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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Haut, die im Sonnenlicht glänzte. Ihr scharlachrotes Kleid hatte vermutlich mehr gekostet als sämtliche Klamotten, die Araminta im Gepäck hatte, zusammen. Und das ist das, was sie am Nachmittag trägt! Raffinierte Kosmetik-Scales unterstrichen ein Paar jadegrüner Augen und einen sinnlichen Mund. Sie lächelte nicht, ihre ganze Haltung drückte reservierte Belustigung aus.
    Clemance verbeugte sich. Ihr Lächeln wurde noch etwas breiter. Dann warf sie ihre Arme um Araminta. »Likan hat uns schon alles von dir erzählt. Ich freu mich so, dass wir uns endlich kennenlernen.«
    Leicht perplex erwiderte Araminta die Umarmung des Mädchens. »Was genau hat er denn so gesagt?«
    »Dass wir uns vorsehen sollen«, sagte Marakata. Sie hob eine gepflegte Augenbraue und beobachtete Aramintas Reaktion.
    »Er meinte, du wärst ziemlich ehrgeizig. Und klug. Und attraktiv. Und dein eigener Chef –«, Clemance schien die Luft auszugehen. »Einfach rundherum phantastisch.«
    Endlich schaffte es Araminta, sich von dem Mädchen zu befreien. »Mir war gar nicht bewusst, dass ich so einen Eindruck auf ihn gemacht hab.«
    »Likan ist mit seinen Schlussfolgerungen schnell bei der Hand«, sagte Marakata.
    »Und du?«, fragte Araminta so cool, wie sie konnte.
    Tatsächlich erntete sie ein kleines Lächeln von der bemerkenswerten Frau. »Ich lasse mir Zeit, bis ich mir ein abschließendes Urteil bilde.«
    »Gut zu wissen.«
    Clemance kicherte. »Komm, wir zeigen dir dein Zimmer.« Sie packte Aramintas Hand und zog sie mit sich wie eine Fünfjährige, die ihre Eltern zum Weihnachtsbaum zerrt.
    »Das Personal wird sich um dein Gepäck kümmern«, sagte Marakata unbekümmert.
    Araminta runzelte die Stirn, doch dann sah sie, dass sie keineswegs scherzte. Ein paar Frauen in gleichermaßen modischen Togaanzügen steuerten auf ihre Kapsel zu, von einem Regrav-Schlitten gefolgt. »Ihr habt hier menschliches Personal?«
    »Natürlich.«
    »Demnach muss Nigel Sheldon also auch welches gehabt haben.«
    »Hm, du bist von der ganz fixen Sorte, was?«
    Clemance lachte und zog noch etwas fester an ihr. »Jetzt komm endlich! Ich hab’s extra für dich ausgesucht.«
    Sie standen direkt vor der glitzernden Außenfläche. Araminta hatte gar nicht realisiert, wie riesig groß der Ovoid war. Jetzt, da sie an ihm hinaufsah, erkannte sie, dass er mindestens zehn Stockwerke hoch hinaufragte, obwohl sich das wegen der Krümmung schwer sagen ließ. Es gab keinerlei erkennbare Besonderheiten, und mit Sicherheit nirgendwo eine Tür. Die gesamte Basis war von einem breiten Marmorweg umgeben, so als würde sie auf einem Sockel ruhen. Auf dem Boden waren dünne goldene Linien erschienen, denen Clemance gefolgt war. Dann schlüpfte sie durch die Flut aus vielfarbigem Licht. Araminta tat es ihr gleich. Es war so ähnlich, als würde man durch ein Druck-Kraftfeld gehen oder unter einer Sporendusche hindurch. Ein leichtes Prickeln auf der Haut, ein greller Lichtblitz in den Augen, und schon befand sie sich in einer Zimmerblase mit durchsichtigen Möbeln, deren gebogene und geschwungene Umrisse von smaragdgrünen Linien nachgezeichnet wurden, die wie Laserstrahlen leuchteten. Die Schränke und Schubladen waren allesamt leer. Sessel wie Sofas gaben aus dem Inneren ihrer Polster ein diffuses Licht ab und glichen unvollkommenen Portalprojektionen. Der Fußboden und die gewölbten Wände stellten eine matte Variante der Außenhaut dar. Einzig die cremefarbenen und goldenen Laken auf dem Bett wollten Araminta wirklich materiell und mit Händen greifbar erscheinen.
    »Das Haus bietet uns ein Funktionsprogramm an«, teilte ihr U-Shadow ihr mit.
    »Akzeptieren.« Ihre Exosicht zeigte ihr das File, das sich in einer Speicherlakune öffnete.
    Clemance saß bereits auf der Bettkante und wippte auf und nieder. »Gefällt’s dir?«
    »Der Haupteingang des Hauses führt in ein Gästeschlafzimmer?«
    »Nur wenn man es so möchte«, erwiderte das Mädchen munter. »Sag deinem Kontrollprogramm, dass du rausgucken können willst.«
    Araminta tat, wie ihr geheißen. Schon verloren die Wände an einer Seite ihren Glanz und gaben den Blick frei auf den Garten und ihre Kapsel mit dem Regrav-Schlitten, auf den gerade ihre Koffer aufgeladen wurden.
    »Also, wenn du das Badezimmer brauchst …«, sagte Clemance. Das ganze Zimmer begann sich der Krümmung der Außenwand folgend nach oben zu schieben. Irgendwo unter dem Boden mussten sich ausgezeichnete Schwerkraftkompensatoren befinden, denn

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