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Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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vertreten. Ihre Befehlsgewalt steht über der Zuständigkeit von örtlichen Vampirclans und -gruppen, und nicht einmal die Blutfürsten dürfen sich gegen die Abgesandten richten, die in jeder Hinsicht Augen, Stimme und Hände der Königin repräsentieren.
    Und Regina Altos war Gesandte, weshalb also nicht einmal Geoffrey sich ihren Wünschen widersetzen konnte. Was wiederum bedeutete … tja, nun, ich war nicht sicher, was genau es bedeutete, ganz abgesehen von der Tatsache, dass man Regina Altos also mit Samthandschuhen anfassen musste. Ich blätterte weiter im Buch, bis mir Wörter wie Geschäfte und Abmachungen ins Auge sprangen.
Mit Vampiren Geschäfte zu machen, kann eine heikle Angelegenheit sein. Durch ihr Talent, zutreffende Voraussagen zu machen und die Habgier der Menschen zu nutzen, ist die Vampirnation in den vergangenen Jahrhunderten reich geworden. Ganz wie König Midas haben sich viele Menschen die Chancen auf gewinnträchtige Abmachungen verdorben, indem sie zu viel verlangt oder als Gegenleistung zu viel versprochen haben.
Eine ganze Reihe Menschen – von religiösen Anführern über Politiker bis hin zu Rockstars – verkauften sich an die Vampire, ohne zu erkennen, dass sie sich dadurch zu Marionetten des Karmesin-Hofs machten.
    Nachdenklich schloss ich das Buch. War es wirklich eine so gute Idee, Geoffrey um Hilfe zu bitten? Offensichtlich hatte Leo mit ihm geredet und … Moment mal! Hatte Leo wirklich schon mit ihm gesprochen? Aber falls nicht, wieso hatten wir dann diese Einladung bekommen?
    Ich legte das Buch zurück auf den Stapel und rannte, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, hinauf zu Rhiannons Zimmer, wo ich leise an die Tür klopfte. Nichts. Ich öffnete sie einen Spalt und sah Leo auf dem Bett liegen. Er schien sich noch im Tiefschlaf zu befinden.
    »Leo? Leo. Hey, hallo!« Da ich weder ihn noch mich in eine peinliche Situation bringen wollte – das Laken bedeckte nur gerade eben seine mittleren Gefilde, und ich wollte nicht riskieren, dass es ganz von ihm rutschte, weil er durch mich aufschreckte –, erhob ich meine Stimme nur graduell.
    Und endlich regte er sich, öffnete blinzelnd die Augen, dann schüttelte er den Kopf und stützte sich auf die Ellbogen. »Was ist los?«
    »Ich muss dringend mit dir reden. Kannst du runterkommen? Ich mach dir auch Frühstück.«
    »Okay. Bin in zehn Minuten unten.« Sein zerzaustes Haar stand in alle Richtungen ab, und er rieb sich die Augen und gähnte.
    Ich verließ das Zimmer und kehrte in die Küche zurück, wo ich Pfanne und Eier hervorholte. Ich steckte vier Scheiben Brot in den Toaster und schlug sechs Eier in die Pfanne. Da ich schon dabei war, konnte ich ebenso gut Mittagessen für mich machen.
    Leo betrat frisch rasiert und angezogen die Küche. »Was ist denn passiert, dass du meinen Schönheitsschlaf störst?«
    »Heute ist einiges los, und das meiste davon ist gar nicht gut.«
    »Dann solltest du mir wohl am besten das Schlechte zuerst sagen.« Er schenkte uns beiden Orangensaft ein und holte ein Glas Marmelade, als ich einen Teller vor ihn stellte und mich mit meinem ihm gegenüber niederließ.
    »Tja, wo anfangen?« Und dann erzählte ich ihm von Peyton und allem anderen.
    »O Shit!« Er schlug mit der Faust auf den Tisch. »Bitte nicht auch Peyton. Das hat sie nicht verdient. Sie hat in ihrem Leben schon so viel kämpfen müssen, und nun … nun wissen wir nicht einmal, ob sie noch lebt. Also, was noch? Ich hoffe bloß, dass es besser wird.«
    »Das wird sich noch zeigen. Hast du eigentlich Geoffrey schon gesagt, dass wir ihn sprechen wollen?« Ich lehnte mich auf meinem Stuhl zurück und genoss die warme Mahlzeit. Ich hatte mehr Hunger, als ich gedacht hatte.
    »Ja. Er sagte, er würde darüber nachdenken und in ein paar Tagen Bescheid geben.«
    »Tja, mir scheint, er hat eine Entscheidung getroffen.« Ich zeigte ihm die Einladung. »Was weißt du über Regina … und Lannan? Rhia meinte, ich solle bei Lannan vorsichtig sein.«
    Leo sah auf und begegnete flüchtig meinem Blick. »Ja, damit hat sie recht. Lannan ist ein Perverser, so einfach ist das. Er steht auf die dekadente Vampirszene – Bluthuren, die Partys, du weißt schon. Irgendwie habe ich das dumpfe Gefühl, dass es bei dieser Einladung genau darum geht. Und aus irgendeinem Grund sollst du diesmal teilnehmen.«
    »Dann gib mir bitte mal eben einen Abriss über die Etikette. Ich muss wissen, was ich nicht tun sollte.«
    »Gute Idee. Vampire nehmen es in

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