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Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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es schien sich zu summieren, aber mein Leben gehörte nicht mehr ausschließlich mir allein. Ich musste tun, was ich konnte, um Freunde und Familie vor Schaden zu bewahren.
    Chatter sah Rhiannon noch einen Moment verwirrt an, dann wandte er sich wieder mir zu. »Er ist nicht im Haupt-Grab. Wir sind ohnehin selten dort, und Myst scheint es nichts auszumachen. Ich kann euch zu ihm bringen, aber es ist trotzdem gefährlich.«
    »Wir kommen mit, aber, Chatter, wenn es sein muss, töte ich jede Indigo-Fee, die uns bedroht. Es ist wichtig, dass du dir das jetzt klarmachst.« Ich sah ihm in die Augen. »Ich will nicht, dass du dich plötzlich gegen mich wendest, wenn es darauf ankommt.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das werde ich nicht. Und wenn du gleich ein paar ausschalten willst, werde ich dir auch dabei nicht im Weg stehen. Die Schattenjäger leben nur, um zu töten und zu quälen.« Für einen Augenblick trübte sich sein Blick, doch dann wischte er sich über die Augen und verließ den Hauptpfad. »Folgt mir. Ihr solltet euch nicht in der Nähe des Haupteingangs blicken lassen – viel zu gefährlich. Myst hat alle Wachen eingesetzt. Das Licht bereitet ihnen Schmerzen, aber das kümmert Myst nicht, es gehört zu ihrem Job. Doch das macht sie nur noch schlimmer.«
    Wir brachen nun durchs Unterholz und schlugen uns immer tiefer in den dichten Wald. Schon bei gutem Wetter wäre es mühsam gewesen, doch in der Geiselhaft des Winters war es umso schwerer. Es schneite noch immer, und wir wateten inzwischen durch gut dreißig Zentimeter nasse, schwere Verwehungen.
    Innerhalb weniger Minuten war der Pfad nicht mehr zu sehen, und ich fragte mich unwillkürlich, wie wir zurückfinden sollten, aber Chatter schüttelte den Kopf, als er sah, dass ich den Mund öffnete, und ich verstummte. Ich vertraute ihm. Wenn er meinte, dass wir schweigen mussten, dann würde ich es tun. Wir drängten uns an Zedern und Tannen vorbei, stiegen über umgestürzte Stämme und duckten uns unter tiefhängenden Zweigen hindurch, von denen es in diesem funkelnden, unwirtlichen Land, zu dem der Wald geworden war, lautlos auf uns herabrieselte.
    Irgendwann hielt Chatter die Hand hoch, und wir blieben stehen. Vor uns lag eine kleine Lichtung, und dort sahen wir eine Gestalt aus Eis, die sich ganz langsam von einer Seite zur anderen bewegte. Es war schwer, die Form zu erkennen, obwohl man zwei Beine ausmachen konnte, und unter ihrem schimmernden glasklaren Äußeren leuchteten bläuliche und purpurfarbene Stränge.
    Ich schnappte nach Luft, hielt aber den Mund. Ulean regte sich an meiner Schulter.
    Eiselementar – in dieser Gegend sehr selten anzutreffen. Man sieht sie eher auf Gletschern oder an den Polen. Du weißt wahrscheinlich, dass sie aussterben, weil die Polkappen schmelzen. Mit der Erderwärmung werden sie gänzlich verschwinden, wenn wir nicht vorher noch eine Eiszeit bekommen.
    Das Wesen war so schön, dass ich mich anschleichen wollte, um es zu berühren, aber ich beherrschte mich. Ich sah mich nach Leo, Kaylin und Rhiannon um, die genauso hingerissen waren wie ich.
    Es ist so wunderschön … Weiß es, dass wir hier sind?
    Das kann ich nicht sagen. Eiselementare haben sehr, sehr wenig mit der Welt der Warmblüter zu tun. Sie existieren außerhalb der Zeit, erwachen im Winter zum Leben und verblassen im Sommer, falls sie nicht in Ländern der langen Nächte hausen.
    Das Wesen verschwand am Ende der Lichtung im Unterholz, und nachdem Chatter noch einen Moment gewartet hatte, winkte er uns weiter. Wieder folgten wir ihm, gingen schweigend weiter und blieben nur dann stehen, wenn Chatter im Wind nach Schattenjägern lauschte.
    Nach ungefähr einer Stunde sahen wir den Eingang zu einer Höhle in einem Berghang. Dort angekommen, trat Chatter einen Schritt zur Seite, um mich vorzulassen, und ich blieb stehen und holte tief Luft.
    Ist es sicher, Ulean?
    Dieser Wald ist nirgendwo sicher, Cicely, aber ich spüre keine unmittelbare Gefahr.
    Also trat ich ein, und die anderen taten es mir nach, Chatter als Letzter. Als er drinnen war, hielt er an, wandte sich dem Eingang zu und sang ein paar Worte mit tiefer Stimme. Ein Funkeln zog sich wie ein Vorhang über die Öffnung, und ich nahm an, dass sie nun von außen schwerer zu erkennen war.
    Im Inneren war es tiefschwarz, aber einen Moment später glommen winzige Feenlichter auf, und wir sahen, dass wir in einer gemütlichen Kammer standen. Verschiedene aus Holz geschnitzte Sitzmöbel standen in der

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