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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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zugestimmt hatte. Der versprochene Ultra-Antrieb geriet langsam, aber sicher zu einem ultimativen Schierlingsbecher. Aber selbst wenn er die Pilgerschiffe mit gewöhnlichem Hyperantrieb ausrüstete, würde er immer noch Hilfe brauchen, um an den Krieger-Raiel in der Kluft vorbeizukommen. Es blieb ihm wohl oder übel nichts anderes übrig, als zu versuchen, die Krise auszusitzen.
    Wenn wir nur den Zweiten Träumer hätten, dann wären wir in einer deutlich stärkeren Position. Sie ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir müssen sie fassen.
    Wir müssen! Koste es, was es wolle.
     
    Aufmerksam beobachtete das ExoProtectorate Council das neue Geschwader der Capital-Klasse, das sich den Überlichtgeschwindigkeitsflugvektoren der Ocisen-Empire-Flotte anpasste. Fünf der Navy-Schiffe konzentrierten ihre Sensoren auf einen einzelnen Kampfraumer der Prime und machten sich bereit, ihn aus dem Hyperraum zu ziehen.
    »Allmählich wird aus dieser Angewohnheit eine abgeschmackte Wiederholung«, sagte Ilanthe, ihre Stimme triefend vor Spott.
    Nie zuvor war Kazimir bewusst geworden, wie sehr er Gore im Rat vermisste; sein Großvater bildete den perfekten Gegenpol zu der Advokatin der Accelerators. Genauer gesagt, Gore würde ihr unmissverständlich zu verstehen geben, wohin sie sich ihre Scheißrechthaberei und Wadenbeißerei stecken konnte.
    Crispin sah sie mit einem dünnen Grinsen an. »Haben Sie sich jemals gefragt, welche Art Wirkung diese Blitzüberfälle auf die Ocisen haben? Ich meine, ihre mächtigsten Verbündeten werden einfach so aus dem Raum gerissen und ohne Warnung abgeschossen. Das kann einfach nicht gut sein für die Moral.«
    »Vergleichen Sie die Ocisen-Psychologie nicht mit unserer«, warnte Creewan. »Ihre vorrangige Sorge gilt dem Gehorsam gegenüber ihrem Nestvater, genau genommen sogar ihre einzige Sorge. Die stellen nichts in Frage oder machen sich verrückt wegen irgendwelcher Dinge so wie wir.«
    »Was diese Abfangmanöver nur umso witzloser macht«, entgegnete Ilanthe. »Sie lassen sich davon überhaupt nicht aus der Fassung bringen. Die kehren nie um, auch nicht, wenn wir jedes einzelne Prime-Schiff da draußen eliminieren.«
    »Ich eliminiere sie nicht«, sagte Kazimir ruhig. »Ich will ein lebendes Immotile.«
    »Was?«, platzte John Thelwell heraus. »Ich dachte, hier geht’s um die wirklich allerletzte Warnung, nicht um irgendeine Entführungsaktion.«
    Kazimirs und Ilanthes Blicke trafen sich über den Konferenztisch hinweg. Die Blitze draußen vor dem großen, geschwungenen Fenster tauchten ihre Gesichter in ein flackerndes Licht. »Es ist die letzte Warnung.« Sie wich seinem Blick nicht aus, was für sie sprach, doch andererseits hatte er von ihr auch nichts anderes erwartet. Vor weniger als einer Stunde hatte Paula gemeldet, dass die Accelerator-Station auf dem Eismond von einem Quantenzerstörer ausgelöscht worden war. Kazimir war ein wenig überrascht, dass Ilanthe beim ExoProtectorate Council überhaupt aufgekreuzt war. Sie musste einfach darüber informiert sein, dass die unerschütterliche Ermittlerin kurz davorstand, den Beweis zu erbringen, den ANA brauchte, um die Accelerators zu suspendieren.
    »Was, um Himmels willen, wollen Sie mit einem Immotile?«, fragte Creewan.
    »Informationen gewinnen«, erwiderte Kazimir. »Wir müssen wissen, woher sie kommen; welchen oder welche Planeten sie kolonisiert haben. Die Anzahl ihrer Schiffe. Ihren Technologiestand. Sobald die Ocisen von der Abschreckungsflotte ausgeschaltet worden sind, werden sie das nächste Ziel der Navy sein.«
    »Das freut mich zu hören«, sagte John Thelwell.
    »Ja«, entgegnete Kazimir. »Es wird bestimmt interessant sein zu erfahren, wie sie an der Brandmauer vorbeigekommen sind.« Noch immer wartete er auf eine Reaktion von Ilanthe.
    Die Navy-Schiffe rissen ein einzelnes Prime-Kriegsschiff aus dem Hyperraum. Gespannt verfolgte Kazimir das Gefecht. Es gab nichts auszusetzen an den Captains. Ihre Strategie war tadellos und unterwarf das Kraftfeld des Kriegsschiffs einer erbarmungslosen Belastung. Als das Kraftfeld schließlich zusammenbrach, war das Waffenfeuer auf den Rumpf minimal. Systematisch nahmen sie die automatische Kampfführung aufs Korn, brachten die Elektronik durcheinander und legten mit quantenmagnetischen Impulsen sämtliche Energiekreise lahm. Alles auf einem Level, das die Nervensysteme eines Prime nicht beeinträchtigte. Und selbst wenn die Lebenserhaltungseinrichtungen zerstört wurden, gab es immer noch

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