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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ihm halten, okay? Ihn anzurufen sollte unsere letzte Möglichkeit bleiben. Und bitte, lassen Sie mich das tun. Mein U-Shadow hat ein paar Tricks auf Lager, mit denen sich die Überwachungssysteme aushebeln lassen sollten.«
    Sie nickte, schnappte sich ihre knallrote Handtasche und schlang sich einen langen, beigefarbenen Schal um die Schultern. »Gehen wir.«
    Aaron war während des Taxiflugs über die Stadt völlig entspannt. Er schaute auf die Gebäude hinab und genoss die Perspektive, als die Hochhäuser unter ihnen hinwegschnellten. Ihre Bewohner hatten fraglos an ihren Dachgärten viel Freude, fast die Hälfte von ihnen besaßen irgendeine Art von Terrasse, die von Grün eingefasst war; und überall gab es Swimmingpools, wohin man auch blickte.
    Er hatte keine Ahnung, was bei Corrie-Lyns Treffen herauskommen würde. Auch kümmerte es ihn nicht wirklich. Das Einzige, was er mit Sicherheit zu sagen vermochte, war, dass er genau wissen würde, was er zu tun hatte, wenn es an der Zeit dafür war. Es hatte, so dachte er bei sich, durchaus auch seine höchst angenehmen Seiten, sich auf einer solch einzigartigen Stufe der Unwissenheit zu bewegen wie er.
    Sie landeten auf einer Kreuzung am Rande des Daeas District, in einem Gewerbegebiet, das von den monolithischen Gebäuden beherrscht wurde, die einst das Außenweltamt von Ellezelin beherbergt hatten. Jenes Ministerium, das federführend bei der Einrichtung der Freihandelszone und damit verantwortlich für die wirtschaftliche und diplomatische Dominanz Ellezelins über die benachbarten Sternensysteme gewesen war. Jetzt beherbergten die Gebäude exklusive Hotels, Kasinos und Mails. An kunstvoll verzierten Steinfassaden vorbei hielten sie auf den Tempel zu, wobei Aaron darauf achtete, dass sie den ein oder anderen Umweg nahmen. Er wollte Zeit, um die Umgebung zu scannen und sie auf mögliche – besser gesagt wahrscheinliche – Gegner hin zu überprüfen.
    »Wussten Sie darüber Bescheid, dass er weg wollte, bevor er dann tatsächlich ging?«, fragte Aaron.
    Corrie-Lyn sah ihn unbehaglich an. »Nein«, seufzte sie. »Aber unser Verhältnis hatte sich schon eine ganze Weile vorher abgekühlt. Ich war zwar nicht ausgeschlossen, aber zum inneren Kreis hab ich zu dieser Zeit auch nicht mehr gehört.«
    »Wer gehörte zum inneren Kreis?«
    »Genau das ist der Punkt. Niemand, im Grunde genommen. Schon seit Längerem hatte sich Inigo mehr und mehr von uns zurückgezogen. Seit Jahren. Weil wir uns so nahe standen, hat es eine ganze Weile gedauert, bis mir klar wurde, wie weit er sich bereits von uns entfernt hatte. Sie wissen ja, wie das ist.«
    »Ich kann’s mir vorstellen«, erwiderte er, was ihm ein Stirnrunzeln einbrachte. »Es gab also keinen einzelnen einschneidenden Vorfall?«
    »Ah, Sie reden vom legendären Letzten Traum, richtig? Nein, nicht dass ich wüsste. Aber andererseits müssen die Gerüchte ja irgendwoher kommen.«
    Schon bevor die Bewegung im Parlament die Mehrheit errungen hatte, hatte sich der Oberste Ratsherr von Living Dream in Riasi damit gebrüstet, dass man keine Meile weit gehen konnte, ohne in der Stadt auf einen Tempel zu stoßen. Die Gebäude hatten keine spezifische Form: Solange es eine Halle gab, die groß genug war, um die Gläubigen aufzunehmen, sowie ausreichend Büroraum und Platz für Unterkünfte besaß, erfüllte es die Kriterien. Angesichts des im Daeas District herrschenden Wohlstands war es nur logisch, dass der hiesige Tempel besonders beeindruckend ausfiel. Es war ein zeitgemäßer Berzaz-Kubus mit einem spiralförmigen Streifen an der Außenseite, der in einem 15-Grad-Winkel abwärts führte und dessen schimmernde Fließlicht-Oberflächen sich automatisch der Sonneneinstrahlung anpassten. Dadurch wurde jedes Stockwerk von einem spektromatischen Wasserfall eingefasst. Der Gesamteffekt ergab das Bild eines Gebäudeblocks, der sich selbst in den Boden zu schrauben versuchte. Umgeben war er von einer weitläufigen Plaza mit einem Brunnen an jeder Spitze. Lange Fontänen spritzten aus der Mitte schräg geneigter Ringe, die mit Ingrav ausgestattet waren, um das Wasser nach oben fließen zu lassen.
    Sorgfältig scannte Aaron die belebte Plaza, führte eine minutiöse Prüfung des Schauplatzes durch und ließ seine Gefechtssoftware Fluchtwege ermitteln. Sein U-Shadow extrahierte unterdessen die städtischen Grundrisspläne der benachbarten Gebäude einschließlich ihrer Versorgungstunnel und Verkehrswege. Direkt gegenüber des

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