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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Finger tippte dreimal auf Dinlays Hand – Vorsicht.
    Plötzlich war von oben ein schrecklich schabendes Geräusch zu hören, als würden sich die Felsklippen teilen. Sofort spürte Edeard mehrere Fernblicke herabstoßen, Fernblicke, die von Verstohlenheit nicht getäuscht wurden. Der Lärm wurde immer lauter.
    »Waffen!«, rief Topar.
    Edeard ließ seine Verstohlenheit fallen und schickte seine Fernblicke geradewegs auf das Geräusch zu. Was er sah, raubte ihm einen gefährlichen Moment lang die Fassung. Drei riesige Felsbrocken begannen den Abhang direkt über ihnen herunterzurollen und lösten dabei einen ganzen Schwarm kleinerer Felsen.
    » Hinterhalt !«, brüllte er und verstärkte augenblicklich seinen Schild. Fast in der gleichen Sekunde wurde ihm bewusst, dass der ihm nicht das Geringste nützen würde, nicht gegen eine solche Kaskade von Steinen – die Masse, die auf sie zurutschte, war unglaublich. Instinktiv packte er Dinlay mit seiner dritten Hand und schleuderte ihn den Abhang auf der anderen Seite hinauf.
    »Hallo, Edeard«, höhnte eine geistige Stimme. »Wie geht’s, wie steht’s?«
    Während Edeard hinter Dinlay den Abhang hinaufkletterte, nahmen die ersten Felsbrocken Geschwindigkeit auf. Er griff nach Macsen. Er kannte diese Stimme und die Grausamkeit hinter ihr. Der Anführer der Marodeure von Ashwell, der Mann, der Edeards Dorf ausgelöscht hatte, sein Leben. Akeems Mörder.
    Dinlay hatte sich von seinem ersten Schrecken erholt. Jetzt stand er da und schoss mit seiner Pistole in die Schlucht. Das war für Topar und Fresage das Zeichen, ebenfalls das Feuer zu eröffnen. In das ohrenbetäubende Getöse der immer schneller werdenden Lawine mischte sich das tödliche Stakkato von Schnellfeuerwaffen. Die drei großen Felsbrocken hatten Höhlenöffnungen in den Felsklippen verborgen. Nun quollen ein Dutzend Banditen aus ihnen hervor und nahmen Edeard und seine Gefährten unter Beschuss. Das Einzige, was sie vor dem sofortigen Tod bewahrte, war die Lawine selbst. Zu viele Felsen störten den Feuerbereich ihrer Gegner.
    »Der große Waterwalker persönlich«, lachte Edeards Peiniger.
    Inzwischen hüpften die ersten kopfgroßen Steine um Edeard herum. Kugeln schlugen in den Boden neben seinen Füßen ein. Ein aufschreiender Dinlay ging mit einem Hechtsprung hinter einem Felsen in Deckung. Doch er war nicht schnell genug. Kugeln bohrten sich in seine Beine, hämmerten dann in seinen Oberkörper.
    Eine Flut von Geschossen prügelte auf Edeard ein. Sein Schild hielt, und instinktiv schlug er entlang der Angriffslinie zurück. Blutspritzend wurde einer der Angreifer zurückgeworfen.
    Drei große Steine krachten auf Freasage herab. Sein Schrei brach jäh ab.
    Macsen feuerte mit seiner Pistole auf die Angreifer über ihnen. Der Boden um ihn herum war aufgewühlt von Schnellfeuereinschlägen. Edeard schrie laut auf bei dem gewaltigen Auflodern von Schmerz, den Macsens sterbendes Gehirn entfesselte. Wild drosch seine dritte Hand auf die Widersacher ein, schmetterte vier von ihnen zur Seite. Zwei kamen hinter der Lawine den Abhang hinuntergerannt, Knochen knackten, als sie strauchelten und stürzten.
    Ein gigantischer Felsbrocken prallte gegen Larbys Brust, riss ihn zu Boden. Mehr Steine prasselten auf ihn herab.
    Edeard tänzelte am Abhang hin und her, versuchte dem tödlichen Sperrfeuer auszuweichen, schlug nach den Steinen, die auf ihn zurasten, und lenkte sie ab. Dann rammte sich der größte Felsbrocken von allen, annähernd zweimal so groß wie er selbst, in den Boden der Schlucht und ließ die Erde erzittern. Die Schwungkraft ließ ihn weiterrollen, direkt auf Edeard zu.
    Er hielt ihn auf. Das ungeheure Gewicht des Steins war kaum der Rede wert. Er schnappte ihn sich einfach mit seiner dritten Hand und stoppte ihn mitten in der Luft. Dort hing er, einen Meter über dem Boden, während Edeards Lippen sich vor Anstrengung verzerrten. Ein Hagel von Geröll ging auf den Brocken nieder. Edeard hielt fest. Einer der anderen großen Felsbrocken rollte vorbei, schwankte auf dem Abhang einen Moment und raste dann weiter hinunter zum Grund der Schlucht.
    »Herrin, verdammt!«, brüllte irgendein wütender Longtalk.
    »Wie macht er das?«
    »Tötet ihn. Tötet den kleinen Scheißer.«
    Die Schnellfeuerpistolen ratterten abermals los. Geschosse schlugen in den vor Edeard schwebenden Felsbrocken ein. Ein seltsam sirrendes Peitschenknallen war zu vernehmen, als Querschläger in alle Richtungen davonstoben. Das

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