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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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getan haben würde.«
    Araminta sah ihn finster an. Dann wandte sie sich Clemance zu, versuchte ein Lächeln, um an ihre Vernunft zu appellieren. »Komm mit mir. Komm mit fort von hier. Es lässt sich wieder rückgängig machen. Ich zeige dir, wie es ist, frei zu sein, ein richtiger Mensch. Ich weiß, dass du mir nicht glaubst, aber bitte versuch’s einfach. Versuch es, Clemance.«
    »Du bist so ein Dummkopf«, sagte das Mädchen. Sie drückte sich enger an Likan. »Ich bin nicht profiled. Mir gefällt es hier. Mir gefällt es, in dem Harem zu sein. Mir gefällt das Geld. Mir gefällt das Leben. Mir gefällt, dass meine Kinder ganze Planeten beherrschen werden. Sag, was werden deine Kinder, ohne Likan, denn irgendwann mal sein?«
    »Sie selbst«, antwortete Araminta schwach.
    Clemance schaute sie mit unverhohlenem Mitleid an. »Das ist mir nicht gut genug.«
    Verunsichert hob Araminta die Hand. »Ist sie …?«
    »Es waren immer nur drei«, sagte Likan. »Und Clemance gehört nicht dazu. Möchtest du noch mal raten?«
    Araminta schüttelte den Kopf, wagte es nicht mehr, irgendwelche Vermutungen anzustellen. Marakata. Marakata ist eine von ihnen, das weiß ich genau. Was, wenn ich einfach …
    »Leb wohl«, sagte Likan.
    Araminta kletterte in die Lastkapsel und befahl ihr, sie nach Hause zu bringen.
     
    Niemals hätte Oscar gedacht, dass er noch einmal an den Ort zurückkehren würde, an dem er gestorben war. Genausowenig, wie er damit gerechnet hatte, eines Tages Paula Myo wiederzusehen.
    Zu allem Überfluss musste er erfahren, dass Far Aways geschäftstüchtige Einheimische seinen verzweifelten Hyperglide-Flug zu einer Touristenattraktion gemacht hatten. Und, schlimmer noch, zu einer Touristenattraktion, die sich nur mäßiger Beliebtheit erfreute.
    Wie dem auch sei, Oscar musste dem funkelnagelneuen Raumschiff, das ANA ihm nach Orakum geliefert hatte, einen Namen geben. Ohne groß darüber nachzudenken entschied er sich für Elvin’s Payback . Im Smartcore des Schiffes lag eine ausführliche Briefing-Datei bereit, die er rasch überflog. Anschließend sendete er ein paar Anfragen an Paula, die sich inzwischen wieder auf ihrem eigenen Schiff befand, unterwegs nach irgendwo. Sie hatte nicht damit rausrücken wollen, wohin.
    Nachdem er die Datei vollständig durchgesehen hatte, war ihm eines klar geworden: Paula überschätzte seine Fähigkeiten gründlich. Es gab eine Reihe äußerst einflussreicher, äußerst entschlossener Gruppen, die nach dem Zweiten Träumer suchten. Nun mochte das vielleicht Paula nicht weiter beunruhigt haben, aber … »Ich bin nur ein Pilot«, sagte er ihr noch einmal, als sie sich über einen sicheren TD-Kanal bei ihm meldete und wissen wollte, aus welchem Grund er nach Far Away flog. Mit keiner Silbe hatte sie erwähnt, dass sie imstande war, den Kurs der Elvin’s Payback zu verfolgen, aber irgendwie wunderte ihn das nicht.
    »Ich werde Hilfe benötigen«, sagte er. »Und so, wie Sie mir vertrauen, vertraue ich meinerseits jemand anderem.« Er empfand ein kleines teuflisches Vergnügen dabei, ihr nicht zu verraten, wem. Obwohl es nicht ausgeschlossen war, dass sie’s herauskriegen würde – so schwierig wie Hyperraumwissenschaft war das nun auch wieder nicht.
    Er landete auf dem Raumhafen von Armstrong City, einem riesigen Feld nordöstlich der Stadt mit vier großen Terminalgebäuden, in denen die Passagierflüge abgefertigt wurden, und einem Gitternetz aus Lagerhallen, wo die Frachter ein- und ausgeladen wurden. Er suchte sich ein Lande-Pad etwas abseits und in der Nähe des Absperrungszauns, fernab des eigentlichen Betriebes. Als das Raumschiff runterging, erfassten die visuellen Sensoren die uralte Stadt, die sich von den Gestaden der North Sea landeinwärts erstreckte. Wie nicht anders zu erwarten, türmte sich eine dichte Ansammlung hoher Türme und Pyramiden über der Küste auf, während ausgedehnte Grundstücke großer Handelsfirmen das Land dahinter überschwemmten. Und doch war hier alles deutlich chaotischer als der Aufbau der meisten Commonwealth-Städte, was ihm nicht schlecht gefiel. Er erhaschte einen flüchtigen Blick auf den Highway One, jener geschichtsträchtigen Überlandstraße, auf der seine Freunde den Starflyer bis zu dessen Untergang verfolgt hatten. Alles, was von ihm geblieben war, war ein langer, breiter urbaner Streifen, der sich, der alten Route folgend, meilenweit durch die Great-Iril-Steppen erstreckte, so als versuchten die Gebäude der Stadt, ihrem

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