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Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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schon ein wenig zu lange an der Rebe hingen.
    Die Zimmerflucht war in Burgunderrot und Schwarz gehalten, an einer Wand stand eine große Couch. Darüber hing ein Wandteppich, und als ich genauer hinsah, erkannte ich, dass auf dem Bild eine Frau von einem Wolf penetriert wurde, während ein Mann masturbierend daneben stand. Schaudernd wandte ich den Blick ab. An einer anderen Wand standen Bücherregale, davor ein reichverzierter Tisch aus Ebenholz. Eine Tür führte in einen weiteren Raum.
    Ich blickte mich um, ob noch jemand hier war, aber es war niemand zu sehen. Leo stand noch immer draußen. Lannan warf ihm einen knappen Blick zu und schickte ihn mit einer Geste davon.
    »Komm in einer Stunde wieder. Bis dahin sollten wir fertig sein.«
    Leo machte den Eindruck, als wollte er alles tun, nur nicht mich allein lassen, aber schließlich ging er doch. Ich holte tief Luft, trat über die Schwelle und wartete darauf, dass Lannan das Wort ergriff.
    »Wie ich sehe, hast du deine Kleidung nach Aspekten der Bequemlichkeit gewählt.« Eine Feststellung. »Nächstes Mal ziehst du etwas an, das sexy aussieht.« Ein Befehl.
    Oh, toll. Er wollte also das volle Programm. Er war ein Meisterspieler, das konnte ich jetzt schon sagen. Aber ich würde mitziehen. Ich wusste, wann ich eine Schlacht gewinnen konnte und wann nicht.
    »Ja, Sir.« Verdammt. Meine Stimme klang wie das Piepsen einer Maus in einem Hörsaal. Ich trat vor seinen Tisch und zwang mich, still zu stehen. Sollte er den ersten Schritt unternehmen.
    Lannan sah zu mir auf. Seine dunklen Augen glitzerten. Wenn ich einen Funken darin gesehen hätte, etwas, was menschlich wirkte, dann hätte ich mich vielleicht zusammenreißen können. Doch diese bodenlosen Abgründe sogen mich ein, und ich begann zu zittern, ohne dass ich es verhindern konnte. Er war Vampir, ein Blutfürst, um Himmels willen, und er wollte von meinem Blut trinken.
    Er erhob sich von seinem Schreibtischstuhl und kam zu mir. »Was jagt dir denn solche Angst ein? Der Gedanke daran, mir Blut zu geben?« Seine Stimme war leise, so leise, dass ich sie kaum hörte, und er beugte sich zu mir herab und rieb leicht mit der Nase an meinem Hals. »Du bist ein reizendes Ding, und dein Duft füllt diesen Raum aus. Du weißt, dass wir Vampire einen Geruchssinn haben, auch wenn wir nicht atmen müssen?«
    Er blieb nah an meiner Schulter, und mein Herz geriet ins Schleudern. Ich verabscheute diesen Mann, und doch war allein seine Nähe wie ein Aphrodisiakum. Obwohl mein Verstand und mein Herz ihn nicht wollten, reagierte mein Körper heftig auf die Pheromone, die er ausdünstete.
    »Ach, Cicely, nicht jede Bezahlung muss schmerzhaft sein. Die an mich ist es gewöhnlich, aber vergiss nicht, dass ich es zu einem Vergnügen für dich machen kann – und werde. Blutspenden sind nicht immer eine Qual.« Er hob mein Kinn an. »Keine Angst. In weniger als neunzig Minuten bist du wieder zu Hause bei deinen Freunden und in Sicherheit.«
    Aber sein Gesichtsausdruck verriet mir, dass ich nie wieder dieselbe sein würde.
    Lannan ließ mich los, ging zu einer kleinen Musikanlage und schaltete sie ein. Geschmeidige Tonfolgen drangen aus den Lautsprechern und wanden sich um mich, und ihnen folgte ein pulsierender Beat. Er schenkte Wein in ein Glas und reichte es mir. Ich starrte in die Flüssigkeit und wusste nicht, ob ich es wagen sollte.
    »Ich muss dich nicht mit einer Droge gefügig machen. Ich kann dich hypnotisieren und mir alles nehmen, was ich will, wenn ich Lust dazu habe.«
    Ich erstarrte, und meine Hand mit dem Glas verharrte vor meinen Lippen . Eis, dachte ich. Spiel die Jungfrau aus Eis. Reg dich nicht, bleib in deiner Erstarrung und reagiere nicht. Lass ihn tun, was er will, und dann geh, als sei nichts geschehen.
    »Dir ist klar, dass ich vertraglich berechtigt bin, von dir zu trinken, nicht wahr? Du hast dich mir angeboten.« Seine Stimme war sanft. Zu sanft.
    Ich schwieg.
    »Sag es. Sag mir, dass du es dir selbst so ausgesucht hast. Ich will es von deinen Lippen hören, von deinen vollen, sinnlichen, lebensbejahenden Lippen.«
    Wieder Schweigen. Ich starrte die Anlage an und versuchte, mich in der Musik aufzulösen, zu Akkorden zu werden, zur Melodie zu verschmelzen … auf dem Windhauch mit den Noten davonzuschweben. So flüchtig.
    »Cicely. Ich befehle es dir.« Und nun war seine Stimme so mächtig, dass ich gehorchen musste.
    Ich wandte mich zu ihm um. »Ich gebe Ihnen mein Blut. Es war meine Entscheidung. Ich habe

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