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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Araminta spürte nicht die geringste Bewegung. Dann glitt der ganze Raum horizontal ins Zentrum des Ovoids. Weitere Zimmerblasen flossen an ihnen vorbei.
    Araminta nahm an, dass dies in etwa die Perspektive war, die ein durch eine Ader jagendes Blutkörperchen hatte. Sie lächelte verzückt. »Wie genial. Das ganze Ding ist variabel.«
    Ihr Schlafzimmer gelangte an ein Badezimmer; schon rollte eine Wand zur Seite, um den Durchgang freizugeben. Der Raum hinter der neuen Tür war schon deutlich konventioneller, mit einer riesigen Pool-Badewanne, Duschen und Trocknerkabinen. Er war größer als die Wohnzimmer der Apartments, die sie sanierte.
    »Wenn du jemanden besuchen oder zum Dinner ins Esszimmer oder einfach nur mal was anderes sehen willst – sag’s einfach dem Haus«, sagte Marakata.
    »Mach ich«, versprach Araminta.
    Auf der gegenüberliegenden Seite des Bades öffnete sich eine Tür und Marakata trat hindurch. Araminta konnte einen flüchtigen Blick auf einen vollkommen in Weiß gehaltenen Raum mit einem langen Schreibtisch und Fitnessgeräten erhaschen. »Wir sehen uns dann später«, sagte Marakata und die Tür schwang hinter ihr zu.
    »War das eine Drohung?«, murmelte Araminta.
    »Ach, beachte sie am besten gar nicht«, sagte Clemance. »Sie benimmt sich neuen Leuten gegenüber immer so komisch. Im Bett ist sie viel, viel amüsanter, ehrlich.«
    »Da bin ich mir sicher.« Araminta drehte sich um und unterzog das Zimmer einer eingehenderen Inspektion. Die Schubladen begannen, sich mit ihren Sachen zu füllen. Es war, als würde man aufsteigende Wasserblasen in einem Glas beobachten. »Bring mich zu Likan«, befahl sie ihrem U-Shadow.
    Das Zimmer schloss die Tür zum Bad. Gewölbte Wände glitten vorbei, sich erst horizontal und dann vertikal krümmend. »Und mach die Wände blickdicht.« Die Schwerkraft mochte vielleicht absolut stabil sein, aber der Anblick war seltsam verwirrend.
    Likans Zimmer war von gewaltigem Ausmaß. Wahrscheinlich wurde es nicht oft bewegt, wie Araminta annahm, weil sich sonst auch alles andere im Haus mitverschieben würde. Es war kreisrund und hatte einen polierten Eichenfußboden, der aus nur einem einzigen, gigantischen Segment zu bestehen schien. Vermutlich künstlich herangezüchtet; sie hatte ein File über das Verfahren in einem ihrer Raumgestaltungskurse gelesen. Die Wände waren matt rosa und blau, mit einer lichtdurchlässigen Eierschalenstruktur. Zum oberen Drittel hin wurden sie nach und nach transparent und ermöglichten so den Blick auf den See.
    Likan kam erfreut auf sie zu. Er trug ein einfaches malvenfarbiges Sweatshirt und lange grüne Hosen. Kleine farbige Symbole schrumpften um ihn herum zusammen und verschwanden. Die Wände mussten Portale sein, dachte Araminta, womit sie eine enorme Projektionskapazität besitzen mussten. Dies hier war vermutlich sein Büro. Er lächelte herzlich, blieb vor ihr stehen und gab ihr einen Kuss. Die Art von Kuss, die ihr klarmachte, was er später von ihr erwartete.
    »Tolles Haus«, sagte sie.
    »Ich wusste, es würde Ihnen gefallen. Das Konzept ist relativ alt, aber wir haben den Fertigungsprozess auf ein relativ kostengünstiges Level gedrückt. Gar nicht so einfach ohne Higher-Replikatoren.«
    »Ich hätte gerne die Colwyn-City-Lizenz.«
    Er schenkte ihr ein warmes, bewunderndes Lächeln. »Sehen Sie, die meisten Unternehmer hätten jetzt irgendeinen fiesen Witz über mich und wie ich sie aus dem Geschäft dränge gemacht. Sie jedoch … Sie verstehen es, sich anzupassen und nach vorn zu schauen. Das hebt Sie von den anderen ab.«
    »Vielen Dank.«
    Clemance huschte an ihnen vorbei zu einer neuen Tür. »Bis später dann.«
    Likan winkte ihr mit knapper Geste nach, ohne sie anzusehen, während er Araminta zu der transparenten Wand hinüberführte. »Einen Drink? Etwas zu essen?«, fragte er.
    »Nein, danke. Vielleicht in ein paar Stunden.«
    »Gut. Die Premierministerin und zwei Kabinettsmitglieder kommen nämlich heute Abend zum Dinner.«
    »Versuchen Sie etwa, mich zu beeindrucken?«
    »Die wären so oder so gekommen. Aber ich hoffe, dass Sie dadurch eine Vorstellung von dem Leben bekommen, das ich führe. Um so groß zu werden, bedarf es einer eingehenden Beschäftigung mit Politik.«
    »Die City Hall von Colwyn kann ziemlich schikanös sein, wenn’s um die Ausstellung von Bewilligungen geht.«
    »Laden Sie den Sachbearbeiter zum Abendessen ein. Stellen Sie Ihrem örtlichen Regierungsrat mal eine Luxuskapsel zu

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