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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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wollte, aber er ahnte, dass es nicht auf die sanfte Tour geschehen würde.

Inigos dreiunddreißigster Traum
    »Wir können jeden Ort eurer Welt aufsuchen, an dem wir die vorfinden, die Erfüllung erlangt und sich in der Bereitschaft versammelt haben, das Geleit zum Herzen von uns zu empfangen«, hatte die Antwort des Skylords auf Edeards Frage gelautet.
    »Also sind die Türme dieser Stadt, zu der du heute gekommen bist, nicht zwingend notwendig für das Geleit?«
    »Die vor euch auf dieser Welt wohnten, haben sie errichtet, um auf ihre Weise Abschied zu nehmen. Zu den Türmen sind wir vorher gekommen, zu ihnen kamen wir daher auch jetzt. Ihr nutzt sie, wie sie es taten.«
    »Dann können wir euch also auch rufen, um uns von irgendwo anders fortzugeleiten?«
    »Gewiss. Die Meinen heißen alle, welche Erfüllung erlangt haben, willkommen. Dies ist unsere Bestimmung.«
    Edeard träumte dieses eine, entscheidende Ereignis wieder und wieder. Es war einer der wenigen natürlichen Träume, die er hatte. Doch selbst der schwand nach ein paar Jahren dahin - auf seiner persönlichen Zeitlinie.
    Die beiden Skylords waren seit acht Tagen jeden Morgen am Horizont zu erkennen gewesen. Langsam bewegten sie sich durch die Ruhmeshalle der Leeren-Sternennebel auf Querencia zu.
    Auf dem höchsten Balkon des Orchard-Palasts stand Edeard im kalten, von der Lyot-See hereinwehenden Wind und starrte hinauf in den aschfahlen Himmel. Wenn er seine Fernsicht wirklich bis zum Maximum ausdehnte, konnte er gerade noch die friedlichen Gedanken der riesigen Geschöpfe spüren.
    Zwei, wo es doch vorher immer vier waren. Warum? Was für einen Grund könnte das haben? Die ganze Stadt ist eine geeinte Gesellschaft. Bei diesem Durchlauf hab' ich doch dafür gesorgt, dass in uns allen eine innere Zufriedenheit herrscht. Das macht uns zu besseren Menschen. Warum also sind nur zwei gekommen?
    Es gefiel ihm gar nicht, wie sehr dieser Umstand ihn störte. Selbst beim letzten Mal, als Oberfords Großer Turm des Geleits gebaut worden und das ganze Wirtschaftssystem den Bach runter gegangen war, als hätte Honious sein ureigenstes Chaosreich über Querencia gebracht, waren vier Skylords gekommen. Es war Anfang Herbst des fünften Jahres nach Finitans Tod. Eine der wenigen Konstanten bei seinen beharrlichen Versuchen, die Welt ein ums andere Mal zum Besseren zu ändern.
    Herrinverdammt, es waren doch immer vier!
    Der Wind spielte auf seiner unbedeckten Haut, und gedankenverloren rieb er sich, als ihn fröstelte, die Arme. Diese zwei gazeartigen Sterne dort draußen waren noch viel zu weit weg, um seinen Longtalk an sie zu richten. Aber sobald sie in Reichweite waren, würde er sie fragen. Ja, das würde er tun.
    Hoch über den gedrängten Straßen und blauen Spitzdächern Jeavons glitten träge zwei Ge-Adler auf den Aufwinden dahin. Er kannte sie nicht, und die weiten Kreise, die sie zogen, bedeuteten, dass stets einer von ihnen dem Palast zugewandt war. Mit finsterer Miene beobachtete er sie, widerstand jedoch dem Impuls, sie einfach vom Himmel herunterzureißen. Irgendjemand interessierte sich für ihn. Nicht gerade etwas Neues. Allerdings stellte keine der unabhängigen Provinzen eine direkte Bedrohung für Makkathran dar. Jedenfalls soweit ich weiß. Vielleicht sind sie nur nervös und wollen mir nachspionieren, um ihren Verfolgungswahn zu beruhigen. So wie er die Provinzen kannte und in Anbetracht des ganzen Wirbels, den sie diesmal um sich veranstaltet hatten, würde ihn das nicht einmal wundern.
    Trotzdem, diese Unverfrorenheit; den Waterwalker zu bespitzeln, den legitimen Bürgermeister von Makkathran, in seiner eigenen Stadt. Dazu bedurfte es schon einiger Dreistigkeit. Womit eigentlich nur mehr drei Provinzen in Frage kamen - oder besser gesagt, deren Gouverneure. Mallux in Obershire, Kiborne in Plaxshire oder, wahrscheinlicher noch, Devroul in Licshills. Ja, jeder von ihnen wäre im Zweifelsfall zu solch einer Aktion fähig; jeder von ihnen war eifrig damit beschäftigt, seinen Anspruch auf den Titel des großen Einigers durchzusetzen, um mit ihm zu konkurrieren. Begierig in ihrem Trachten danach, ihre Nachbarprovinzen zu schlucken. Und einer wie der andere das genaue Gegenteil von dem, wie die Welt sein sollte; was er aus ihr zu machen versuchte.
    Er ging wieder in das Hauptschlafzimmer zurück. Kanseen hatten die Prunkgemächer des Orchard-Palasts von jeher gefallen. Wenn es nach ihr ginge, sollten alle Gebäude der Stadt so sein: eine Mischung

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