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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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für ein Anblick.«
    »Ich muss jetzt wirklich gehen, sonst komme ich zu spät«, platzte Edeard heraus. Jemand von Akeems Alter sollte nun wirklich nicht Worte wie ›amourös‹ oder ›Mieder‹ in den Mund nehmen dürfen.
    »Oh, ja, natürlich.« Der alte Meister wirkte irgendwie belustigt. »Wie egoistisch von mir, dich hier festzuhalten.«
    »So spät bin ich auch noch nicht dran.«
    »Ich sprach nicht von heute Abend.«
    »Äh …«
    »Ich kann dir nicht mehr viel beibringen, Edeard. Du bist beinahe schon hinausgewachsen über deinen Meister. Ich finde, du solltest nach Makkathran gehen, um dort bei der Gilde im Blauen Turm weiterzulernen. Vielleicht erinnert man sich dort noch an meinen Namen. Und wenn schon nicht das, so macht doch zumindest mein Titel einige Vorrechte geltend; ich kann dir ein Empfehlungsschreiben mitgeben.«
    »Ich … Nein. Nein. Ich kann unmöglich gehen.«
    »Wieso nicht«, fragte Akeem sanft.
    »Nach Makkathran? Ich? Niemals. Überhaupt, es ist so weit weg, dass ich nicht mal weiß, wie weit genau. Wie soll ich dahin kommen?«
    »Auf dem gleichen Weg wie alle, mein Junge, mit einer Karawane. Es ist weder unmöglich noch zu weit. Edeard. Du musst lernen, deinen Blick über den Horizont zu heben, vor allem in dieser Gegend. Ich möchte nicht erleben, wie du hier in Aswell erstickst. Und genau das wird passieren, wenn du dableibst. Ich will nicht, dass dein Talent vergeudet wird. Es gibt mehr auf dieser Welt, in diesem Leben, als ein einsames Dorf am Rande der Wildnis. Allein schon die Reise nach Makkathran wird dir das beweisen.«
    »Ich werde mein Talent wohl kaum vergeuden, wenn ich hierbleibe. Das Dorf braucht mich. Seht doch bloß, was sich allein mit mehr Genistars schon alles getan hat.«
    »Ach, wirklich? Dieses Dorf ist deinetwegen bereits ziemlich nervös, Edeard. Du bist stark, du bist klug. Sie sind keines von beidem. Oh, versteh mich nicht falsch, das hier ist ein wunderbarer Ort für jemanden wie mich, um den Rest meiner Tage zu verbringen. Aber er ist nichts für dich. Ashwell hat bereits Jahrhunderte vor deiner Zeit überdauert; und es wird auch noch weitere Jahrhunderte bestehen. Glaub mir. Ein Ort, dessen Bewohner so starrköpfig und fest verwurzelt sind in dem, was sie ausmacht, wird ohne dich nicht im finsteren Herzen des Honious verschwinden. Ich werde das Empfehlungsschreiben noch diese Woche aufsetzen. Die Barkus-Karawane soll Ende des Monats hier eintreffen. Ich kenne Barkus von früher, er schuldet mir noch den ein oder anderen Gefallen. Du kannst mit ihnen reisen.«
    »Diesen Monat?«, flüsterte er überrascht. »So bald?«
    »Ja. Es ist niemandem damit gedient, wenn wir es lange vor uns herschieben. Ich bin mir in dieser Angelegenheit vollkommen sicher.«
    »Aber die neuen Ge-Katzen …«
    »Das krieg ich schon hin, Edeard. Bitte, mach mir die Sache nicht schwerer, als sie ist.«
    Edeard ging zu seinem alten Meister hinüber. »Danke, Sir. Das ist –«, er grinste. »Jenseits aller Vorstellungskraft.«
    »Hah. Wir werden sehen, wie dankbar du mir in einem Jahr sein wirst. Die Meister vom Blauen Turm sind nicht so nachgiebig, wie ich es geworden bin. Sie werden dir mit Freude den Gehorsam einprügeln. Deine Knochen werden grün und blau sein, noch bevor der erste Tag halb vorbei ist.«
    »Ich werd’s überleben«, erwiderte Edeard. Er legte dem alten Mann eine Hand auf die Schulter, ließ es für dieses eine Mal zu, dass die Liebe, die er für ihn empfand, in seinem Geist widerstrahlte. »Ich will Euch alle Ehre machen. Was immer auch passiert, ich werde es ertragen, für Euch. Ich werde ihnen niemals irgendeinen Grund neben, an Eurem Schüler zu zweifeln. Und ich werde Euch stolz auf mich machen.«
    Akeem ergriff die Hand und drückte sie fest. »Ich bin bereits stolz auf dich. Jetzt komm. Du vertrödelst deine Zeit, während deine Freunde längst zechen. Geh jetzt. Ich werde unterdessen mit unseren jungen Schlaubergern ein weiteres vorzügliches Abendessen genießen, ihren tiefgründigen Gesprächen lauschen und versuchen, ihnen Antworten auf ihre herausfordernden Fragen zu geben.«
    Edeard lachte. »Ich bin ein schlechter Lehrling, dass ich meinen Meister so im Stich lasse.«
    »Fürwahr, das bist du. Und jetzt mach endlich, dass du rauskommst, um der Herrin willen. Gib mir Gelegenheit, das, was von meiner Beherztheit noch übrig ist, zusammenzunehmen, sonst flüchte ich am Ende auch noch ins Wirtshaus.«
    Edeard wandte sich um und ging aus der Halle. Fast

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