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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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jemand so gut beherrscht wie diese Banditen heute. Weiß die Herrin, von wem sie das gelernt haben. Und dann diese gezähmten Rennfüchse. Wirklich äußerst erstaunlich. Wir müssen Boten in die anderen Städte schicken, um sie vor dieser neuen Entwicklung zu warnen.«
    »Glaubt Ihr, dass da draußen noch mehr von denen sind?«, fragte Edeard und stellte sich dabei ganze Armeen von Banditen vor, die auf ihre kleine Karawane zumarschierten.
    »Nein. Wir haben sie heute in die Flucht geschlagen. Und selbst wenn hier noch weitere herumschleichen sollten, haben sie jetzt erst einmal Pause zum Nachdenken. Ihr Überfall ist gescheitert. Dank dir.«
    »Ich wette, Janene und die anderen halten ihn für alles andere als gescheitert«, erwiderte Edeard verbittert. Es war ihm gleich, dass er sich Melzar gegenüber ungehörig benahm. Nach dieser Sache hier schien das alles kaum noch eine Rolle zu spielen.
    »Es gibt keine Antwort, die ich dir darauf geben könnte, Junge. Es tut mir leid.«
    »Warum haben sie das getan?«, fragte Edeard. »Warum leben diese Menschen hier draußen und schaden anderen? Warum wohnen sie nicht in Dörfern, in einem Haus? Sie sind nichts als Barbaren.«
    »Ich weiß, Junge. Aber dies ist das Einzige, das sie kennen. Sie wurden in der Wildnis erzogen und werden ihre Kinder auf genau die gleiche Weise erziehen. Es ist ein Teufelskreis, den wir nicht durchbrechen können. Es wird immer Menschen geben, die sich außerhalb der Zivilisation stellen.«
    »Ich hasse sie. Sie haben meine Eltern umgebracht. Und jetzt haben sie meine Freunde getötet. Wir sollten sie ausmerzen. Sie alle. Es ist für uns die einzige Möglichkeit, jemals in Frieden zu leben.«
    »Aus dir spricht der Zorn.«
    »Das ist mir egal, es ist das, was ich fühle. Das, was ich immer fühlen werde.«
    »Wahrscheinlich ist es das. Im Augenblick würde ich dir sogar fast zustimmen. Aber es ist mein Job, euch alle wieder heil nach Hause zu bringen.« Melzar beugte sich ein wenig hinab und studierte Edeards Gesicht und seine Gedanken. »Wirst du mir dabei helfen?«
    »Ja, Sir, das werde ich.«
    »Gut, und jetzt ruf unsere Ge-Wölfe zurück.«
    »Ach ja. Was ist mit dem Rennfuchs?« Edeard war sich immer noch des Tieres bewusst, das an der Grenze seines Fernblicks herumlungerte. Es war verwirrt, vermisste seinen ehemaligen Herrn.
    »Der Rennfuchs?«
    »Edeard hat ihn gezähmt«, sagte Obron. »Er hat ihn sich mit seiner dritten Hand geschnappt und dann auf die Banditen gehetzt.«
    Die Blicke aller Lehrlinge richteten sich auf Edeard. Obwohl Erschöpfung und Angst ihre Gedanken beherrschten, ließen viele von ihnen Überraschung und sogar ein wenig Interesse erkennen.
    »Ich hab’s euch doch schon erzählt«, sagte Edeard mürrisch.
    »Ich weiß, wie man mit Tieren umgeht. Das können alle in meiner Gilde.«
    »Niemand hat jemals einen Rennfuchs gezähmt«, sagte Toran. Melzar funkelte ihn verärgert an.
    »Die Banditen schon«, wandte Genril ein. »Ich hab doch die Halsbänder gesehen, die sie umhatten.«
    »Sie hatten bereits gelernt zu gehorchen«, erklärte Edeard. »Meine Befehle waren einfach bloß stärker, mehr nicht.«
    »In Ordnung«, sagte Melzar. »Ruf auch den Rennfuchs hierher. Wenn du ihn kontrollieren kannst, nehmen wir ihn mit, um die Karawane zu beschützen. Wenn nicht, nun ja …« Er klopfte auf sein Gewehr. »Aber ich sag’s dir besser gleich, mein Junge, die Dorfältesten werden auf keinen Fall zulassen, dass du ihn behältst.«

 
3
     
    Aarons Ansicht nach hatte Riasi vom Verlust seines Hauptstadt-Status nur profitiert. Nach wie vor besaß es die für eine Metropole typischen großen Gebäude ebenso wie die ausgedehnten öffentlichen Parks, ein gut finanziertes Verkehrsnetz und die hervorragenden Freizeitanlagen. Aber mit dem Umzug der Ministerien und den Bürokraten über den Ozean nach Makkathran2 waren der Stress und die Hektik aus dem Alltag gewichen. Und desgleichen die exorbitanten Kosten für Wohnraum. Geblieben war eine wohlhabende Stadt, die alle nur erdenklichen Annehmlichkeiten bot; infolgedessen waren ihre Bewohner relativ entspannt und wussten das Leben zu genießen.
    Das machte die Dinge für Aaron erheblich einfacher. Der Flug mit dem Taxi von Makkathran2 hatte neun Stunden gedauert; sie waren auf dem Raumhafen gelandet, eine Ankunft unter Hunderten anderer. Zum Glück hatte Corrie unterwegs die meiste Zeit geschlafen. Als sie aufwachte, tat sie friedlich, was immer er ihr sagte. Also wanderten sie auf

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