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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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stöhnte er. Seine Biononics sonderten eine Flut von Hemmstoffen ab, als sie erkannten, dass seine Gedanken immer aufgeregter wurden. Er erschauerte, als hätte ein eisiger Hauch arktischer Luft ihn erfasst. Doch sein Fokus war absolut klar. Die Empfehlungen des protokollarischen Anstandsprogramms poppten in seiner Exosicht auf. »Danke, dass ihr gewartet habt, um es mir persönlich mitzuteilen«, sagte er so ruhig wie möglich. »Ich werde Ami anrufen und ihr sagen, dass es nicht ihre Schuld war.«
    Emily und Massell tauschten einen ausdruckslosen Blick. »Das ist nett von dir«, sagte sie.
    »Wie stark war die Instabilität?«
    Massell zuckte zusammen. »Nicht gut. Wir werden die ganze Wirkung erneut überprüfen müssen, denke ich.«
    »Können wir sie nicht einfach stabilisieren?«
    »Das hoffe ich, aber auch das wird wie ein Dominoeffekt auf die internen Strukturen wirken.«
    »Vielleicht auch nicht«, wandte Emily mit verhaltenem Optimismus ein. »Wir haben uns ein paar Spielräume vorbehalten. Innerhalb der Basisparameter lässt sich noch einiges machen.«
    Troblum verstummte und versank in einen Zustand von Niedergeschlagenheit, dem selbst die Hemmstoffe nicht viel entgegenzusetzen hatten. Wenn Emily sich irrte, wenn sie eine komplette Neukonfiguration vornehmen mussten, würde die Neumann-Kybernetik komplett umgebaut werden müssen. Es würde Jahre dauern. Abermals. Und er hatte seine ganzen Hoffnungen in diesen Antriebsgenerator gesetzt, hatte wirklich geglaubt, am Ende dieser Woche über eine funktionierende Vorrichtung zu verfügen. Es war die einzige Möglichkeit, wie er die Leute dazu bringen konnte, seine Theorie zu akzeptieren. Marius würde es nicht erleben, dass die Navy eine Suchaktion unterstützte, dessen war er sich sicher. Dies hier war alles, was ihm noch geblieben war, seine letzte Möglichkeit für einen Beweis.
    »Es ist doch kein Problem für dich, die Betriebsmittelzuweisung zu bekommen, oder?«, meinte Massell mit aufmunternder Stimme. »Ich meine, du hast es immerhin geschafft, deine Theorie auf dieses Level zu pushen.« Seine Geste schloss den schweigenden Koloss der Neumann-Kybernetik ein. »Du musst doch ein paar einflussreiche Freunde im Ausschuss haben. Und das hier war eigentlich gar kein so großer Rückschlag; es hat nur an einer einzigen Sache gehapert, die nicht ganz korrekt ausjustiert war.«
    Geflissentlich vermied Troblum, in Emilys Richtung zu sehen. Massell war keiner von Marius’ Kandidaten gewesen. »Ja, ich schätze, ich kann die nötigen EMA für einen Umbau bekommen.«
    »Na bestens! Sollen wir gleich loslegen, oder möchtest du lieber ein paar Tage warten?«
    »Gib uns ein paar Tage«, sagte Troblum, nachdem er die Empfehlungen des protokollarischen Anstandsprogramms konsultiert hatte. »Wir können nach dieser Sache alle eine kleine Auszeit gebrauchen. Ich werd mich daranmachen, mir die Telemetrie anzusehen. Ich ruf euch dann an, wenn ich zu wissen glaube, wie der neue Bindungsfeldaufbau auszusehen hat.«
    »Okay.« Massell glitt von der Kiste herab und lächelte ihn ermutigend an. »Es gibt da so eine gewisse Air-Technikerin, der ich einen kleinen Kurzurlaub versprochen hab. Dann werd ich ihr mal Bescheid geben, dass ich jetzt Zeit dafür hätte.« Er warf Emily einen ausdruckslosen Blick zu und ging.
    »Werden wir die Mittel bekommen, um weiterzumachen?«, fragte sie.
    »Ich weiß nicht. Möglicherweise nicht von unserem gemeinsamen Freund.« In Troblums Hinterkopf nistete sich der hässliche, kleine Gedanke ein, dass dies hier genau das Ergebnis war, das Marius zum größtmöglichen Vorteil gereichte. Aber wie weit würde der Repräsentant der Accelerator-Fraktion gehen? »Aber auf die eine oder andere Weise werde ich sie schon auftreiben. Ich hab immer noch ein paar eigene EMAs übrig.«
    Ein Ausdruck von Skepsis machte sich in ihrem Gesicht breit, als sie den Blick über die gewaltige Ansammlung von höchstentwickelten Apparaturen schweifen ließ. »Na gut. Falls du irgendwelche Hilfe bei der Prüfung der Daten brauchst, sag einfach Bescheid.«
    »Danke«, erwiderte er.
    Troblums Büro fiel eher bescheiden aus. Eine Ecke in einem der angeschlossenen Räume, der ausreichend Platz für einen großen Lehnsessel inmitten einer Solido-Hochkapazitätsprojektionsmatrix bot. Er ließ sich in die abgewetzten Polster sacken und starrte durch das schmale Fenster auf die Assemblierungssektion in der Halle. Jetzt, wo er allein war und die Wirkung der chemischen Präparate

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