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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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altmodischen Art gewesen war, eine von der Sorte »bis dass der Tod uns scheidet«. Sie hatten sich diesen Schwur in der Kirche von Langham sogar vor einem zugelassenen Priester gegeben. Damals war das alles sehr romantisch gewesen.
    »Kein Vertrag?«, hatte Cressida gleichermaßen entsetzt wie entgeistert gefragt. »Du meine Güte, Schätzchen, du bist unterwegs zu einem wahren Mount Herculaneum, was Verbesserungen deiner Situation betrifft, oder?«
    Und Larils Anwälte taten ihr Bestes, um zu verhindern, dass Araminta jemals auch nur einen Fuß auf diesen Berg setzten konnte. Mit einer Gegenklage sorgten sie dafür, dass ihre eigenen Vermögenswerte, die ganzen siebenhundertzweiunddreißig Pfund, die sie auf ihrem Sparkonto angehäuft hatte, eingefroren wurden. Selbst Cressida mit all den Mitteln, die ihr über ihre Firma zur Verfügung standen, fand es schwierig, Larils juristischen Schutzwall zu durchbrechen. Und was seine geschäftlichen Aktivitäten anbetraf, so hatten sich diese als viel zu undurchsichtig erwiesen, um ihn darauf festnageln zu können. Sein ganzes früheres Gerede davon, Dreh- und Angelpunkt eines Dynastyähnlichen Netzwerks von profitablen Unternehmen zu sein, war entweder erstunken und erlogen oder nichts weiter als ein Deckmantel für einige erstaunliche finanzielle Unregelmäßigkeiten. Faszinierenderweise besaß Viotias Finanzbehörde keinerlei Belege dafür, dass Laril irgendwann in den letzten einhundert Jahren Steuern entrichtet hatte und zeigte nun ein reges Interesse an seinen Aktivitäten.
    »Er hat sich verpisst. Den Planeten verlassen. Ist abgehauen. Hat die Biege gemacht. Die Wurzeln gekappt. Such dir was aus.« Cressida ergriff Aramintas Hand und drückte sie fast schmerzhaft. »Er hat nicht einmal seine Anwälte bezahlt.« Ihr offenkundiges Entzücken über diesen Umstand war nachgerade unanständig. »Und jetzt sind die lediglich ein weiterer Name auf der Liste von fünfzig Gläubigern, die hinter dem Arsch her sind.«
    Aramintas kurzzeitig erfreuter Gesichtsausdruck verfinsterte sich wieder. »Das heißt, ich krieg also gar nichts?«
    »Ganz im Gegenteil. Seine festen Vermögenswerte, also sein Stadthaus und die Imbisskonzession für das Stadion, die wir direkt zu Anfang mit Erfolg haben einfrieren können, gehören rechtmäßig dir. Zugegebenermaßen vielleicht nicht ganz die Art von Vermögenswerten, bei denen ein naives junges Mädchen ein feuchtes Höschen kriegt.«
    Araminta lief puterrot an.
    »Aber andererseits auch nicht zu verachten. Dummerweise ist da noch das Problem mit den Steuerschulden. Die sich, fürchte ich, auf dreihundertsiebenunddreißigtausend Viotia-Pfund belaufen. Und wenn der NRS ihm auch nur die Hälfte der Unternehmungen, von denen du mir erzählt hast, nachweisen könnte, würden sie auf den Rest ebenfalls Anspruch erheben. Blutsaugende Bande. Wie auch immer, sie können ihm gottverdammt gar nichts nachweisen – dank der exzellenten Verschleierung und gewisser Unterlagen, die dein windiger Ex hat verschwinden lassen. Dann wäre da noch mein Honorar, das, in Anbetracht der Tatsache, wie sehr die Familie und ich deinen spät entwickelten Stolz zu würdigen wissen, zehn Prozent ausmacht. Der Rest gehört dir, frei und ohne Abzüge.«
    »Wieviel?«
    »Dreiundachtzigtausend.«
    Araminta verschlug es die Sprache. Das war ein Vermögen. Sicher nicht annähernd der Gegenwert des korporativen Megakonzerns, den Laril vorgegeben hatte zu besitzen und zu kontrollieren, aber immer noch mehr, als sie erwartet und in ihrem Scheidungsantrag gefordert hatte. Seit dem Tag, als sie in Cressidas Büro aufgetaucht war, hatte sie allenfalls zu hoffen gewagt, dass sie vielleicht, nur vielleicht, mit dreißig- oder vierzigtausend aus dieser Sache herausgehen würde, dass Laril zahlen würde, um sie einfach loszuwerden. »Oh, grundgütiger Ozzie, du nimmst mich auf den Arm«, flüsterte sie.
    »Nicht die Spur. Ein befreundeter Richter, den ich ganz gut kenne, hat uns zugesagt, die Angelegenheit unter Berücksichtigung deiner wirklich tragischen Notlage zu beschleunigen. Deine Ersparnisse sind jetzt wieder freigegeben, und heute Nachmittag um vier Uhr werden wir Larils Geld auf dein Konto transferieren. Herzlichen Glückwunsch. Du bist jetzt wieder eine freie und unabhängige Frau.«
    Araminta befürchtete, jeden Augenblick in Tränen auszubrechen und fast wie aus eigenem Antrieb schlugen sich ihre Hände vors Gesicht.
    »Wow!« Cressida legte ihr einen Arm um die Schulter

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