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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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auch nur im Geringsten daran halten: Überlassen Sie das Reden mir.«
    Ihr Mund öffnete sich zu einer Antwort.
    Im selben Moment verschwand die Kabine und wurde sogleich durch einen weitläufigen runden Raum mit matt smaragdgrün leuchtendem Boden ersetzt. Wenn es eine Decke gab, so war sie irgendwo in der Düsternis hoch oben verborgen. Direkt vor ihnen stand ein ausgewachsener Raiel. Corrie-Lyn keuchte auf und wäre beinahe gestolpert. Rasch streckte Aaron eine Hand aus und erwischte sie am Arm. Er mochte zwar keine Erinnerung daran haben, jemals auf der Erde gewesen zu sein und die planetare T-Sphäre benutzt zu haben, doch die abrupte Parallelverschiebung entsprach genau dem, wie er es sich vorgestellt hatte.
    »Grundgütiger Ozzie«, ächzte Corrie-Lyn.
    »Ich hoffe, ihr seid nicht allzu sehr erschrocken«, sagte der Raiel mit seiner sanften Flüsterstimme.
    Aaron verbeugte sich förmlich. Der Raiel war so groß wie alle ausgewachsenen Vertreter seiner Art, größer als ein irdischer Elefant, mit einer graubraunen Haut, die von borstigen dicken Haaren bedeckt war. Nicht, dass Aaron ein Experte gewesen wäre, aber dieser eine sah aus wie ein außerordentlich gesundes Exemplar. Von vorn betrachtet war sein birnenförmiger Kopf von einem Kranz Tentakelglieder umschlossen; mit einem kräftigen Paar ganz unten, vier Meter lang und mit segmentierten Schaufelhänden bestückt, zur Verrichtung schwererer Arbeit. Die übrigen Gliedmaßen wurden fortschreitend kleiner, bis hin zu einer Gruppe von schlanken Manipulatoren, die besonders geschmeidigen Schlangen glichen. An jeder Seite seines Kopfes befand sich ein Cluster von fünf schmalen, halbkugelförmigen Augen, die unisono in die jeweilige Richtung schwenkten. Unterhalb der Augencluster, an der Unterseite des Schädels, legte sich die Haut in losen Falten übereinander, um einen Mundbereich zu formen. Wenn der Raiel sprach, konnte Aaron gerade noch speichelbenetzte Taschen und eine Reihe spitzer, brauner Zähne erblicken.
    »Nein, schon okay«, stammelte Corrie-Lyn. Dann erinnerte sie sich ihrer guten Kinderstube und neigte linkisch den Kopf.
    »Ich bin schon lange keinem leibhaftigen Menschen mehr begegnet«, sagte Qatux in seiner traurig klingenden, gedämpften Sprechweise. »Ich war neugierig. Ich wusste nicht, dass man meinen Namen unter euresgleichen noch kennt.«
    »Ich fürchte, dein Name ist auch das Einzige, was ich von dir kenne«, erwiderte Aaron. »Aber ich danke dir, dass du bereit warst, uns zu empfangen.«
    »Meine Rolle in eurer Geschichte war nur ein kurzes Intermezzo. Ich habe während des Starflyer-Krieges an einer Expedition der Menschen teilgenommen. Ich hatte Freunde. Menschliche Freunde, was ungewöhnlich ist für einen Raiel, damals wie heute. Sag, kennst du Paula Myo?«
    Aaron war überrascht, dass sein Herz bei diesem Namen einen kleinen Satz machte. Muss an der medikamentösen Behandlung liegen. »Ich habe von ihr gehört.«
    »Ich mochte Paula Myo«, sagte Qatux.
    »Sie ist jetzt eine ANA:Regierungsrepräsentantin.«
    »Und du nicht?«
    »Nicht auf ihrer Stufe«, sagte Aaron und betete darum, dass Corrie-Lyn ihren verdammten Mund hielt.
    »Weshalb seid ihr hier?«, fragte Qatux.
    »Ich habe eine Bitte.« Er hielt den Kubus in die Höhe. »Das hier ist die Memorycell eines Menschen. Ich hätte gern, dass du die Erinnerungen aufnimmst. Es gibt Fragen hinsichtlich seiner Person, auf die ich Antworten brauche.«
    Qatux erwiderte nichts. Stattdessen schwenkten seine Augen von Aaron zu Corrie-Lyn und wieder zurück.
    »Kannst du das für mich tun?«, fragte Aaron. Es war klar, dass irgendetwas nicht so lief, wie es sollte, doch er wusste nicht, was. Sein Verstand sagte ihm immer noch, dass Qatux der Raiel war, der ihm in dieser Sache am ehesten weiterhelfen konnte. Und bis jetzt hatte sich im Verlauf dieser Mission all das intuitive Wissen, mit dem sein Unterbewusstsein befrachtet worden war, noch immer als richtig erwiesen.
    »Ich habe so etwas mal getan«, flüsterte Qatux. »Es gab einmal eine Zeit, da war ich von menschlichen Gefühlszuständen außerordentlich fasziniert. Ich habe sogar einen Menschen geheiratet.«
    »Geheiratet?«, platzte Corrie-Lyn heraus.
    »Ja, eine überaus nette Dame namens Tiger Pansy. Ich hatte nie zuvor jemand gekannt, der so emotional reagierte. Wir haben viele glückliche Jahre miteinander verbracht, auf einem Planeten, den ihr Far Away nennt. Ich teilte mit ihr jeden Gedanken, jedes Gefühl.«
    »Was ist

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