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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Edeard auf dem Absatz umgedreht und wäre aus der Stadt geflohen. Das Schlimmste, da machte er sich keine Illusionen, stand ihnen noch bevor; später, wenn sie erst wieder auf der Wache angekommen wären.
    »Einen heimkehrenden Helden hab ich mir aber irgendwie anders vorgestellt«, sagte Salrana zu ihm. In ihrem Longtalk schwang unverkennbare Sorge.
    Edeard hob den Kopf und lächelte verlegen in den Himmel. »Tut mir leid. Aber immerhin haben wir ein paar Bandenstrolche verjagt.«
    »Ich weiß! Ich hab dich die ganze Zeit über Fernsicht beobachtet. Du warst klasse, Edeard. Ich wünschte, ich wäre auch zu den Konstablern gegangen.«
    »Unser Sergeant ist da aber leider völlig anderer Ansicht. Und das Fatalste daran ist: Er hat auch noch recht. Wir haben uns nicht korrekt verhalten.«
    »Hast du das dem Standbesitzer gesagt?«
    »Darum geht’s doch nicht.«
    »Doch, Edeard, das tut es. Du hast heute ein gutes Werk vollbracht. Wie du es vollbracht hast, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Du hast jemandem geholfen. Die Herrin hat es gesehen, und sie wird erfreut darüber sein.«
    »Manchmal muss man das Falsche tun –«, murmelte er leise. Ein bisschen von seiner Zuversicht kehrte zurück, als er sich vorzustellen versuchte, was Akeem wohl zu Chaes Vorschriften und Arbeitsweise zu sagen gehabt hätte. Es wäre ziemlich kurz und bündig ausgefallen, so viel stand fest.
    »Was?«, fragte Salrana.
    »Nichts. Aber danke. Ich werde jetzt zur Station zurückkehren und tun, was notwendig ist, um die Sache mit meinem Sergeanten wieder in Ordnung zu bringen.«
    »Ich bin immer so stolz auf dich, Edeard. Meld dich heute Abend bei mir und sag Bescheid, wie es ausgegangen ist.«
    »Das werde ich. Versprochen.«
     
    Als sie auf der Wache eintrafen, schien Chaes Zorn irgendwie verraucht zu sein. Edeard hatte fest damit gerechnet, von ihm nach Strich und Faden zusammengestaucht zu werden, sobald sie das große Tor durchschritten hatten. Doch stattdessen stand Chae mit einem fast ermatteten Ausdruck auf seinem verhärmten Gesicht einfach nur da. Auch seine Abschirmung war nicht so hermetisch wie sonst, weshalb Edeard bemerkte, wie müde sein Geist in diesem Moment war. »Kleiner Saal«, befahl Chae dem Trupp.
    Gehorsam marschierten sie auf das Gebäude zu. Edeard wartete, bis die anderen durch den Eingang verschwunden waren, dann wandte er sich an Chae.
    »Es war meine Schuld«, sagte er. »Ich habe die anderen ermutigt, mir zu folgen. Ich habe mich über Eure Anweisung hinweggesetzt, hab die Verfahrensweise missachtet.«
    Aufmerksam sah Chae ihn an, seine Gedanken erneut unergründlich. »Ich weiß. Und was, glaubst du, würde wohl passieren, wenn Setersis hört, dass ich euch allen einen Anschiss verpasst hab?«
    »Äh, er würde für uns Partei ergreifen?«
    »Ganz recht. Werd besser ganz schnell erwachsen, Bürschchen. Lerne, wie die Dinge in dieser Stadt sich das Gleichgewicht halten. Und jetzt rein mit dir, ich hab mit euch allen ein Wörtchen zu reden.«
    Eilig erhoben sich die anderen Konstabler von ihren Sitzen, als Chae den kleinen Saal betrat. Dinlay salutierte zackig.
    »Hört auf damit«, sagte Chae. Seine dritte Hand schloss die Saaltür. »Hinsetzen.«
    Die angehenden Konstabler wechselten leicht verwunderte Blicke. Außer Dinlay natürlich, der sich nach wie vor absonderte.
    »Also, wie haben wir das eurer Meinung nach heute gemacht?«
    »Falsches Vorgehen«, wagte Kanseen sich hervor.
    »Sehr richtig, falsches Vorgehen. Aber wir haben dem Standeigentümer das Leben gerettet und dem Bandenabschaum eine hässliche Überraschung bereitet. Und wir haben die gestohlene Ware sichergestellt. Das alles sind Pluspunkte. Für einige Wochen werden die Konstabler auf den Märkten von Silvarum ausgesprochen gern gesehen sein. Das ist gut, dagegen ist nichts einzuwenden. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass Recht und Ordnung einen Sieg davongetragen haben. Edeard?«
    »Sir?«
    »Hat Euer Adler sie bis zu ihrem Unterschlupf verfolgt?«
    »Äh, ja, Sir. Ich habe beobachtet, wie sie nach Sampalok rein sind. Es ist ein Gebäude nicht weit vom Grand Major Canal. Bis jetzt sind sie noch nicht wieder herausgekommen.«
    »Also kennen wir möglicherweise das Haus, in dem sie wohnen. Was fangen wir mit diesem Wissen an? Stellen wir eine große Einsatztruppe zusammen, stürmen den Unterschlupf und nehmen sie fest?«
    »Vermutlich nicht.«
    »Und warum nicht? Immerhin haben sie das Gesetz gebrochen. Sollten sie dann nicht vor

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