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Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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wahrscheinlich muss man sie jetzt ›die wahren Vampire‹ nennen.«
    Der Gedanke überspülte mich wie eiskaltes Wasser, und ich fröstelte. Königin Myst … Grieve hatte erwähnt, dass sie nun im Wald herrschte. Also wohnten wir nun Tür an Tür mit einem Schlangennest, mit Raubtieren, einst erschaffen von …
    »Denkt ihr, dass es sich um denselben Geoffrey handelt, den auch wir kennen? Der unsere Gegend regiert?«
    Anadey schüttelte nachdenklich den Kopf. »Keine Ahnung. Alt genug wäre er.«
    »Und Myst lebt im Wald, der an unser Haus grenzt«, flüsterte Rhiannon und sprach aus, was ich eben gedacht hatte.
    Wieder schauderte ich. In mir schrillte ein Alarm los. »Sie ist jetzt offenbar bereit, aus der Dunkelheit ins Licht zurückzukehren. Das könnte durchaus die Vernichtung eines jeden bedeuten, der ihr zu nahe kommt. Und ich glaube, dass sie … dass sie Grieve verwandelt hat.«
    Ich wanderte zum Fenster und blickte hinaus. Der Schnee kam in dicken Flocken herab. Wenn wir recht hatten, war die Welt auf den Kopf gestellt worden und stand kurz vor dem Abstieg ins Chaos.
    »Also? Was unternehmen wir, um sie aufzuhalten?«
    Anadey stieß einen langen Seufzer aus. »Wir sollten wohl als Erstes herausfinden, was ihre Schwächen sind. Wir können das Buch nach Informationen durchgehen. Rhiannon, wenn Leo für die Vampire arbeitet, glaubst du, er kann sie nach dem Indigo-Hof fragen? Sie scheinen sich ja so sehr zu hassen, dass sie an einen Krieg glauben. Wer weiß, was sie uns sagen können.«
    Rhiannon rümpfte die Nase. »Ich kann fragen, wenn es mir auch ziemlich heikel erscheint. Aber okay, ich werde sehen, was ich herausfinden kann.«
    »Und ich muss dieses Buch von Anfang bis Ende lesen«, sagte ich. »Aus irgendeinem Grund hat Marta mir ihr Geschäft anvertraut. Könnte es damit zu tun haben, was New Forest bevorsteht? Ich meine, ich bin eine fähige Hexe, habe mir aber alles selbst beigebracht. Ulean ist der einzige Grund, warum ich noch am Leben bin.«
    Das ist nicht wahr. Du machst vieles ohne meine Hilfe. Ich biete nur an. Ulean waberte um mich herum und umarmte mich mit ihrem sanften Hauch. Und ich bin in dieser Sache an deiner Seite, das weißt du.
    »Ich weiß nicht so recht«, sagte Anadey. »Aber ich bin mir inzwischen sicher, dass sie etwas vorhergesehen hat. Und in ihren Augen war es notwendig, dass du ihr Geschäft und ihren Platz in der Gesellschaft einnimmst. Ich werde nachsehen, ob ich in ihren Unterlagen Informationen finde, wie man mit den Anführern der übergreifenden Organisationen in Kontakt tritt. Und natürlich tue ich, was ich kann, um dir zu helfen. Glaub mir, es gibt bestimmt einen Grund, warum sie dich mit ihrem Geschäft betraut hat. Wir wissen nur noch nicht, welchen.«
    Ich sprach meine Gedanken nicht aus, aber im Augenblick hätte ich mir nichts dringender gewünscht, als dass meine Tante hier gewesen wäre, um mich anzuleiten. Heather wusste, wie man mit solchen Situationen umging – ich dagegen ganz und gar nicht. Ich hatte mich jahrelang auf der Straße durchgeschlagen, aber das hier war etwas anderes. Mit Menschen ließ sich leichter umgehen als mit den Übernatürlichen, und was ich da gerade gelesen hatte, hörte sich an, als sei der Indigo-Hof eine Horde gedopter Vampire auf einem ganz miesen Trip.
    Und nun war Grieve auch noch einer von ihnen – zumindest hatte es den Anschein. Ich würde mich fernhalten müssen, bis ich wusste, was genau mit ihm geschehen war. Der Gedanke trieb mir die Tränen in die Augen, aber eines hatte ich gelernt, und zwar auf die harte Tour: Vertraue unbedingt Leuten, die dich warnen, ihnen nicht zu vertrauen. Und Grieve hatte mich mehr als nur subtil gewarnt.
    »Okay, was wissen wir über Vampirfeen? Wie unterscheiden sie sich von Vampiren? Wir werden herausfinden müssen, ob das, was bei Vampiren funktioniert, auch bei den Angehörigen des Indigo-Hofs funktioniert.« Ich sah mich um. »Hat jemand einen Notizblock?«
    »Ich habe etwas Besseres«, sagte Peyton. Sie holte ihr Netbook hervor und fuhr es hoch. »Gib mir mal deine E-Mail-Adresse. Ich schicke dir eine Kopie meiner Notizen.«
    »E-Mail?« Ich schnaubte. »Ich habe nicht mal einen Computer.«
    »Darum können wir uns zu Hause kümmern«, wandte Rhiannon ein. »Heather hat noch einen Laptop für den Fall, dass der große Rechner ausfällt, und ich habe meinen eigenen. Schick sie an meine Adresse, Peyton. Sobald Cicely eine eigene Adresse hat, leite ich sie weiter.«
    Peyton

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