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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ein Prime-Schiff im Orbit?«
    »Nein. Allerdings glauben wir, dass eine Verbindung bestand. Zum Glück ist es meinem Agenten gelungen, eine vollständige Vaporisierung zu vermeiden, keine geringe Leistung angesichts moderner Waffen. Ich hab bereits ein forensisches Team losgeschickt, um das Wrack zu untersuchen. Ich muss wissen, was der Verdächtige dabeihatte.«
    »Ich verstehe. Können wir helfen?«
    »Ja. Bitte stellt, bis mein Team eintrifft, das orbitale Wrack unter Quarantäne. Niemand sonst darf es anrühren. Mein Agent wird im Orbit bleiben; er hat Befehl, auf jeden, der den Ort des Geschehens aufsucht, das Feuer zu eröffnen.«
    »In Ordnung. Ich werde meine Verteidigungsbehörde umgehend anweisen, die Quarantänezone einzurichten.« Während er sprach, zeigten ihm die Sensoren, dass das ANA-Schiff dabei war, mit kohärenten Gravitationsimpulsen Trümmerstücke einzusammeln und aus Flugbahnen zu ziehen, die sie unweigerlich in die Atmosphäre gebracht hätten.
    »Vielen Dank für Eure Kooperation, Kleriker-Conservator. Dies sind für das Greater Commonwealth keine leichten Zeiten. Ich hoffe, dass, wenn sich die Situation geklärt hat, Ellezelins Senator seinen Sitz zurückerhalten wird.«
    Ethan verzichtete auf den Hinweis, dass die Politik des Commonwealth für jedermann in der Leere absolut irrelevant sein würde. Ebenso wie ein neuerlicher Angriff der Prime. »Kann die Navy die Ocisen-Invasionsflotte stoppen?«, fragte er.
    »Ja. Sie kann und sie wird.«
    »Danke.«
    Das Gespräch endete, und Ethan lehnte sich zurück, er bemerkte jetzt erst, wie angespannt er gewesen war. Hinter seinen Augen kündigten sich Kopfschmerzen an; inzwischen ein häufigeres Übel, obwohl das letzte der semiorganischen Hilfsmodule längst entfernt worden war. Aber seine Ärzte hatten ihm gesagt, dass es noch eine Weile dauern würde, bis sein Gehirn sich wieder vollkommen erholt hatte.
    Er wartete einen Moment, sammelte seine Gedanken und rief dann den Colonel der Verteidigungskräfte herein. »Das überlebende Schiff bleibt im Orbit. Ich will eine Zweihundert-Kilometer-Quarantänezone drumherum. Niemand ist befugt, sich ihm zu nähern, ganz gleich, wer.«
    »Sir«, der Colonel räusperte sich. »Es könnte sein, dass wir Rettungsschiffe zu –«
    »Niemand«, wiederholte Ethan bestimmt.
    »Ja, Sir.«
    Der Colonel hatte das Büro noch nicht ganz verlassen, als Marius anrief. »Ein höchst unerfreuliches Ereignis dort an Eurem Himmel«, sagte der Repräsentant.
    »War das einer Ihrer Agenten da oben?«
    »Jemand, mit dem wir uns zusammengeschlossen hatten, ja.«
    »ANA hat um eine Quarantäne rund um das Wrack gebeten. Sie sagt, dass die Prime zur Ocisen-Flotte gehören. Dass es einen Zusammenhang gibt. Stimmt das?«
    »Davon weiß ich nichts. Ich hab keinen Zugriff auf den Nachrichtendienst der Navy.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Tatsächlich.«
    Ethan fragte sich, ob er den Repräsentanten direkt herausfordern sollte, konnte jedoch keinerlei Vorteil darin erkennen. »Was hatte Ihr Schiff in vollem Tarnmodus im Orbit über Ellezelin zu suchen?«
    »Es hat darauf gewartet, dass die Pilgerschiffe fertiggestellt werden, dann hätte es ihnen die Verteidigungssysteme aus seinem Frachtraum überstellt. Wie Ihr sicher verstehen könnt, wollten wir sie ungern irgendwo am Boden abstellen, wo sie ANAs prüfenden Blicken ausgesetzt sind.«
    Eine aalglatte Antwort, und eine, die Ethan nicht einen Augenblick glaubte. »Ich verstehe.«
    »Und wir möchten auch nicht, dass ANA die Überreste untersucht.«
    »Das liegt völlig außerhalb meiner Zuständigkeit.«
    »Mein lieber Conservator, wenn ANA die Verteidigungssysteme, die sich an Bord unseres Schiffes befanden, als Vorwand benutzt, um uns in unserem Engagement für Eure Pilgerfahrt zu beschneiden, dann wird es keine Pilgerfahrt mehr geben. Und das ist genau die Art von Pseudoargument, das sich eine ganze Reihe von Leuten begierig zu eigen machen wird.«
    »Aber mir sind die Hände gebunden. Wir können das Schiff wohl schwerlich stürmen.«
    »Noch im Verlauf dieser Stunde wird sich eine Freundin von mir mit Euch in Verbindung setzen. Sie kann Euren Wurmlochtechnikern erklären, wie sie unserer Sache helfen können.« Marius beendete die Verbindung.
    »Gütige Herrin«, ächzte Ethan und stützte seinen Kopf in die Hände. Allmählich wurden die Ereignisse zu mächtig, waren nicht mehr aufzuhalten. Er versuchte, sich zu erinnern, warum er der Mithilfe des Repräsentanten eigentlich

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