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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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»Die Regrav sind schon schlimm genug, aber zumindest gibt es für sie eine Höhen- und Tempobegrenzung innerhalb des Stadtgebiets. Haben Sie sich jemals darüber Gedanken gemacht, was passiert, wenn ein Ingrav-Antrieb versagt? Die fliegen halbballistische Parabeln, was bedeutet, sie stürzen mit annähernd orbitaler Geschwindigkeit ab.«
    »Ah ja, ich verstehe.« Sie sah, dass Matthew sie aufmerksam beobachtete.
    »Stellen Sie sich vor, eine von ihnen kracht auf eine Schule. Oder ein Krankenhaus. Und dabei brauchen wir sie gar nicht. Es ist ein himmelschreiendes Konsumverhalten ohne jedes Verantwortungsgefühl. Die Leute kaufen sie nur, um mit ihnen anzugeben. Und außerdem gibt es Studien, die belegen, dass der Ingrav-Effekt die geologischen Verwerfungen strapaziert. Das könnte ein Erdbeben auslösen.«
    Araminta war stolz darauf, dass sie nicht laut auflachte. »Ich verstehe.«
    »Das Stadtverkehrsnetz wurde auch gar nicht für solche Geschwindigkeiten geschaffen. Die Anzahl registrierter Beinahezwischenfälle nimmt beständig zu. Wollen Sie nicht auch mit Ihrem Zertifikat beitragen? Helfen Sie uns dabei, unser Leben sicher zu halten.«
    Aramintas U-Shadow wurde ein File vorgelegt. »Ja, natürlich. Aber Sie müssen einen Tee oder Kaffee bestellen, mein Chef ist heute Morgen ohnehin nicht gut auf mich zu sprechen.« Verstohlen blickte sie zu Matthew hinüber, während sie der Petition ihr Unterschriftenzertifikat hinzufügte und damit bestätigte, dass sie eine Bürgerin Colwyn Citys war.
    »Typisch«, knurrte die Frau. »Die denken immer nur an sich selbst und ihren Profit.« Dennoch nahm sie Platz und bestellte einen Pfefferminztee.
    »Was hat sie für ein Problem?«, fragte sie Matthew, als Araminta den Tee abholte.
    »Das Universum ist ein übler Ort, sie muss sich einfach nur ein bisschen entspannen.« Sie schenkte ihm ein sonniges Lächeln. »Deshalb sind wir hier.«
    Bevor er auch nur antworten konnte, tänzelte sie bereits wieder zurück auf die Terrasse.
    Um halb zwölf glich ihr U-Shadow die morgendliche Immobiliensuche ab, die er in den Maklerbüros der Stadt hatte durchlaufen lassen, und verschob das Ergebnis in eine ihrer Speicherlakunen. Sie hatte Pause und saß in dem kleinen Personalaufenthaltsraum neben der Küche. Sie brauchte nicht lange, um alle Angebote durchzugehen.
    Wonach sie suchte, war eine geeignete Wohnung oder vielleicht sogar ein kleines Haus irgendwo in der Stadt. Es gab nicht viele Objekte, die ihren Kriterien gerecht wurden: billig, renovierungsbedürftig, zentral gelegen. Drei der Angebote markierte sie als potenziell in Frage kommend und checkte anschließend, was die Kandidaten vom Vortag machten. Die Hälfte von ihnen war bereits weg. Man musste wirklich schnell sein heutzutage, dachte sie wehmütig. Und Geld haben, oder wenigstens einen akzeptablen Kredit.
    Ihr Traumprojekt war eine Komplettrenovierung; eine kleine Immobilie rundum auf Vordermann zu bringen, um sie dann mit Profit weiterzuverkaufen. Sie wusste, dass sie gut darin sein würde. In den letzten acht Monaten, seit ihrer Trennung von Laril, hatte sie fünf Umbau- und Gestaltungskurse mitgemacht und dazu noch jeden Text zum Thema Innenausstattung studiert, den ihr U-Shadow aus der Unisphäre hatte ziehen können. Immobiliensanierung war eine riskante Sache, aber alle Fälle, mit denen sie sich befasst hatte, hatten gezeigt, dass der wahre Schlüssel zum Erfolg aus Einsatz, harter Arbeit und jeder Menge Marktforschung bestand. Und es war etwas, von dem sie überzeugt war, es ganz allein hinzukriegen. Sie würde von niemandem mehr abhängig sein. Doch zunächst einmal brauchte sie Geld …
    Punkt zwölf war Araminta wieder im Restaurant und kümmerte sich darum, dass die Tische für den Lunch eingedeckt wurden. Dann prägte sie sich die Tagesgerichte ein, an denen der Küchenchef werkelte. Die Anti-Ingrav-Kreuzritterin war wieder abgezogen und hatte ein Drei-Viotia-Pfund-Trinkgeld hinterlassen. Und Matthew behandelte sie endlich wieder wie einen Menschen.
    Um zehn nach zwölf kam Cressida herein. Sie war eine Kusine Aramintas mütterlicherseits, Teilhaberin einer mittelgroßen Anwaltskanzlei, hundertunddreiundzwanzig Jahre alt und atemberaubend schön mit ihrem flammend roten Haar und einer Haut, die durch teure kosmetische Scales ihre seidenglänzende Vollkommenheit behielt. Sie trug einen Zweitausend-Viotia-Pfund-Togaanzug in Platin-Smaragdgrün. Allein durch ihr Eintreten ins Nik’s erhöhte sich das Niveau des

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