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Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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ich nicht weiß, was die Polizei bewirken könnte. In letzter Zeit scheinen sie nicht besonders hilfreich zu sein.« Sie gab mir ihre Adresse und legte auf.
    Ich wandte mich an meine Cousine. »Peyton hat mit Handy das Haus verlassen, aber sie ist nie an der Sporthalle angekommen. Ich fahre zu Anadey rüber. Sie will die Cops rufen. Ich melde mich bei dir, sobald wir mit ihnen geredet haben, okay? Und, Rhia …«
    »Ja?« Sie hatte die Brauen zusammengezogen, als versuche sie, die Tränen zurückzuhalten.
    »Pass auf dich auf. Bevor du den Campus verlässt, ruf mich an. In letzter Zeit verschwinden zu viele Leute spurlos.«
    Ich nahm Kaffee und Sandwich und rannte durch die winzigen, vereisten Schneeflocken, die aus einem zornigen Himmel fielen, zu Favonis hinüber. Als ich am Auto ankam, sah ich aus, als hätte ich gemeine Schuppen. Ich schlüpfte hinters Steuer und seufzte tief. Der heutige Tag begann wirklich grauenvoll.

    Anadey wartete an der Tür auf mich, als ich bei ihrer Wohnung ankam. Ich konnte verstehen, warum sie vorhatte, in Martas Haus zu ziehen: Die Wohnung war winzig, und Peyton und sie lebten ausgesprochen beengt.
    Sie führte mich ins Wohnzimmer, das noch kleiner war als mein Zimmer im Haus der Schleier, und bedeutete mir, mich zu setzen. Die Cops, zwei gelangweilt wirkende Polizisten, waren bereits da, und einer der beiden nickte mir zu und nahm den Gesprächsfaden wieder auf, den ich offenbar mit meiner Ankunft unterbrochen hatte. »Wie ich schon sagte: Sie hat vermutlich die Verabredung vergessen und an irgendeinem Geschäft angehalten. Vielleicht hat sie ein Paar Schuhe gesehen, das sie unbedingt anprobieren musste.«
    Ich traute meinen Ohren nicht. »Hören Sie, Peyton war mit mir zum Boxtraining verabredet, nicht um über Nagellack oder neue Modetrends zu plauschen. Ich habe mehrmals versucht, sie telefonisch zu erreichen, aber sie geht nicht ran. Können Sie wenigstens Ihre Streife instruieren, nach einem möglichen Unfall Ausschau zu halten? Sie könnte verletzt sein. Falls Sie es noch nicht bemerkt haben sollten: Draußen ist es verdammt kalt und glatt, und es schneit. Ein Unfall wäre nicht abwegig.«
    Ich glaubte es zwar keinen Augenblick lang, aber für alle Fälle – und damit sie ihren Hintern hochbekamen – würde ich auf dieser Möglichkeit herumreiten.
    »Wir haben unsere Leute schon benachrichtigt, die Tankstellen überprüft und sind die Strecken abgefahren, an denen Peyton vielleicht angehalten haben könnte. Miss Moon Runner hat uns das Nummernschild des Wagens ihrer Tochter gegeben und das Fahrzeug beschrieben. Aber das, meine Damen, ist im Augenblick alles, was wir tun können. Tut uns leid.«
    Er erhob sich und schlenderte mit seinem Partner hinaus. Anadey sah ihnen nach und warf dann wütend die Tür zu. »Genau diese Einstellung haben die Bullen, seit … seit die Stadt sich so verändert hat. Ich bin bloß überrascht, dass Geoffrey sich das bieten lässt. Die Vampire regieren diese Gegend, wie du weißt – das war schon immer so. Nun sieht es so aus, als gäbe es eine neue Königin hier, und das kann auf Dauer nicht gutgehen.«
    Sie lehnte sich in der Küche gegen die Arbeitsplatte und presste die Lippen aufeinander.
    Ich gesellte mich zu ihr und tätschelte ihr hilflos den Rücken. »Vielleicht täuschen wir uns ja. Vielleicht hat sie tatsächlich irgendwo angehalten.«
    Du weißt, dass das nicht stimmt, flüsterte Ulean.
    Ja, aber was soll ich sonst sagen? Ich kann der Frau doch nicht alle Hoffnung nehmen. Natürlich wird sie sie ohnehin nicht mehr lange hegen, aber vielleicht rettet es sie über die nächsten ein, zwei Stunden.
    »Wollte sie vielleicht noch irgendetwas erledigen oder besorgen, bevor sie zum Training fuhr? Falls ja, können wir ihrer Spur folgen.«
    Anadeys Kopf fuhr hoch. »Aber ja, das wollte sie tatsächlich. Sie erwähnte, dass sie noch tanken müsse, bevor sie dich traf, weswegen sie schon früh losgefahren ist. Sie fährt einen Kia, einen kleinen, roten Kompakten. Und wir fahren immer zur Tankstelle auf der Twelfth Avenue. Die ist preiswert, und wir haben ein Konto da.«
    »Ich fahre hin. Hast du ein Foto von Peyton, das ich rumzeigen kann? Ich denke, du solltest hierbleiben, falls sie sich meldet und Hilfe braucht.«
    »Hier, nimm das.« Anadey zog das Foto aus einem silbernen Rahmen und gab es mir. »Danke, Cicely. Danke, dass du meine Kleine suchst. Ich weiß, sie ist eine erwachsene Frau, aber …«
    »Immer noch deine Tochter.« Ich

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