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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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und machte es für jeden anderen schwierig, die Straße zu nutzen. Der Hauptmann der Milizpatrouille, die sie angehalten hatte, zeigte mildes Bedauern, was ihn jedoch nicht minder beharrlich sein ließ.
    Edeard befand sich nur wenige Wagen hinter der Karawanenspitze, als er Barkus fragen hörte: »Gibt es ein Problem, Sir? Das ist unsere alljährliche Tour, wir sind allen Stadtbehörden bestens bekannt.«
    »Ich kenne Euch selbst, Barkus«, erwiderte der Hauptmann, während er argwöhnisch die Ge-Wölfe der Karawane beäugte. Er saß auf einem mitternachtsschwarzen Ross und wirkte in seiner blau-roten Uniform mit den blitzblanken Messingknöpfen, die an der Jacke funkelten, ungemein stattlich. Edeard benutzte seinen Fernblick, um den Revolver in dem weißen Lederholster des Mannes zu untersuchen. Er wies eine bemerkenswerte Ähnlichkeit zu dem auf, der Genrils Familie gehört hatte. Der Rest der Miliztruppe war in gleicherweise bewaffnet; ganz gewiss trugen sie nichts in der Art der schnellfeuernden Pistolen der Banditen. Edeard wusste nicht, ob das gut oder schlecht war. Andererseits, wenn die Stadt dergleichen Waffen besaß, dann würden sie sie wohl kaum an eine Patrouille wie diese verteilen, damit jeder sie sah.
    »Allerdings kann ich mich nicht erinnern, dass Ihr vorher schon so viele Ge-Wölfe hattet«, sagte der Hauptmann.
    »Wir waren im vergangenen Jahr in der Rulan-Provinz; ein Dorf wurde von Banditen geplündert, Höfe haben bei Überfällen große Verluste erlitten. Man kann nie vorsichtig genug sein.«
    »Verdammte Barbaren«, spie der Hauptmann aus. »Wahrscheinlich zwei Sippen, die sich wegen irgendeiner Hure in den Haaren lagen. Ich begreife nicht, wieso Ihr Euch da hinauswagt, Barkus. Wenn Ihr mich fragt, alles Tunichtgute und Banditen.«
    Langsam richtete Edeard sich kerzengerade auf, hielt dabei seinen Blick auf den Hauptmann gerichtet. Er verstärkte seinen Schild um sich herum.
    »Tu nichts«, schoss Barkus ein Longtalk-Flüstern an ihn ab.
    »Edeard«, zischte Salrana leise. Er konnte die mühsam unterdrückte Wut in ihren eigenen Gedanken spüren. Alle Freunde um ihn herum strömten Betroffenheit und Zuneigung aus.
    »Aber profitabel«, sprach Barkus in ruhigem Ton weiter. »Es lässt sich wirklich sehr günstig Ware einkaufen dort.«
    Der Hauptmann lachte, sich des emotionalen Sturms, der sich um ihn herum zusammenbraute, überhaupt nicht bewusst. »Für die meine Freunde in der Stadt ordentlich tief in die Tasche greifen müssen, nehme ich an.«
    »Das ist das Wesen von Handel«, sagte Barkus. »Immerhin reisen wir unter erheblicher Gefahr.«
    »Na, dann viel Glück Euch, Barkus. Aber ich bin für die Sicherheit Makkathrans verantwortlich, ich muss Euch also bitten, dass Ihr Eure Tiere innerhalb der Stadtmauern an der kurzen Leine haltet. Sie dürften nicht an die Zivilisation gewöhnt sein. Wir wollen doch nicht, dass es zu irgendwelchen unglücklichen Vorfällen kommt.«
    »Natürlich.«
    »Ihr solltet vielleicht schon mal damit anfangen, wenn Ihr in der Ebene seit.«
    »Werd mich dran halten.«
    »Bestens. Und kein Handel mit den Bürgern des Sampalok-Distrikts, eh?«
    »Auf keinen Fall.«
    Der Hauptmann und seine Männer machten kehrt und ritten die Straße hinunter, ihr Rudel Ge-Wölfe hinter ihnen herjagend.
    Barkus sorgte dafür, dass sich die Karawane wieder in Bewegung setzte, und trieb sodann sein Ge-Pferd zu Edeard und Salrana zurück. »Tut mir leid, dass du das mit anhören musstest«, sagte er.
    »Es sind doch nicht alle so in der Stadt, oder?«, fragte Salrana besorgt.
    »Gütige Herrin, nein. Milizoffiziere sind in der Regel die jüngeren Söhne einer alten Familie; kleine Armleuchter, die nichts vom Leben wissen. Ihre Geburt stattet sie mit jeder Menge Hochmut aus, aber nicht mit Geld. Die Miliz lässt ihnen die Illusion von fortdauerndem Stand, während das Einzige, was sie tatsächlich tun, ist, nach einem Leben in Wohlstand zu suchen. Zum Glück können sie, wenn sie hier draußen herumpatrouillieren, keinen wirklichen Schaden anrichten.«
    Edeard war nachgerade geschockt von dieser Vorstellung. »Wenn sie Geld brauchen, warum schließen sie sich dann nicht einer Gilde an und entwickeln ihre geistigen Talente oder ziehen einen eigenen Laden auf?«
    Zu seiner Überraschung brach Barkus in lautes Gelächter aus. »Oh, Edeard, trotz des weiten Weges, den du mit uns gereist bist, hast du immer noch ein gewaltiges Stück vor dir. Ein Edelmann, der seinen Lebensunterhalt

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