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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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nachließ, fehlte ihm der Mut, mit einer Diagnoseüberprüfung zu beginnen. Der Antrieb hätte sanft und glatt aus dem Extruder und in den modifizierten Bugfrachtraum der Mellanie’s Redemption gleiten sollen. Und er, Troblum, wäre mit Ablauf der Woche bereit gewesen, dem Commonwealth zu beweisen, dass er recht gehabt hatte. Er wäre bereit gewesen, ein völlig neues Kapitel in der galaktischen Geschichte aufzuschlagen. Higher sollten eigentlich darüber erhaben sein, sich frustrieren zu lassen, doch jetzt, in diesem Moment, hätte er am liebsten die Scheiße aus der Neumann-Kybernetik geprügelt.
     
    Etwas später an diesem Nachmittag erhielt Troblum vom Hangar-Sicherheitsnetz die Mitteilung, dass auf dem Feld draußen eine Kapsel gelandet war. Stirnrunzelnd schaltete er das Sensorbild in seinem peripheren Sichtfeld um und sah, wie sich der Boden der Kapsel aufschob und Marius heraustieg.
    Troblum fürchtete tatsächlich um sein Leben. Die Warnung in dem Restaurant war deutlich genug gewesen. Doch Troblum war so sicher gewesen, dass die Konstruktion des Antriebs seinen Erwartungen gerecht werden würde, dass er den Verdacht, der ganze Fertigungsprozess könnte durch Vorsatz aus dem Lot geworfen worden sein – Sabotage! –, nicht loszuwerden vermochte. Und es gab nur eine Person, die dazu in der Lage gewesen wäre. Er warf einen Blick auf die Mellanie’s Redemption . Selbst mit seinen fraktionsbeschafften Biononics würde Marius nicht imstande sein, das Kraftfeld des Schiffs zu durchdringen.
    Doch darauf würde er es nicht ankommen lassen. Troblum hatte keinen Zufluchtsort, und er hatte definitiv keine Freunde – nicht einen, an keinem Ort der Galaxis. Und wenn Marius hier war, um ihn zu beseitigen, dann handelte er auf Weisung der Accelerators. Sich in dem Raumschiff zu verkriechen, hieße nur, das Unvermeidliche aufzuschieben.
    Ich sollte mir unbedingt mal ein paar Gedanken darüber machen, wie ich aus dieser Sache wieder rauskomme.
    Widerstrebend gab er dem Hangarnetz den Befehl, den Nebeneingang zu öffnen.
    Kurz darauf betrat Marius das Büro, kam hereingeschwebt in seiner üblichen aalglatten, gleichgültigen Art. Er schaute sich in dem Zimmer um, wobei er es nicht einmal für nötig hielt, seine Abscheu zu verbergen. »Hier also verbringen Sie Ihre Tage.«
    »Haben Sie etwas dagegen?«
    »Aber nicht doch, keineswegs.« Marius schenkte ihm ein dünnes Lächeln. »Jeder sollte ein Hobby haben.«
    »Haben Sie eines?«
    »Keines, das Sie zu würdigen wüssten.«
    »Also, weshalb sind Sie hier? Ich hab getan, was Sie verlangt haben, ich habe die Navy nicht bedrängt.«
    »Ich weiß. Und das ist nicht unbemerkt geblieben.« Durch das Bürofenster musterte Marius das riesige Aufgebot an Neumann-Kybernetik. »Mein Beileid. Sie haben viel Arbeit und Mühe in den heutigen Tag gesteckt.«
    »Woher wissen Sie …«
    Die gespenstisch grünen Augen des Repräsentanten richteten sich wieder auf Troblum. »Seien Sie nicht kindisch. Nun, ich bin hergekommen, weil Sie mehr Mittel benötigen und wir noch ein anderes kleines Projekt haben, das Sie vielleicht interessieren wird.«
    »Ein Projekt?« Nun, da offensichtlich doch keine unmittelbare Gefahr bestand, massakriert zu werden, kam Troblum nicht umhin, ein leichtes Zwicken von Neugier zu verspüren.
    »Eines, das Ihnen schwerfallen wird abzulehnen, wenn Sie erst einmal die Einzelheiten erfahren haben. Es handelt sich um einen FTL-Antrieb, den wir in Produktion nehmen wollen. Wer weiß? Vielleicht springt bei dieser Sache etwas heraus, aus dem Sie Ihren Nutzen ziehen könnten.«
    Troblum konnte sich absolut nicht vorstellen, welche Art von Antrieb die ANA-Fraktion benötigen könnte, besonders nicht nach dem letzten ultrageheimen Projekt, an dem er für Marius gearbeitet hatte. »Und Sie helfen mir, zusätzliche EMAs für einen Umbau hier locker zu machen?«
    »Die Budgets sind knapp in diesen unsicheren Zeiten, aber ein rascher und erfolgreicher Abschluss unseres Antriebsprogramms hätte vielleicht ein paar nicht ausgeschöpfte Etats zur Folge, die wir zu Ihren Gunsten umleiten könnten. Wie auch immer, wir haben da noch etwas, das Sie möglicherweise interessieren könnte, eine Art Bonus, wenn Sie so wollen.«
    »Und der wäre?«
    »Bradley Johanssons Genom.«
    »Was? Unmöglich. Es ist doch nichts mehr von ihm übrig.«
    »Nicht ganz. Er hat sich in einer Klinik auf einer der Isolierten Welten mehrmals einer Rejuvenation unterzogen. Vor einigen Jahrhunderten hatten

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