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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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kontrolliert. Fünf schlafend unter einem Felsüberhang, und der, den wir verfolgt haben, hat sich gerade bettfein gemacht. Dann noch zwei, die die Schluchten bewachen, beide getarnt. Außerdem halten sich in jeder Schlucht zwei Rennfüchse auf. Ich hab fünf Adler und neun Naturpferde gesehen.«
    »Was ist mit Vorräten?«, fragte Larby.
    »Ein Stapel Säcke und Beutel, wahrscheinlich genug Essen für mindestens drei Wochen. Und drei Kisten Munition. Es scheint, sie sind mit ihren Überfällen noch nicht durch.«
    »Saukerle«, knurrte Verini.
    »Schaffen wir die?«, fragte Topar. »Sie sind uns zahlenmäßig überlegen.«
    »Gerade mal um einen«, sagte Fresage verächtlich. »Und wir haben das Überraschungsmoment auf unserer Seite.«
    »Ich denke, es könnte klappen«, sagte Edeard. »Wir müssen uns durch eine Schlucht annähern. Ich kann die Rennfüchse lange genug ruhig halten, dass wir an ihnen vorbeikommen. Das Problem werden die drei Wächter sein, sie stehen die ganze Zeit über Longtalk in Verbindung. Sobald einer von ihnen außer Gefecht gesetzt ist, werden es die anderen wissen.«
    »Also müssen wir in unmittelbarer Nähe des Lagers sein, wenn das passiert«, meinte Topar.
    »Ich kann die drei Wächter relativ schnell aus dem Verkehr ziehen«, sagte Edeard. »Aber ich kann nicht garantieren, dass sie keinen Alarm schlagen. Also müsst ihr euch um die anderen kümmern. Vor allem, wenn wir einen von ihnen lebend erwischen wollen.«
    »Zwei wären mir lieber«, sagte Topar.
    »Können unsere Ge-Wölfe nicht mit den Rennfüchsen fertigwerden?«, fragte ein leicht beunruhigter Dinlay.
    »Wir können sie unmöglich mitnehmen«, erwiderte Edeard. »Das hieße, dass ich einen vollkommen neuen Instinkt bei den Rennfüchsen besänftigen müsste, und zwar einen wesentlich stärkeren als bei menschlichem Geruch. Wir sollten die Sache so einfach wie möglich halten.«
    »Herrin … Rennfüchse.«
    »Sie sehen wild aus –«
    »Sie sind wild, aber das ist auch schon alles«, sagte Edeard. »Verschwendet keine Zeit, indem ihr versucht, einen von ihnen zu erschießen, vor allem nicht in der Dunkelheit. Setzt eine Herzquetsche an, oder zerdrückt ihnen das Gehirn. Es braucht kaum eine Sekunde, einen zu töten. Angst ist ihr einziger Verbündeter.«
    »Oh Herrin«, ächzte Dinlay.
    »Kriegst du das hin?«, fragte Topar mit ruhiger Autorität.
    Dinlay holte tief Luft, schaffte es, einigermaßen beleidigt auszusehen. »Klar krieg ich das hin. Aber nur ein Narr verleugnet seine Angst.«
    »Gut. Ich will, dass ihr die beiden Rennfüchse in der Schlucht erledigt, sobald Edeard sich mit den Wächtern befasst.«
    »Sicher.«
    Larby warf einen Blick gen Himmel. »Machen wir es direkt?«
    »Nein«, sagte Topar. »Es sind nur noch ein paar Stunden bis Tagesanbruch, und wir haben nicht geschlafen. Wir bleiben den Tag über hier und ruhen uns aus, dann schlagen wir morgen nach Mitternacht zu.«
     
    Edeard hatte sich noch niemals so unruhig gefühlt. All die Male, die er ins House of Blue Petals geschlichen war, wie er Mirnatha gerettet, Buate verhaftet, ja, sogar als er dem auf den Zinnen seiner Residenz stehenden Bise die Stirn geboten hatte – immer hatte er gewusst, hatte er begriffen, wem er sich da entgegenstellte.
    Doch das hier war anders, diese Banditen waren eine Unbekannte, und er war bei weitem nicht so zuversichtlich wie Topar, dass sie das hier zuwege bringen konnten. Es bedurfte nur eines winzigen Fehlers, um die Wächter zu alarmieren, und dann hatten sie es mit neun Schnellfeuerpistolen zu tun.
    Bei Sonnenaufgang verließen drei der Banditen das Lager, mit Ge-Adlern, die hoch über ihnen kreisten, und gehorsam neben ihnen hertrottenden Rennfüchsen. Einer der Männer trieb sich sogar in den Rändern des Waldes herum, in dem Edeard und seine Gefährten kampierten. Zum Glück waren sie gut unter den Ästen verborgen, und selbst sein Ge-Adler konnte sie, als er über sie hinwegflog, nicht ausmachen.
    Einer der Banditen kehrte zu dem Pass an der Flanke des Mount Alvice zurück, während die beiden anderen in völlig verschiedene Richtungen verschwanden.
    »Feldwachendienst«, stellte Boloton fest. »Sie wollen sichergehen, dass ihnen niemand zu nahe kommt. Wir haben Glück gehabt.«
    »Nein«, sagte Verini. »Sie sind gut, aber wir sind besser.«
    »Heute Nacht werden wir’s wissen«, meinte Macsen weise.
    Edeard fand nicht viel Schlaf während des Tages. Er war viel zu ruhelos, wieder und wieder ging er in Gedanken

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