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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Armee von denen hinter uns sein und uns verfolgen.«
    »Aber so ist es nicht«, versicherte ihm Edeard.
    Es war beinahe Mitternacht, als der Bandit am oberen Ende einer engen Schlucht ankam. Er blieb stehen und ging inmitten eines Haufens großer, verwitterter und von dichtem Ki-Moos bedeckter Steine in die Hocke. Der Rennfuchs raste auf dem gleichen Weg, den sie gekommen waren, davon.
    »Wir gehen besser in Deckung«, sagte Topar. Sie führten ihre Pferde in das nahe liegende kleine Gehölz.
    Der Rennfuchs jagte seinen eigenen Pfad entlang, hielt hin und wieder an und schnüffelte vorsichtig in der Luft.
    »Er geht auf Nummer sicher«, sagte Fresage. »Wo immer er da auch ist, er hält es offensichtlich für nötig. Er wird nicht weitergehen, bevor er nicht davon überzeugt ist, dass er nicht beobachtet wird.«
    »Zieh den Ge-Adler zurück«, sagte Topar zu Edeard. »Wenn sich ihr Lager in der Nähe befindet, dürfen wir uns nicht dem Risiko einer Entdeckung aussetzen.«
    Edeard befahl dem Vogel, höher zu steigen. Die Beschaffenheit des Geländes wurde nun offensichtlich, es fiel nach Osten hin ab und war zerteilt von mehreren felsigen Schluchten.
    »Seht mal, zwei der Schluchten laufen zusammen«, sagte Verini. »Sie führen in eine Senke zwischen den Felsen. Der perfekte Ort für ein geheimes Lager.«
    »Dann geh ich da jetzt rein und schau mir das an«, sagte Edeard.
    »Ich komme mit«, sagte Dinlay sofort.
    »Danke, aber das ist nur ein Erkundungsgang, um zu sehen, ob sie überhaupt dort sind. Meine Verstohlenheit ist die stärkste von allen hier, und ich weiß, dass ich mich, falls sie mich entdecken, vor ihren Kugeln abschirmen kann.« Er konnte die Besorgnis in den Gedanken der anderen spüren.
    »Sei bloß vorsichtig«, sagte Macsen. »Hier draußen gibt’s keine Stadt, die dich beschützen kann.«
    »Ich geh nur nachgucken, ich schwör’s bei der Herrin.«
    Sie alle verfolgten durch die Augen des einsamen Ge-Adlers, wie der Rennfuchs zurückkehrte und der Bandit sich die Schlucht hinab in Bewegung setzte.
    »Du hast zwei Stunden«, sagte Topar. »Dann kommen wir nach dir sehen.«
    Edeard brauchte eine Weile, um zu entscheiden, wie er genau vorgehen wollte. Die kleine Felsklippe wurde mit Sicherheit bewacht; und Rennfüchse besaßen einen ausgezeichneten Geruchssinn. Auch die Schluchten waren vermutlich gesichert. Womöglich würde es dort einen Stolperdraht geben, den er vielleicht nicht entdeckte.
    Dann also oben über die Klippe.
    Sobald er den Wald verlassen hatte, legte er seine Tarnung um sich und verblasste zu einem dichten Büschel lichtloser Luft. Seine Fernsicht tastete umher, wachsam für jedes Anzeichen von Gefahr.
    Genau wie er vermutet hatte, dienten oben auf dem Kliff Rennfüchse als Wächter. Zusammengerollt lauerten sie zwischen den Felsbrocken, die das lange Gras übersäten. Hellwach und putzmunter hielten sie die Nasen in die Nachtluft und schnüffelten nach fremden Gerüchen. Edeard griff mit seinem Longtalk hinaus und machte sich daran, ihre Befehle zu untergraben. Er redete ihnen gut zu und schmeichelte sie aus ihrem gehorsamwachsamen Zustand hinaus, erlaubte ihnen, sich auszustrecken und sich bequemer hinzulegen, kraulte ihnen das Fell und striegelte etwas vom Schmutz des Tages herunter. Ein Gefühl von Zufriedenheit begann sich in ihren Gedanken auszubreiten. Als schließlich einer Edeards Witterung aufnahm, tat er den aufdringlichen Geruch als eine Belanglosigkeit ab.
    Am Rand der Klippe stand nur ein einzelner menschlicher Wächter. Er war in Verstohlenheit gehüllt, aber Edeard konnte seine Fernblicke spüren, die in unregelmäßigen Abständen hin und her huschten. Nachdem er die ungefähre Position ausgemacht hatte, begann er mit seiner eigenen Fernsicht sachte die Verstohlenheit beiseitezuziehen.
    Der Bandit war enttarnt. Er stand da mit dem sattsam bekannten doppelten Munitionsgürtel und einer Schnellfeuerwaffe an einem Gurt über der Schulter. Außerdem steckten in verschiedenen Taschen mehrere Wurfsterne und Messer. Er trug sogar eine gewöhnliche Pistole. Doch trotz seiner Hartgesottenheit hatte er nicht bemerkt, wie lustlos und schlapp seine Rennfüchse neuerdings waren. Seine Gedanken blieben vollkommen arglos.
    Edeard suchte sich einen Bereich des Kliffs achtzig Meter von dem Banditen entfernt und kroch vorwärts.
     
    »Neun, sagst du?«, fragte Topar. »Bist du sicher?«
    »Ja«, wiederholte Edeard zum dritten Mal. »Einer oben auf der Klippe, der die Rennfüchse

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