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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Anzeigen in ihrer Exosicht an. Die vier angreifenden Wächterschiffe waren nur Ablenkung gewesen. Eines der anderen war hinter dem Mond in Stellung gegangen, um dafür zu sorgen, dass keine Beweise zurückblieben. »Mist, ich werd allmählich alt und langsam. Ich hätte es wissen sollen.« Sie öffnete einen Link zu ANA:Regierung. »Tut mir leid, meine Dummheit hat uns soeben unseren einzigen konkreten Anhaltspunkt zerstört.«
    »Sie sind zu hart zu sich selbst.«
    »Nein. Ein Profi hätte zuerst untersucht, was in diesen Hauptkammern war. In Anbetracht ihres Energiebedarfs muss dort irgendeine Art von Produktionsvorgang abgelaufen sein. Aber nein, ich gehe hin und folge meiner Obsession.«
    »Sie haben immerhin verifiziert, dass sich die Accelerators Cat bedienen.«
    »Hören Sie auf, mich in Watte zu packen. Irgendjemand benutzt Cat, aber wir haben keinen Beweis dafür, dass es die Accelerators sind. Und selbst wenn, reicht das für Sie nicht aus, ihre Suspendierung anzuordnen. Ich muss sie wegen Konspiration und Verrat drankriegen.«
    »Paula, Sie lassen sich von Ihrer Wut über sich selber beherrschen. Hinsichtlich dieses Aspekts Ihrer Ermittlungen gibt es noch eine existierende Verbindung: Chatfield.«
    »Verdammt.« Am liebsten hätte sie sich selbst in den Hintern getreten. Ihr U-Shadow öffnete einen Link zu Digby.
     
    Kleriker-Conservator Ethan saß allein hinter seinem polierten Mur-Eichenschreibtisch im ovalen Sanktum, die Augen vor dem hellen Sternenfeld geschlossen, das durch die hohen Rundbogenfenster zu sehen war.
    Eines nicht allzu fernen Tages, das wusste er, würde er im echten ovalen Sanctum sitzen, und ebendasselbe Fenster würde seinem Blick die grandiosen Nebelflecken der Leere preisgeben, die am nächtlichen Himmel leuchteten. Und dann wären Tage wie dieser einfach aus dem Dasein verbannt, und er würde ein sorgloseres, ruhiges Leben führen. Dann würde er nicht mehr Conservator sein, nicht einmal mehr ein Kleriker.
    Oft fragte er sich amüsiert, wer im Rat über diesen Aspekt ihrer Sache überhaupt schon einmal nachgedacht hatte. Wenn sie erst in der Leere angekommen waren, hatten sie ihr Ziel erreicht, und es würde keine Living-Dream-Bewegung mehr geben. Dann würden sie alle gewöhnliche Bürger Querencias sein.
    Für einige wäre es bestimmt schwer, ihre Position aufzugeben, da war er sicher. Zu schwer. Sie würden ihre Welt verbiegen, um sich zu Distriktmeistern oder Schlimmerem zu machen. Aber der Waterwalker hatte gezeigt, dass solche Maßlosigkeit zu nichts führte. Am Ende würde alles gut ausgehen. Die Skylords würden sie alle zum Herzen geleiten. Er vermochte sich gar nicht vorzustellen, wie herrlich das sein würde, vor allem im Vergleich mit heute.
    Vor fünf Stunden hatte Kleriker Phelim angerufen und ihm mitgeteilt, dass sie Araminta lokalisiert hatten, dass sie im Bodant Park war, gleich vor den Apartments, die sie besaß. Nur fünf Sekunden später hatte Ethan den zornigen, verachtungsvollen Schrei ihres Bewusstseins durch das Gaiafield hallen gespürt. Das beunruhigte ihn mehr, als er es irgendjemandem gegenüber zugegeben hätte, nicht einmal gegenüber Phelim.
    Wie konnte jemand, der von den Skylords auserwählt wurde, Living Dream so allumfassend ablehnen?
    Er hatte ihre nackten Emotionen gespürt, hatte die tiefe Abscheu gefühlt, die diese Frau gegenüber ihnen und ihrem Ziel hegte.
    Dann hatten mit Biononics ausgestattete Agenten im Bodant Park einen mittelschweren Krieg vom Zaun gebrochen, einen Krieg, der auf voller Bandbreite durch die verdammte Unisphäre gegangen war. Honilars Begrüßungsteam war ausgelöscht worden – und das waren beinharte Kämpfer gewesen. Ethan wusste das, denn er hatte ihre Enrichments und ihre Ausbildung persönlich genehmigt. Die Auswirkungen der Schlacht hatten ihn zutiefst erschüttert. So viele Tote. Noch mehr Verletzte.
    Er hatte zur Herrin gebetet, um Führung und Vergebung.
    Ein Gebet, das von dem Anruf eines Senatssprechers unterbrochen worden war, der verlangt hatte, die Okkupation Viotias zu beenden und Living Dreams Paramilitärs einem unabhängigen Gericht zu übergeben. Ethans durchaus begründete Bemerkung, dass das Blutbad eigentlich von Repräsentanten von ANA-Fraktionen angerichtet worden war, wurde völlig ignoriert. Der Sprecher hatte ihn wissen lassen, dass die Sicherheitskommission dabei war, eine Resolution vorzubereiten, die ein Eingreifen der Navy erlaubte, falls es zu weiteren Menschenrechtsverletzungen dieses

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