg begleitet, während sie durch das klare blaue Wasser gepflügt waren. Dann kam Makkathran in Sicht, die massiven Türme mit ihren gezackten, in den wolkenlosen azurblauen Himmel stechenden Spitzen waren das Erste, was sich von ihr über den Horizont erhob. Ein Sturm von Fernblicken brandete von der Metropole hinaus auf das Meer und über die Flottille hinweg, der mit Erstaunen und begeisterten Rufen des Willkommens einherging.
    Ein jeder war auf Deck, um die Stadt zu sehen, die sie vor etwas mehr als vier Jahren zurückgelassen hatten. Edeard hatte das Gefühl, dass die Schiffe auch ohne Wind durch das Wasser voranjagen würden, so stark war jetzt der Drang, nach Hause zu kommen.
    Sie mussten für die Städter ein toller Anblick sein. Jedes der großartigen Schiffe war mit drei kompletten Sätzen schneeweißer Segel in See gestochen; jetzt war die Licht der Herrin mit einem schmuddeligen Leinenflickwerk getakelt, zusammengeschustert aus dem, was an Segeln nach Jahren unter der heißen Sonne, der Unwetter und eisigen Winter, in denen dicke Eiszapfen von jeder Naht und jedem Tau herabgehangen hatten, noch übrig geblieben war. Sowohl die Stern der Herrin wie auch die Geleit der Herrin wiesen ausgedehnte Flickstellen aus einem weicheren, tropischen Holz an ihrer Wasserlinie auf. Eine kritische Stelle, an der die Korallen der Auguste-See (trotz größter telekinetischer Anstrengungen der Besatzung, ihnen die gemeinen Stachel abzuknicken) den Rumpf durchdrungen hatten. Manche Schiffe hatten neue Masten, um die zu ersetzen, welche in den diversen Stürmen gebrochen waren.
    Aber wir haben 's geschafft, trotz allem, was diese Welt auf uns losgelassen hat. Grinsend schaute er übers Meer hinaus auf Makkathran, während die herrlich vertraute Silhouette seiner Heimat deutlicher wurde. Seht her, seht ihn euch an, unseren Triumph, seht ihn in jedem Flicken, jeder Wunde und in der Fracht an Wissen, mit der wir zu euch zurückgekehrt sind. Wir haben euch die ganze Welt erschlossen.
    Doch nach und nach begann sein Grinsen zu zerrinnen, als er von den Gedanken Notiz nahm, die durch die ausgedehnten Distrikte wirbelten. Das mentale Timbre der Stadt hatte sich verändert. Eine Zeitlang wusste er sich keinen Reim zu machen auf die Zorneswallungen, die unter all der Aufregung über die Heimkehr der Flottille bebten. Doch dann registrierte er allmählich die Bewusstseine, die sich draußen vor dem Nordtor zusammenschlossen. Es waren Tausende. Und unter diesem leuchtenden Knäuel aus Wut und Verbitterung konnte er keine Anzeichen von Begeisterung oder Jubel über die Ankunft der Flottille entdecken. Es stand im kompletten Widerspruch zur restlichen Stadt.
    »Oh-oh«, seufzte er leise. Er griff mit seiner Fernsicht hinaus, um zu sehen, was zum Honious dort vorging. Das Erste, was er wahrnahm, war die Miliz; um das Tor herum formiert und in langen Schützengräben die Straße durch die Auen entlang bis in den umliegenden Wald in Stellung gebracht. Traditionsgemäß war dieses Gebiet vor der Stadt immer frei und unbewohnt gewesen. Jetzt nicht mehr. Dutzende riesiger Lager waren auf dem Weideland entstanden und, soweit er feststellen konnte, massenweise alte Bäume gefällt worden - vermutlich als Brennmaterial für die zahllosen Kochstellen.
    »Was ist?«, fragte Kristabel, während er sich noch bemühte, die wachsende Bestürzung in seinen Gedanken abzuschirmen.
    »Eine Art Belagerung, ich bin

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