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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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dass auf physischer Ebene nichts erreicht werden kann. Weder können wir ihr mit Quantenzerstörern zu Leibe rücken, noch haben wir die Möglichkeit, eine Armee hineinzuschicken, um den Kontrollraum des Oberschurken dem Erdboden gleichzumachen. Die Leere ist die ultimative postphysische Entität in der Galaxis und möglicherweise aller Galaxien, die wir sehen können. Wir werden wohl oder übel mit ihr in irgendeiner Form kommunizieren müssen, wenn wir zu einer Lösung des Problems, das sie für unsere Sterne und Planeten darstellt, gelangen wollen. Ich glaube nicht, dass die Firstlife jemals wollten, dass sie eine Gefahr darstellt; sie hatten einfach keine Ahnung, dass draußen noch etwas existierte, für das sie vielleicht irgendwann zu einer Bedrohung werden könnte. Genau da müssen wir ansetzen. Wir wissen, dass Menschen hineinkommen können, auch wenn wir nicht sicher sind, wie sie es geschafft haben. Wir wissen, dass Menschen in der Leere leben, die auf ihr inneres Gefüge eingestellt sind. Durch sie sind wir vielleicht in der Lage, eine Veränderung zu bewirken.«
    »Der Waterwalker ist tot. Er ist es seit Jahrtausenden interner Zeit.«
    »Auch wenn er einzigartig war, was ich nicht eine Sekunde lang glaube, ist Zeit nicht unser Problem, nicht da drin. Das wissen wir alle. Wir müssen nur in die Leere hineinkommen und auf irgendeine Weise diese lächerliche, kleine Verbindung zu ihrem Innersten herstellen. Das ist der Schlüssel des Ganzen.«
    »Du willst die Leere besuchen? Durch den Ereignishorizont fliegen?«
    »Nicht ich. So sehr es meinem Ego auch gefallen würde, das Verbindungsglied zu sein, gibt es keinen empirischen Beweis dafür, dass ich drinnen telepathische Kräfte besäße. Selbst wenn wir ANA hineinschaffen würden, hätten wir keine Gewissheit, dass über sie eine Kommunikation zustandekäme. Nein. Wir müssen eine Methode anwenden, die mehr Aussicht auf Erfolg besitzt.«
    Nelson schüttelte verwirrt und nicht im Geringsten enttäuscht den Kopf. »Nämlich?«
    »Ich arbeite noch daran.«
     
    Es war kein vielversprechender Start in den Tag. Araminta hatte nicht verschlafen. Nicht direkt. Sie besaß ein Advancer-Erbgut, das sie mit einem kompletten Satz makrozellularer Cluster ausstattete, die alle effizient funktionierten; sie konnte ihre sekundären Denkroutinen kompetent instruieren. Also wurde sie natürlicherweise pünktlich von einem Phantompiepen in den Ohren und einem synchronen blauen Blinken an den Sehnerven geweckt. Es waren die Augenblicke nach diesem Aufwachappell, mit denen sie ihre Schwierigkeiten hatte. Ihre Wohnung bestand nur aus zwei Räumen – einer Nasszelle und einem Wohn-Schlafzimmer; mehr konnte sie sich von ihrem Serviererinnengehalt nicht leisten. Wenn auch das Apartment billig war, so war das breite Bett mit seiner A-Schaum-Matratze doch äußerst bequem. Zusammengerollt lag sie in ihrem Baumwollpyjama nach dem Wecksignal da, behaglich wie ein Küken im Nest. Vages Morgenlicht stahl sich durch die Vorhänge herein, nicht hell genug, um wirklich zu stören, während das Zimmer sich selbst auf einer anheimelnd warmen Raumtemperatur hielt. Hätte sie sich die Mühe gemacht, die Betriebsprogramme der Wohnung zu überprüfen, hätte sie gesehen, dass alles fertig und bereit war. Die Kleidung für den Tag war gewaschen und ausgelüftet und in der Küchennische stand ein kleines leichtes Frühstück bereit.
    Also kann ich auch ruhig noch ein bisschen dösen.
    Der zweite Weckalarm riss sie erneut aus dem Schlaf, verscheuchte den seltsamen Traum. Dieser Appell war deutlich brutaler als der erste, was beabsichtigt war. Eine dringende Aufforderung, ihren faulen Hintern, zur Hölle noch mal, endlich aus den Federn zu schwingen – und eine, die sie niemals gebraucht hatte. Während sie den Lärm und das Licht unterband, hegte sie die Vermutung, dass sie vermutlich die Sekundärroutinen durcheinandergebracht, irgendwie die Weckrufabfolge umgeschaltet hatte. Dann stellte sich ihr Blick auf die Zeitanzeige in ihrem Exoimage ein.
    »Scheiße!«
    Und so brach ein wenig Hektik aus, als sie in ihre Klamotten sprang, gleichzeitig den Assam-Tee trank und dazu noch ein paar Bissen Toast herunterwürgte. Die behagliche Dusche wurde durch ein Hygienespray für die Reise ersetzt, das niemals hielt, was die Werbung versprach, nämlich vielbeschäftigte, mondäne Zeitgenossen frisch und sauber zu halten, während sie zwischen Meetings und Clubs hin und her düsten. Stattdessen stürzte sie

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