Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt
Installation der internen Systeme sollten im September abgeschlossen sein«, entgegnete Phelim. »Die Kosten sind gewaltig, aber die Freihandelszone verfügt über eine beachtliche Produktionskapazität. Die Herstellung der Komponenten ist in hohem Maße kybernetisiert: Nachdem die Vorlagen erst einmal geladen sind, ist die Fertigung ein simpler Prozess. Und natürlich sind, ganz gleich, wie viel Kritik wir uns auch ausgesetzt sehen, die Externen Welten immer erpicht auf unser Geld.«
»September«, sagte Rincenso. »Gütiger Ozzie, so bald.«
Ethan vermied es, Phelim anzusehen. Niemand sonst wusste von den Ultra-Antriebsmaschinen, die Marius zu liefern versprochen hatte. »Unter physikalischen Gesichtspunkten läuft alles bestens«, sagte er. »Bliebe also nur noch die Sache mit unserem rätselhaften Zweiten Träumer zu klären. Wir wissen zwar immer noch nicht, warum er sich nicht zu erkennen gegeben hat, aber es ist bezeichnend, dass seine Träume so viel substanzieller geworden sind, seitdem die Schiffe gebaut werden.«
»Warum nur offenbart er sich uns nicht?«, sagte Falven. Das Gaiafield verriet das Aufblitzen von Wut in seinen Gedanken. »Hol ihn der Teufel, werden wir ihn denn niemals finden?«
»Er befindet sich auf Viotia«, sagte Phelim.
»Sind Sie sicher?«
»Ja. Die Gaiafield-Konfluenznester auf Viotia waren die ersten, die seinen letzten Traum empfingen. Von dort aus wurde er über das ganze Greater-Commonwealth-Gaiafield verbreitet.«
»Wissen Sie, wo auf Viotia er sich exakt aufhält?«
»Noch nicht. Aber immerhin haben wir jetzt den Planeten, auf den sich unsere Anstrengungen zur Bestimmung der genauen geographischen Position konzentrieren werden. Natürlich, Menschen wandern für gewöhnlich umher. Und wenn er absichtlich anonym zu bleiben versucht, wird er einfach nach jedem Traum seinen Aufenthaltsort wechseln.«
»Was es zu verhindern gilt«, sagte Ethan nur.
»Wie?«, fragte Rincenso.
»Das ist der Grund, warum ich Sie heute zu mir bestellt habe, Sie beide, meine teuersten Freunde und Verbündete im Rat. Der Zweite Träumer ist für die Pilgerfahrt von entscheidender Bedeutung. Er ist es, der die Skylords bitten muss, uns durch die Barriere zu geleiten und weiter nach Querencia. In Inigos Abwesenheit ist er derjenige, der unseren Weg erleuchten wird.«
»Was sollen wir also tun?«, fragte Falven.
»Es gibt für uns mehrere gangbare Wege«, erwiderte Ethan ruhig. »Ich denke, der eine, der uns zum Ziel unserer Reise führt, ist es, Viotia in die Freihandelszone zu bringen.«
Die beiden Ratsmitglieder wechselten einen verwunderten Blick.
»Viotia gehört zu unserer Freihandelszone«, sagte Falven.
»Auf dem Papier, ja«, entgegnete Ethan. »Auch wenn es keiner unserer Kernplaneten ist. Bislang. Wir müssen bereit sein, den Beitrittsprozess zu Ende zu führen. Ein Prozess, der darin gipfeln soll, dass Ellezelin ein Wurmloch zwischen unseren beiden Welten öffnet. Anschließend dürfte Viotias Regierung eine etwas positivere Haltung gegenüber Living Dream einnehmen. Letztendlich ist es mein Ziel, sie in unserer Hierokratie zu begrüßen.«
Falven lehnte sich zurück und schien völlig perplex.
Rincenso lächelte lediglich anerkennend. »Es gibt bereits eine erhebliche Anzahl von Living-Dream-Anhängern dort. Aber sind es genug, um die demographischen Werte zum Kippen zu bringen?«
»Möglicherweise«, sagte Phelim.
»In dem Fall wäre es mir eine Freude, im Rat den entsprechenden Antrag zu stellen.«
»Dem schließe ich mich an«, setzte Falven bedächtig hinzu.
»Derzeit sehen sich unsere Anhänger auf Viotia gewissen Anfeindungen und Ressentiments gegenüber«, fuhr Ethan fort. »Würde ein Wurmloch geöffnet, das ihre Wirtschaft an unsere bindet, werden diese Ressentiments sich in offenen Gewalttätigkeiten äußern. Wir brauchten eine Garantie für die Sicherheit aller Living-Dream-Angehörigen und -Sympathisanten.«
»Haben wir denn die Möglichkeiten dazu?«, fragte Falven vorsichtig.
»Über die Kernplaneten der Freihandelszone sind genügend nationale Sicherheitskräfte verteilt, um auf Viotia die Herrschaft des Rechts durchzusetzen«, sagte Phelim. »Und seit Ethans Aufstieg zum Konservator haben wir zusätzliches Personal rekrutiert.«
»Genug für so etwas wie das hier?«
»Ja.«
»Oh. Ich verstehe.«
»Ich bedaure jede Unannehmlichkeit, die diese Angelegenheit für Viotias Bewohner nach sich ziehen mag«, sagte Ethan. »Aber wir können es uns einfach nicht
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