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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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wieder in sein Leben einzutauchen. Aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es wichtiger war, etwas über Justine in Erfahrung zu bringen. Sie verlangsamte ihre Gedanken, nicht ohne eine gewisse Genugtuung darüber, dass sie Likans Melange-Programm nicht länger benötigte, um jenen ruhigen Wachzustand zu erreichen, der für eine ernsthafte Interaktion mit dem Gaiafield erforderlich war - nicht, dass die Gedanken des Skylords in diesem ganz speziellen Reich wohnten. Sie fand ihn in einer ähnlichen Domäne, sein Geist friedvoll und still.
    »Hallo«, sagte sie.
    »Sei stets willkommen.«
    »Danke. Und danke, dass ihr unsere Abgesandte empfangen habt. Bist du der, der sie nach Makkathran begleitet?«
    »Ich bin bei den Meinen.« Die phantastischen Sinne des Skylords offenbarten einen unermesslichen Streifen sternenlosen Raums zwischen den Nebeln. Immer fort und fort flog er durchs Nichts, gefolgt von einer Schar seinesgleichen, die sich gegenseitig über die Kluft hinweg riefen. Sie alle waren voll Freude, dass wieder Bewusstseine in der Leere erschienen, gigantische dunkle Gedanken, beseelt von Erwartung.
    »Oh. Weißt du, wo sie ist?«
    »Die, die du suchst, ist innerhalb unseres Universums. Das ist uns allen bekannt. Dafür sagen wir Dank. Bald werden es mehr sein. Bald werden wir die Deinen erneut zum Herzen geleiten.«
    »Kannst du den, der bei ihr ist, rufen?«
    »Die Meinen sind weit über das Universum verstreut. Die meisten befinden sich jenseits meiner Reichweite. Ich werde ihnen rechtzeitig wiederbegegnen, im Herzen.«
    »Woher wisst ihr dann, das einer der Unseren eingetroffen ist?«
    »Das Herz spürt es. Wir alle spüren das Herz.«
    »Verdammt. Okay, danke.«
    »Wann wirst du kommen? Wann wirst du mit den Deinigen hier sein?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Araminta zog ihren Geist zurück, und die Verbindung erlosch. Einen Moment lang gab sie sich ihrer Enttäuschung hin. Es wäre schön gewesen, wenn sie mit Justine hätte sprechen können. Doch stattdessen musste sie sich auf sich selbst verlassen. Etwas, woran sie sich zunehmend gewöhnte.
    Verstohlen griff ihr Geist wieder in das Gaiafield der Menschen hinaus, schlüpfte in das lokale Konfluenznest wie ein lautloser Dieb. Ihre Gedanken flatterten um Edeard, seine Sehkraft, seinen Geschmacks- und Geruchssinn herum, und dann sprang in ihrem Verstand plötzlich das herrlich träge Erwachen auf einer weichen Matratze hervor, während das Morgenrot den Himmel über Makkathran entfachte.
    Ein Kuss berührte Edeards Wange, das Phantomgefühl jagte Araminta ein wonniges Kribbeln über den Rücken. Eine Nase liebkoste ihr Ohr. Dann war eine Hand zu spüren, die ihren/seinen Bauch hinabglitt, und ihr Lächeln wurde breiter. Jessile kicherte ganz nah und vor Tausenden von Jahren. »Na das nenn ich mal einen Aufgang, um den Morgen zu begrüßen«, säuselte sie.
    Das andere Mädchen begann ebenfalls zu kichern.
    Edeards Augen klappten auf, und Araminta blickte durch sie in seine Maisonette.
    Die Kapsel der Ellezelin-Truppen glitt über die glatte, rasch dahinziehende Oberfläche des Cairns. Direkt voraus lag ein großes, altes Haus, dessen Mauern aus weißen Bogenfenstern mit purpursilbernem Glas bestanden. Es wurde von Balkonen gesäumt, die auf einen Pool mit verlockend türkis funkelndem Wasser hinausgingen. Tadellos gepflegte Ziergärten fluteten den Hang hinab bis zum Südufer des Stroms. Selbst in dem trüben Licht, das durch die gegen Colwyn Citys Wetterkuppel jagenden grauen Wolken schimmerte, sah der Ort noch einladend aus. Ein Traum von einem Zuhause.
    »Sehr schick«, grummelte Beckia, als die Kapsel auf die breite Rasenfläche herabschwebte. »Die Bauzubehörbranche wirft offenbar mehr ab, als ich dachte.«
    »Auf Externen Planeten ist die Konvertierung zu einem Multiple nur eine clevere Methode, Abgaben zu umgehen«, entgegnete Tomansio abfällig. »Bovey könnte sich das gar nicht leisten, wenn alle seine Ichs Einkommensteuern zahlen müssten.«
    Die Kapseltür öffnete sich.
    »Kann ich mich auf euch verlassen?«, fragte Oscar leise. Seine beiden Begleiter erstarrten, dann sahen sie ihn an. Beckias Gaiafield-Emissionen spien Verärgerung aus. Tomansio schien mehr als alles andere belustigt.
    »Du kannst dich auf uns verlassen«, sagte Tomansio mit einem warmen Gefühl von Vertrauen, das er in das Gaiafield sickern ließ.
    »Cat hat eure Organisation gegründet. Ohne sie würde es euch gar nicht geben. Und ihr wartet alle auf ihre

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