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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Abneigung gegen ihre Fangzähne und die Art, wie die Fische jeden, der sie vom Geländer aus beobachtete, von unten anglotzten. Aber der Park besaß auch ein abgegrenztes Fußballfeld, und hin und wieder schaute er sich am Wochenende die Spiele an, wenn die ortsansässigen Jungs eine kleine Liga veranstalteten. Eigentlich gefiel es ihm, dass in Jeavons nicht so viele Großfamilien wohnten; die meisten Gebäude waren relativ bescheiden, wenngleich die Herrenhäuser entlang dem Marble Canal durchaus stattlich zu nennen waren. Die Zimmerleute, Juwelenschleifer und Ärzte hatten ihre Gildenhauptsitze in diesem Distrikt. Außerdem war hier die Astronomische Gesellschaft zu Hause, die seit sieben Jahrhunderten um die Anerkennung ihres Gildenstatus kämpfte und immer wieder von der Pythia abgeblockt wurde, die behauptete, der Himmel sei ein Reich des Überirdischen und Astronomie grenze an Ketzerei. Boyd quoll förmlich über an Klatsch und Tratsch wie diesem, während sie durch die gewundenen Straßen marschierten. Wahrscheinlich kannte er den Grundriss des Viertels besser als Chae.
    Heute führte sie Chae über den Arrival Canal und in den kleineren Silvarum-Distrikt. Die Häuser hier waren seltsam geschwungen, als wären sie früher mal ein Haufen Blasen gewesen, die irgendwie zusammengedrückt worden waren. Zusammengequetschte Insektenbauten nannte Boyd sie. Keines der Domizile war groß genug, um als Palast durchzugehen, aber sie gehörten alle wohlhabenden Familien – den kleineren Kaufleuten und Altmeistern der Berufsgilden. In den Geschäften wurden samt und sonders Waren verkauft, deren Preise weit jenseits von Edeards Möglichkeiten lagen, dessen Barschaft zudem stetig dahinschwand.
    Als sie die verschnörkelte Holzbrücke überquerten, fand Edeard sich neben Kanseen schreitend wieder.
    »Und du willst echt heute Abend nicht ausgehen?«, fragte sie.
    »Nee. Ich hab nicht mehr so viel Geld, und außerdem sollte ich wirklich lernen.«
    »Dann war es dir also ernst damit, von wegen berufliche Laufbahn und so?«
    »Frag mich das in einem Jahr noch mal. Bis dahin werde ich sie mir bestimmt nicht durch eigene Dummheit vermasseln. Ich muss den Abschluss schaffen.«
    »Das müssen wir alle«, erwiderte sie.
    »Hm.« Edeard warf einen Blick auf Macsen, der am Ende der Brücke herumtrödelte und mit einem unter ihnen hinweggleitenden Gondoliere ein paar freundliche Worte wechselte. Die Sitzbänke der Gondel waren herausmontiert worden, um einer schlichten, aus Latten zusammengezimmerten Plattform zu weichen, auf der ein Stapel Holzkisten stand. »Für jemanden, der völlig mittellos auf die Straße geworfen wurde, scheint Macsen ja ziemlich gut bei Kasse zu sein.«
    »Hast du’s noch nicht gehört?«, sagte Kanseen mit einem überlegenen Lächeln.
    »Was?«
    »Seine Mutter ist von einem bekannten Meister in die Musikergilde aufgenommen worden. Sie lebt jetzt in einer hübschen kleinen Maisonettewohnung im Cobara-Distrikt. Angeblich ist er hundertzehn Jahre älter als sie.«
    »Nein!« Edeard wusste, dass er sich eigentlich nicht für solchen Klatsch interessieren sollte, aber dergleichen Gerede war in Makkathran fast so etwas wie eine zweite Währung. Jeder hatte ständig irgendwelchen Tratsch über die Familien der Distriktmeister gehört, den er nicht abwarten konnte, mit jemandem zu teilen. Und Skandale waren die gefragteste Währung von allen.
    »O ja. Er war mal in einer dieser fahrenden Musikantengruppen, die in der Iguru und den Dörfern der Donsori-Berge umherziehen.« Sie neigte sich näher zu ihm und senkte die Stimme. »Anscheinend hat er das Herumreisen aufgeben müssen, weil es in diesen Ortschaften zu viele Produkte von ihm gab. Jetzt gibt er im Gildenhaus nur noch Anfängern Unterricht und spielt für ihre Familien.«
    Eine kleine Erinnerung drängte sich in Edeards Gedanken; ein spätabendliches Gespräch vor einigen Monaten in einem Wirtshaus, das er eigentlich nicht mit hatte anhören sollen, und sie hatte von einem bekannten Meister gesprochen. »Du redest nicht zufällig von Dybal?«
    Kanseens Lächeln war nun fast triumphierend. »Ich will nichts gesagt haben.«
    »Aber … wurde er nicht mit zwei Novizinnen im Bett erwischt?«
    »Das gehört zu seinem Mythos. Wenn er mit seinen Spottliedern nicht so erfolgreich gewesen wäre, hätte man ihn schon vor Jahrzehnten aus der Gilde geworfen. Offenbar sind sie ziemlich witzig. Die jüngeren Mitglieder der Adelsfamilien vergöttern ihn geradezu, während die

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