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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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wir eine Zugriffsmöglichkeit.«
    »Ist das Ihr Ernst?«
    Marius hob lediglich eine Augenbraue.
    »Das klingt gut«, sagte Troblum. »Wirklich gut. Ich muss fast nicht darüber nachdenken.«
    »Ich benötige jetzt eine Antwort.«
    Wieder einmal war Troblum sich im Ungewissen darüber, was geschehen würde, wenn er nein sagte. Er konnte zwar keine aktiven eingebetteten Waffen an dem Repräsentanten ausmachen, aber das hieß nicht, dass der Tod nicht schnell und unwiderruflich sein würde. Frei nach der Devise Zuckerbrot und Peitsche. »Na schön. Aber zuerst brauche ich ein paar Tage, um zu analysieren, was hier passiert ist.«
    »Wir möchten, dass Sie sofort zu unserer Assemblierungsstation fliegen.«
    »Wenn ich das Problem hier nicht zu meiner eigenen Zufriedenheit beheben kann, dürfte ich für Sie nicht von großem Nutzen sein. Ich denke, das wissen Sie.«
    Marius’ verhärtete seinen Blick, seine Augen verdunkelten sich von Smaragdgrün zu annähernd Schwarz. »Also gut, ich gebe Ihnen achtundvierzig Stunden. Nicht mehr. Ich erwarte, dass Sie dann unterwegs sind.« Er transferierte eine Flugplandatei zu Troblums U-Shadow.
    »Das werde ich.« Es war ein hohes Maß an biononischem Eingreifen nötig, um zu verhindern, dass Troblum zitterte, als der Repräsentant das Bürozimmer verließ. Gegen die Schweißflecken indessen, die sich entlang der Wirbelsäule auf seinem Anzug bildeten, konnte er nichts tun. Als die Sensoren ihm zeigten, dass die Kapsel des Repräsentanten vom Hangarfeld abhob, wandte er seinen Blick wieder der Assemblierungssektion zu. Es passte alles einfach zu gut zusammen: Das Riesenproblem kurz vor dem Durchbruch. Das großzügige Angebot, ihm bei seinen Schwierigkeiten zahlungstechnisch unter die Arme zu greifen und dann auch noch die sagenhafte Verheißung, demnächst Bradley Johansson klonen zu können. Troblum ließ sein biononisches Feld sich ausdehnen, um durch die inaktive Kybernetik zu strömen.
    »Was hat dieser Scheißkerl gemacht?«, murmelte er. Um ihn herum schalteten sich die Solido-Projektoren ein und erfüllten die Luft mit einem vielfarbigen Blizzard aus Gleichungen, die, wenn sie sich gegenseitig beeinflussten, hell auffunkelten. Irgendwo dort in dem Konstruktionsplan, den auszuarbeiten ihn fünfzehn mühevolle Jahre gekostet hatte, musste sich ein Fehler verstecken, eine winzige, wohlüberlegte Störung. Die einzige Person, die sie dort eingebaut haben konnte, war Emily. Er rief die Bereiche auf, mit denen sie direkt befasst war. Ein Gefühl zerrte an ihm, während er mit der Überprüfung der Daten begann. Es dauerte eine Weile, bis er merkte, dass es Traurigkeit war.
     
    Von dem Büro aus, das er in dem Hangar aufgesucht hatte, der nur fünf Plätze von Troblums entfernt war, konnte der Delivery Man gerade noch sehen, wie Marius’ Kapsel sich wieder in den Luftraum erhob. Alles, was er dazu benutzte, waren seine Augen, insofern gab es für den Accelerator-Repräsentanten keine Möglichkeit zu bemerken, dass er unter direkter Beobachtung stand. »Er ist weg«, berichtete er. »Und der Hangar da drüben hat die regulären Leitprotokolle des Raumhafens verfälscht – man findet nicht hin, wenn man nicht eingeladen ist. Definitiv das perfekte Nest für ein paar Böse-Jungs-Aktivitäten. Wünschen Sie, dass ich dort eindringe?«
    »Nein, vielen Dank«, erwiderte die Konservative Fraktion. »Wir werden uns vorläufig auf passive Beobachtung beschränken.«
    »Und was ist mit diesem Troblum, auf den der Laden registriert ist?«
    »Die Unterlagen lassen darauf schließen, dass er so eine Art Starflyer-Krieg-Enthusiast ist. Die Fluglogs seines Raumschiffs sind recht interessant, er hat einige ziemlich abgelegene Orte besucht.«
    »Denken Sie, er ist ein weiterer Repräsentant?«
    »Nein. Er ist Physiker, mit ein paar hochrangigen Navy-Kontakten.«
    »Er hat mit der Navy zu tun?«
    »Ja.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Er sammelt Relikte und Daten aus dem Starflyer-Krieg. Sein Interesse grenzt schon fast an Fanatismus.«
    »Warum also würde Marius ihm einen persönlichen Besuch abstatten?«
    »Gute Frage. Wir werden weitere Recherchen über ihn anstellen.«
    »Kann ich jetzt nach Hause gehen?«
    »Ja.«
    »Fein.« Wenn er es innerhalb der nächsten zehn Minuten bis zu Arevalos interstellarer Wurmlochendstelle schaffte, konnte er noch rechtzeitig zum Tee mit den Mädchen wieder daheim sein.

 
Inigos dritter Traum
     
    Es war ein herrlicher Sommerabend. Die helle Sonne färbte sich

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